Empor Rostock-Trainer Rastislav Trtik im Kabinen-Interview: „Kopfsache – wenn jemand das Selbstbewusstsein verliert.“

26.08.2014 – SPORT4Final:

HC Empor Rostock-Trainer Dr. Rastislav Trtik ist nicht nur ein erstklassiger Handball-Fachmann, sondern er zeigt auch nach einer schmerzlichen, denkwürdigen 25:36-Heimniederlage gegen ThSV Eisenach als Trainer seine charakterliche Größe. In einem offenen Dialog, einem fast schon denkwürdigen Interview im „Heiligtum“ der Handballer, der Spieler-Kabine, durfte SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp den Rostocker Cheftrainer sprechen.

Lange Gesichter in Handball-Rostock: Desaströse Empor-Niederlage mit Klassenunterschied gegen Ligafavorit THSV Eisenach

HC Empor Rostock: Juliane Radike neue Geschäftsführerin - Juliane Radike und Trainer Dr. Rastislav Trtik beim Testspiel gegen EHV Aue am 12.08.2014, Foto: HC Empor Rostock
HC Empor Rostock: Juliane Radike neue Geschäftsführerin – Juliane Radike und Trainer Dr. Rastislav Trtik beim Testspiel gegen EHV Aue am 12.08.2014, Foto: HC Empor Rostock

Die Ursachen der Niederlage waren aus Ihrer Sicht?

Rastislav Trtik:

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„Unsere schlechte Quote, sehr viele klare Chancen wurden nicht verwandelt. Wir haben 12 Bälle durch 2:4 gewonnen, aber wir waren nicht fähig, diese Chancen zu verwandeln. So ist das im Sport. Die Mannschaft hatte heute keine Chance. Durch diese schwache Quote haben wir auch keine Sicherheit bekommen. Spielerisch war es nicht so schlimm. Ich kann meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Eisenachs Qualität war deutlich mit Jonsson und dem Torhüter oder Hansen in der Abwehr.“ 

Sie haben viel versucht und umgestellt.

Rastislav Trtik:

„Ich musste etwas unternehmen. Wenn keine Parade kommt, kann ich nicht zuschauen, wenn wir 5 Tore zurück sind. Und unser zweiter Torhüter stand besser, hatte auch die bessere Quote. Man kann diese Leistung aber nicht mit der Torhüterleistung von Eisenach vergleichen. Da war ein großer Unterschied. Aber wir haben auch nicht schlecht gestanden in der ersten Halbzeit. Da hatten wir acht vergebene Chancen bis zum 12:17. Es tut mir leid für unsere Zuschauer. Die haben uns echt geholfen und man konnte sie hören. Wenn du gewinnen willst, musst du mindestens 60 Prozent der Chancen zu Tore machen. Heute hatten wir nur 42 Prozent. Das ist zu wenig. Da kann man nicht gewinnen. Und der gegnerische Torhüter hatte 50 Prozent Anteil.“ 

Ihr Team wirkte noch nicht so eingespielt wie Eisenach?

Rastislav Trtik:

„Richtig. Wir waren in der Vorbereitung nicht die ganze Zeit zusammen. Immer war etwas und wir haben nicht einmal komplett zusammen gespielt. Das klingt wie eine Ausrede, aber das sind Fakten ganz einfach. Und ich habe auch ihren Eindruck gehabt. Die Flüssigkeit im Spiel und die Ruhe haben gefehlt. Aber das hängt alles mit den Chancen zusammen. Verwandelst du diese Chancen, dann nimmst du dir den Druck von ganz allein.“ 

Sie haben sich nach Ihrem guten Start ihr Selbstbewusstsein selber genommen?

Rastislav Trtik:

„Ja stimmt. Das war sehr schade. Wir haben bis zum 6:2 sehr gut gestanden. Und dann kam viel zu schnell die Wende, weil wir die Chancen nicht reingemacht haben.“ 

Was können Sie jetzt nach dieser desaströsen Niederlage psychologisch unternehmen?

Rastislav Trtik:

„Ja, das ist nicht angenehm, weil sich jeder das erste Heimspiel anders vorgestellt hat. Man muss jetzt analysieren und die erarbeiteten Chancen aufzeigen. Man muss schnell vergessen, jetzt nicht lamentieren sowie sich auf das nächste Spiel konzentrieren. Da gibt es nichts anderes bei den 38 Spielen in der Saison. Die Ursache lag in den Köpfen. Es war eine sehr gute Leistung des Eisenachers Torhüters. Es war ein guter Tag und sie haben uns erwischt. Wenn jemand das Selbstbewusstsein verliert, kann er sich verabschieden.“ 

Ich wünsche Ihnen und der Mannschaft alles Gute sowie viel Erfolg. Vielen Dank für das Interview nach einem enttäuschenden Spiel.

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