LiveDabei: FC Hansa Rostock vs. VfB Stuttgart II 3:1

11.08.2013 – S4F:

Aus der Rostocker DKB-Arena berichtet Sport4Final-Redakteur Frank Zepp.

 

Steigerungsfähige „Hansa-Kogge“ besiegt in umkämpfter Drittliga-Partie den VfB Stuttgart II verdient mit 3:1 Toren

Temporeiches und phasenweise auch gutklassiges Spiel mit Doppelschlägen in beiden Halbzeiten

Stuttgart II mit technisch-gefälligerem Spiel und mehr Ballbesitz zu Beginn beider Spielhälften tonangebend

Hansa Rostock in entscheidenden Spielszenen effektiver und sicherer im Torabschluss 

Sport4Final sprach mit Andreas Bergmann (Hansa-Trainer) und Leonhard Haas

 

Foto: Sport4Final
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Die Hansa-Fans schickten ihre Fußball-Idole mit Beifall in die Halbzeitpause. Eine zehnminütige Druckphase der Gastgeber mit einer hundertprozentigen (Plat 44.) und mehreren guten Torchancen (Savran 37., Blacha 42., Plat 42.) hätte die Führung bringen müssen. So spielerisch sehenswert diese Minuten waren, genauso schwer kam Hansa in den ersten 20 Minuten ins Spiel.

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Mängel und Fehlpässe im Spielaufbau beeinträchtigten Rostocks Spielweise in mehreren Phasen der Partie. Stuttgarts zweite Mannschaft war optisch überlegen und agierte balltechnisch mit der „feineren Klinge“. Ein Doppelschlag mit der Rostocker Führung durch Savran (21.) nach gut getimter Flanke von Radjabali glich zwei Minuten später Stuttgart durch Rathgebs Freistoß aus ca. 22 Metern aus.

Bei guter Zuschauerkulisse von 10.500 dachten vornehmlich die Einheimischen, dass Hansa mit Schwung und Offensivkraft aus der Pause kommen würde. Mitnichten. Die Gäste übernahmen wieder die Initiative im „Spiel zwischen den Strafräumen“, ohne selbst torgefährlich zu sein. Das „athletische“ Zweikampfverhalten bestimmte die Szenerie bis zur 72. Minute, als Stuttgarts Rathgeb mit platziertem Kopfball eine großartige Parade des Rostocker Keepers Brinkies „provozierte“. Nicht Stuttgart sondern die Hausherren wurden spielerisch wach gerüttelt. Sie legten im Spiel nach vorn wieder mehr Präzision sowie Sicherheit hinein und belohnten sich infolge dieser spielerischen Steigerung mit zwei Toren zwischen der 76. (Kopfball Ioannidis nach Haas-Freistoß) und 79. Minute (Kopfball Blacha). Das Spiel war mit diesem Doppelschlag entschieden. Rostock mit höherer Effizienz bei der Chancenverwertung in den spielentscheidenden Phasen ging als verdienter 3:1-Sieger vom Platz.     

 

Sport4Final sprach mit Andreas Bergmann (Hansa-Trainer) und Leonhard Haas:

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Wie bewerten Sie ihren eigenen Spielaufbau?

Andreas Bergmann: „Wir haben immer noch unsere Probleme. Vor allen Dingen, wenn wir ein bisschen aggressiver angelaufen werden. Aber wir haben heute auch schon eine gute Lösung gefunden. Insgesamt finde ich, dass wir es schon besser machen. Auch nach dem Spielaufbau schon gute Offensivaktionen gekommen sind. Wir haben auch viele Dinge heute vorbereitet und auch einiges zu viel liegen gelassen. Wir hatten schon mehr Tormöglichkeiten. Aber insgesamt können wir im Spielaufbau noch souveräner und sicherer werden. Auch Phasen, wo man auch mal ein wenig Ruhe braucht und dann nicht gleich wieder sofort die Entscheidung sucht. Aber das sind dann noch Dinge, die sich über eine längere Zeit einspielen müssen.“

Nach dem Bayern-Spiel hatte ich Sie gefragt, ob sie vielleicht mal mit zwei Stürmern spielen werden. Nun haben Sie das heute umgesetzt. Waren Sie heute mit der Doppelspitze mehr zufrieden?

