Geisterspiele & Co. sollen für Verluste in Millionenhöhe sorgen

Fußball Arena: Geisterspiele & Co. sollen für Verluste in Millionenhöhe sorgen - Quelle: pexels
Fußball Arena: Geisterspiele & Co. sollen für Verluste in Millionenhöhe sorgen – Quelle: pexels

Auch wenn der Ball in der deutschen Fußball Bundesliga seit wenigen Wochen wieder rollt, sind die Vereine nach wie vor von einem Normalbetrieb sehr weit entfernt.

Die Hygiene-Maßnahmen wurden jüngst zwar ein wenig gelockert, doch die Geisterspiele ohne Publikum werden uns wohl noch eine Zeit lang begleiten. Die DFL warnt unterdessen vor ausbleibenden TV Einnahmen und empfiehlt den Clubs, entsprechend neu zu kalkulieren.

19.06.2020 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Um überhaupt wieder den Spielbetrieb aufnehmen zu können, hatten DFL und DFB in den Fußball Ligen strenge Hygiene-Vorschriften aufgestellt – welche teilweise recht kurios anmuteten. Anfangs war geplant, dass selbst der Trainer am Spielfeldrand einen Mundschutz tragen müsse, egal wie groß der Abstand zu Spielern auch sein mag. Da dies der Kommunikation auf dem Feld natürlich alles andere als entgegen kommen würde, sah man zumindest davon beim Restart der Bundesliga ab.

Der Ball rollt wieder

Dennoch mussten Betreuer und vor allem Ersatzspieler auf der Bank einen entsprechenden Schutz tragen und strenge Abstands-Regeln beachten – zumindest so lange, wie sie nicht eingewechselt wurden und am Spiel aktiv teilnahmen. Auch die Delegationen der Vereine, die verstreut auf der Tribüne zu finden waren, mussten sich daran halten, selbst wenn sie mutterseelenallein im weiten Rund Platz nahmen.

Zum 31. Spieltag Anfang Juni wurden die Maßnahmen etwas gelockert und Trainer, Team-Betreuer sowie die Delegationen der Clubs auf den Zuschauerrängen müssen keinen Mundschutz mehr tragen, sobald sie einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zur nächsten Person haben. Auch der vierte Schiedsrichter am Spielfeldrand wurde davon befreit, schließlich werde auch dieser regelmäßig gesundheitlich getestet.

Liga verliert 150 Mio. EUR TV-Gelder

Die Geisterspiele werden in der Fußball Liga aber zumindest noch in dieser Saison weiterhin Bestand haben – und wahrscheinlich auch noch in der nächsten, denn Großveranstaltungen sollen wohl bis auf weiteres verboten bleiben. Die Vereine der 1. und 2. Liga sind daher mehr denn je auf Gelder aus den TV Verträgen angewiesen, doch ausgerechnet hier warnt die DFL Finanzkommission jetzt vor Verlusten. Demnach soll die Bundesliga kommende Saison 150 Mio. EUR an TV Gelder verlieren. Anstatt 1,35 Mrd. EUR sollen die 36 Clubs der ersten beiden Profiligen in der Saison 2020/2021 lediglich mit 1,2 Mrd. EUR kalkulieren, wie der Kicker berichtet. Nachdem jüngst mehrere internationale Medienpartner der DFL ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen seien, drohe sogar ein zusätzliches Minus in Höhe von bis zu 60 Mio. EUR.

Wie es in der neuen Saison weitergehen wird, lässt sich derzeit nur schwer vorhersagen, schließlich steht noch nicht einmal fest, wann der erste Spieltag stattfinden wird. Auch die Medienrechte müssen neu vergeben werden, wobei die dazugehörige Auktion um mehrere Wochen verschoben wurde. Ursprünglich sind alle davon ausgegangen, dass dadurch noch mehr Geld in die Kassen gespült wird, doch das ist zumindest jetzt erst einmal fraglich. Es geht um viel Geld, der letzte Vertrag für vier Spielzeiten sorgte für Einnahmen in Höhe von 4,64 Mrd. EUR. Wenn es nach der DFL und den Clubs geht, soll dieser Betrag für 2021 bis 2025 noch einmal höher ausfallen.

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