Empor Rostock-Trainer Rastislav Trtik im Kabinen-Interview: „Ich bin vom richtigen Weg der Mannschaft überzeugt.“

10.09.2014 – SPORT4Final:

HC Empor Rostock-Trainer Dr. Rastislav Trtik zeigte sich auch nach der schmerzlichen, bitteren 26:27-Heimniederlage gegen TV Großwallstadt als fairer Trainer und Dialog-Partner. Das zweite denkwürdige „Kabinen-Interview“ im „Heiligtum“ der Handballer, das erste fand nach der desaströsen Heimniederlage gegen Eisenach statt, durfte SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp mit dem Rostocker Cheftrainer führen.

Roman Becvar (HC Empor Rostock): „Wenn wir verlieren, kommen wir immer wieder zurück. Das ist unsere Stärke.“

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HC Empor Rostock: Juliane Radike neue Geschäftsführerin - Juliane Radike und Trainer Dr. Rastislav Trtik beim Testspiel gegen EHV Aue am 12.08.2014, Foto: HC Empor Rostock
HC Empor Rostock: Juliane Radike neue Geschäftsführerin – Juliane Radike und Trainer Dr. Rastislav Trtik beim Testspiel gegen EHV Aue am 12.08.2014, Foto: HC Empor Rostock

Es war eine bittere Niederlage …

Rastislav Trtik:

„Ja, auf jeden Fall. Alle Niederlagen mit einem Tor zu Hause sind immer bittere Niederlagen. Egal, ohne Unterschied, ob man erste oder zweite Bundesliga oder Champions League spielt. Aber die Niederlage hat auch positive Seiten. Wir haben eine bessere Leistung als das letzte Mal gegen Eisenach gebracht. Die Wurfquote war besser. Wir haben uns in der Abwehr und im Angriff verbessert. Trotzdem haben wir noch Reserven bei der Disziplin, bei den strategischen Entscheidungen in den wichtigen Momenten. Und heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen.“ 

Haben Sie in den letzten zwei Minuten in der Abwehr in Überzahl taktische Fehler begangen?

Rastislav Trtik: „Das sehe ich nicht ganz so. Wir haben von der Abwehr auch viel profitiert. Unser Problem war, wir waren nicht im richtigen Moment wieder zurück und hatten nicht immer den kühlen Kopf bei der richtigen Wurfentscheidung. Das hat uns die Führung und am Ende das bessere Ergebnis gekostet.“ 

Trotzdem hatten Sie beim 24:23 in der zweiten Halbzeit das Spiel gedreht?

Rastislav Trtik:

„Natürlich, aber was passiert dann: Das Siebenmeterverhältnis, die Strafminuten schauen Sie sich die an.“ 

Ich habe gegenüber Eisenach eine Leistungssteigerung gesehen.

Rastislav Trtik:

„Durch den Einsatz der Spieler und ihren Äußerungen war das beides gleich. Der einzige Unterschied war die Quote des Torhüters. Tobias Malitz hatte sein erstes richtiges Spiel heute und hat gut gestanden. Zum Ende des Spiels hatten wir auch die deutlich bessere Wurfquote gehabt. Der Eindruck kann so sein, optisch sah es besser aus und es war auch besser. Von den in der Deckung gewonnenen Bällen war aber das erste Spiel besser.“ 

Zu loben ist in der zweiten Halbzeit ausdrücklich Roman Becvar als Spielmacher.

Rastislav Trtik:

„Er hat das Spiel deutlich besser dirigiert als beim letzten Mal. Er ist richtig ins Spiel durch das Tempo und die Zusammenarbeit mit Tom Wetzel gekommen. Leider fehlt uns noch ein bisschen mehr Druck von der rechten Seite im Rückraum.“ 

In der ersten Halbzeit kam aber von Kreis links und Mitte auch viel zu wenig.

Rastislav Trtik:

„Ja, das sind die Dinge, die wir verbessern und kultivieren müssen. Man muss den Spielrhythmus besser finden – das ist mein Ziel. Nur jeder Spieler ist dazu nicht in der Lage. Das muss man akzeptieren und meine Aufgabe ist es, das Spiel weiter zu kultivieren.“ 

Ich glaube, Sie sind auf dem richtigen Weg, die Stammformation zu finden. Die ersten zehn Spieler kristallisieren sich heraus.

Rastislav Trtik:

„Da haben Sie total Recht. Es kristallisiert sich langsam heraus. Manche Spieler brauchen noch viel mehr Einsatzzeiten, weil unser Spiel sehr schnell ist.“ 

Als neutraler Beobachter kann ich feststellen, dass Sie mit Ihrer Mannschaft auf dem richtigen Weg sind.  

Rastislav Trtik:

„Davon bin ich auch überzeugt. Nur heute hätten wir schon gewinnen können, deshalb ist es bitter. Es ist eine Frage der Zeit, das weiß ich auch. Nur man muss Geduld haben und weiter konzentriert arbeiten. Obwohl die Motivation nach einer solchen Niederlage ein bisschen gestört ist. Das ist der Sport. Ich habe den Eindruck, wir spielen besser auswärts als zu Hause. Das kann auch damit zusammen hängen, dass wir hier nicht trainieren können.“ 

Vielen Dank für das Interview und ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

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