Steffen Freund: „Es gibt keine Solidarität.“

Steffen Freund - RTL Nitro - Foto: MG RTL D
Steffen Freund – RTL Nitro – Foto: MG RTL D

Nach Absage des Fußball Bundesliga Spieltages hatte Moderator Thomas Wagner in einer Spezialausgabe von „100% Bundesliga – Fußball bei NITRO“ den ehemaligen DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig, Düsseldorfs Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, Journalist Philipp Selldorf und NITRO-Experte Steffen Freund zu Gast.

Gemeinsam diskutierte man die denkbaren Zukunfts-Szenarien, wie die Bundesliga doch noch sportlich in der Saison zu Ende geführt werden kann.

Nachfolgende Zitate: Quelle „100% Bundesliga – Fußball bei NITRO“.

Philipp Selldorf: „Was ich aber nicht glaube, dass sich das System Profi-Fußball aus der Einsicht dieses Spielstands moralisch erneuern wird. Ich glaube, die gleiche Maschinerie wird in abgewandelter Form weiter existieren.“

18.03.2020 – PM RTL Nitro / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Andreas Rettig forderte EM-Absage: „Eines ist klar: Die EM kann gar nicht gespielt werden. Es kann nicht sein, dass nachrangige Wettbewerbe dazu führen, dass das Brot & Butter-Geschäft – nicht nur in der Bundesliga, sondern in allen nationalen Ligen – nicht durchgeführt werden kann. Wenn das wegbricht, dann werden wir auch keine internationalen Begegnungen mehr sehen, dann werden wir auch keine vernünftige Nationalmannschaft mehr haben. Deswegen erschließt sich mir die Logik nicht, wieso es nicht zu einer klaren Absage kommt. Dazu wird es morgen sicherlich kommen. Die dann hoffentlich noch so rechtzeitig kommt, dass der Schaden für Fans, die Tickets und Urlaub gebucht haben, so gering wie möglich gehalten wird.“

Philipp Selldorf über die Sitzung der DFL in Frankfurt: „Ich glaube, es ist der Tenor dieser Veranstaltung gewesen, dass der Profi-Fußball vielleicht eben doch enger zusammensteht, als das in den Meinungsbeiträgen der vergangenen Tage den Anschein hatte. Heute ging es darum, den Zusammenhalt zu beschwören und das ist, glaube ich, das wesentliche Ergebnis der heutigen Tagung.“

Lutz Pfannenstiel über die Solidarität in der Liga: „Ich glaube, dass sich alle Vereine einig sind, wenn es irgendwie möglich ist, sowohl rechtlich als auch gesundheitlich, ist es das Beste, die Saison zu Ende zu spielen. Es ist sportlich eine klare Linie, aber auch wirtschaftlich den Vereinen Kopf und Kragen retten kann. Die Vereine werden, umso länger die Spielpause ist, in einen finanziellen Engpass kommen. Und durch Spiele, egal wie die Spiele aussehen werden, kann man einen gewissen Schaden einfach vermeiden. Und dadurch waren sich die Vereine schon einig.“

Steffen Freund widerspricht und glaubt nicht an die Solidarität der Vereine: „Die Solidarität geht immer nur soweit, wie es um den eigenen Verein geht. Wenn es dem eigenen Verein an den Kragen geht, dann kämpft der auch um seine eigene Existenz und fragt nicht einen anderen Verein oder jemanden um Hilfe. Wenn die UEFA morgen entscheidet, wir führen die EM doch durch, dann wird es eine Katastrophe für die Bundesliga. Und dann kommt die Fifa mit der Club-WM. Genau das sind eben diese Strukturen, die dafür sorgen, dass es keine Solidarität gibt.“

Lutz Pfannenstiel über die wirtschaftliche Situation bei Fortuna Düsseldorf: „Bei uns ist die Situation folgendermaßen, dass wir ein sehr gesunder Verein sind. Wir sind schuldenfrei. Wir haben einen sehr geringen Kostenfaktor in dem Sinn, dass wir weniger Gehälter zahlen als die meisten anderen Bundesliga-Vereine. Haben natürlich auch weniger Einnahmen, weniger TV-Gelder. Aber für uns ist es auch eine ähnliche Situation wie für die anderen Vereine, dass wir auch nur eine bestimmte Haltbarkeit haben. Wenn so und so viele Heimspiele wegfallen, umso mehr Geld verliert man. Trotzdem glaube ich, sind wir in einer Situation, dass wir schon noch die Garantie haben, die nächsten Monate auf alle Fälle soweit finanziell sicher dazustehen. Aber auch wir, Fortuna Düsseldorf, können eine lange, fußballlose Zeit, nicht so einfach überstehen.“

Steffen Freund über die Solidarität der Spieler zu ihren Clubs: „Wenn wir jetzt Düsseldorf nehmen. Da fehlen jetzt 10 Mio., 200 Angestellte, dann heißt das pro Kopf 50.000 Euro, die fehlen. Und genau dann, denke ich, müssten die im Verein mit den höchsten Gehältern prozentual am meisten abgeben und der, der am wenigstens verdient, prozentual am wenigsten. Dann könntest du die Lücke schließen, bevor du eine Insolvenz einreichen musst. Dann sind auch die Spieler gefordert, weil sie auch immer sagen, wir tun alles für den Verein.“

Lutz Pfannenstiel zu seinen Wünschen für die nächsten Wochen: „Ich wünsche mir abseits vom Fußball, dass wir den Virus unter Kontrolle kriegen. Dann wird es beim Fußball automatisch wieder gut. Direkt hoffe ich, dass wir die Saison noch bis Ende Juni mit Geisterspielen hinkriegen und eine sportliche Lösung haben.“

Steffen Freund: „Ich wünsche mir, dass so wenig Menschen wie möglich sich infizieren und daran sterben. Nur darum geht es am Ende in unserer Diskussion. Wünschen würde ich mir natürlich, dass die Bundesliga zu Ende gespielt wird – das wird aber nicht passieren!“

Philipp Selldorf: „Ich bin als Köllner optimistisch. Ich glaube, dass die Saison noch in irgendeiner Weise zu Ende gebraucht wird. Was ich aber nicht glaube, dass sich das System Profi-Fußball aus der Einsicht dieses Spielstands moralisch erneuern wird. Ich glaube, die gleiche Maschinerie wird in abgewandelter Form weiter existieren.“

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