Andreas Bergmann: „Ja, sie macht es vielleicht im Anlauf ein bisschen einfacher. Dafür sind wir noch nicht eingespielt genug. Ob es eine oder zwei Spitzen sind oder wir spielen 4-2-3-1 und der zentralere Spieler geht dann immer zur zweiten Spitze. Es macht es ein bisschen einfacher beim Anlaufen. Aber wenn man gute Jungs hat, kann man auch im anderen System offensiv gut spielen. Entscheidend ist, glaube ich, der Charakter, den du im Spiel vorhast.“

Freuen Sie sich dann auch auf die Duelle mit Leipzig oder Erfurt?  

Andreas Bergmann: „Ich freue mich auf jedes Spiel, ich habe mich auch auf dieses Spiel gefreut, weil ich wusste, dass wir gegen eine technisch starke Mannschaft spielen. Natürlich freut man sich besonders, wenn man ins Stadion kommt und die Ränge gefüllt sind mit toller Stimmung. Wenn man natürlich nach Leipzig kommt oder zum VfL Osnabrück fährt, der auch eine sehr gute Phase hat, dass wird dann auch von der Konstellation ein ganz tolles und spannendes Spiel.“

Warum habt ihr nach der Halbzeitpause nicht weiter so offensiv gespielt?

Leonhard Haas: „Ja das nimmt man sich natürlich immer vor. Aber wir haben uns ein bisschen einlullen lassen. Na gut, ein Standard hat uns weiter geholfen und im Endeffekt sind wir auch darüber glücklich.“

Ihr habt euch phasenweise im Spielaufbau schwer getan?

Leonhard Haas: “Es ist jetzt nicht so, dass wir komplett überlegen spielen. Stuttgart ist auch eine ordentlich Mannschaft mit guten Spielern. Ich sage immer, du musst es probieren. Der ein oder andere Ballverlust war natürlich noch da. Aber wir haben mutig gespielt und das ist entscheidend. Ob du da mal den einen oder anderen Fehler mehr machst, kann passieren, dafür sind wir da, um ihn wieder auszubügeln.“

 

Die Trainer in der Pressekonferenz:

Jürgen Kramny (VfB Stuttgart II):

„Wir hätten in der ersten Halbzeit bis auf zwei, drei Umschaltsituationen auch in Führung gehen können. Wir kommen mit dem ersten Angriff von Hansa, der gezielt gespielt war, in Rückstand. Nach dem Ausgleichstor von Rathgeb an seiner ehemaligen Wirkungsstätte haben wir das Spiel kurz im Griff gehabt. Fünf Minuten vor der Halbzeit hat Rostock noch mal Druck gemacht. Wir haben einfache Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren und konnten die Bälle nicht schnell genug klären, so dass sie wieder zurückkamen. Das 1:1 bis dahin war o.k. für uns. Wir wollten nach der Halbzeit das Spiel kontrollieren, was uns teilweise auch gut gelungen ist … Hatten dann die große Kopfballchance von Vier, wo der Torwart hervorragend hält. Und mit dem Doppelschlag von Hansa Rostock war das Spiel entschieden.“

Andreas Bergmann (Hansa Rostock):

„Ich habe erst mal ein richtig gutes Fußballspiel gesehen. Von beiden Mannschaften mit  hohem Tempo und unglaublich hoher Laufbereitschaft. Wir haben in den ersten 25 Minuten nicht so ins Spiel gefunden, sind dann immer besser reingekommen. Das schnelle 1:1 hat uns nicht umgeworfen … Johan hatte in der Druckphase (am Ende der ersten Hälfte – d.A.) die klarste Aktion und er das Tor da einfach machen muss. In der zweiten Halbzeit fast so ein bisschen ähnlich so die ersten 15 Minuten … Unter dem Strich, glaube ich, ist es verdient gegen eine wirklich gute Mannschaft. Für mich war einfach nur wichtig zu sehen, dass wir hohes Tempo gehen können, dass wir schon gute Fußballansätze gezeigt haben, gute Offensivaktionen hatten und wieder ein Schrittchen gemacht haben.“

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