HC Empor Rostock mit „herzzerreißender“ Abstiegsschlappe gegen Ferndorf

Eine bittere Niederlage musste der HC Empor Rostock in der zweiten Handball-Bundesliga am Mittwochabend gegen den TuS Ferndorf in der heimischen StadtHalle einstecken.

HC Empor Rostock mit „herzzerreißender“ Abstiegsschlappe gegen Ferndorf - Julius Porath - Foto: HC Empor Rostock
HC Empor Rostock mit „herzzerreißender“ Abstiegsschlappe gegen Ferndorf – Julius Porath – Foto: HC Empor Rostock

Die Rostocker verloren gegen den Liganeuling mit 26:29 (13:12). Sie verpassten es dadurch, in der Tabelle an dem Gästeteam vorbeiziehen. Vorläufig ist die Mannschaft von Aaron Ziercke somit Neunzehnter der Zweiten Handball-Bundesliga.

18.02.2016 – PM Empor / SPORT4Final / Frank Zepp:

„Es war das erwartet enge Spiel. Ferndorf war am Ende aber leider cleverer als wir“, so der Empor-Coach nach der Partie bei der er auf Rechtsaußen René Gruszka, André Meuser sowie Robert Barten verzichten musste. Kapitän Gruszka und Meuser meldeten sich kurzfristig krank. An den Ausfällen lag die Pleite allerdings keineswegs. Auch die Gäste konnten auf zahlreiche Spieler nicht zurückgreifen. Diejenigen, die auflaufen konnten, waren aber zur Stelle, so dass sich Gästetrainer Michael Lerscht am Ende über den ersten Auswärtssieg der Saison freuen durfte.

So war der HC Empor Rostock in der Anfangsphase zwar nicht unbedingt schlechter, doch allen voran der 36-jährige Spielmacher Alexander Koke glänzte zu Beginn auf Seiten des TuS Ferndorf. Er brachte sein Team nach sieben Minuten (4:3) erstmals in Führung, stellte nach dreizehn Minuten auf 7:5. Grund genug für Rostock-Trainer Ziercke zur grünen Karte zu greifen und bereits nach einer Viertelstunde eine Auszeit zu nehmen. Eine Maßnahme, die zumindest ergebnistechnisch kaum Auswirkungen auf das Spiel haben sollte. Erst nach Kokes siebtem Torerfolg zum 11:9 (25.) sowie einem Time-Out von Gästecoach Lerscht (27., 10:11) konnte das Blatt gewendet werden. Mit dem Pausenpfiff versenkte Linksaußen Vyron Papadopoulos einen Strafwurf zur 13:12-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel lag das Momentum dann bei den Hausherren. Hoffnung auf eine weniger umkämpfte zweite Hälfte keimte auf den Rängen auf. Obwohl die Mecklenburger direkt nach Wiederanpfiff auf 16:13 (34.) erhöhten, gelang es dem auswärts bislang sieglosen Gästeteam allerdings schnell, den Spielstand wieder zu drehen. Florian Baumgärtner erzielte sechzehn Minuten vor dem Ende den Treffer zum 19:18 (44.). Es bahnte sich eine spannende Schlussphase an. Besonders ein Wechsel sorgte dabei für ein Aufbäumen des HC Empor Rostock: Tobias Malitz kam kurz vor dem Ende auf das Parkett, hütete anstatt Jan Kominek das Tor. Die ersten drei Würfe, die nach der Einwechslung auf seinen Kasten kamen, parierte er! Das Empor-Eigengewächs legte den Grundstein dafür, dass die Rostocker einen 21:23-Rückstand (49.) in eine 24:23-Führung (53.) verwandelten!

Dass mit dem Schlusspfiff dennoch die Ferndorfer einen doch recht deutlichen 29:26-Auswärtserfolg feiern durften, war für die Gastgeber mehr als ernüchternd. Der letzte Biss, um ein Kellerduell wie dieses für sich zu entscheiden, fehlte einfach. „Die Jungs waren heute leider mit dem Kopf woanders“, meinte der sichtlich enttäuschte Empor-Trainer Ziercke letztendlich. Er kündigte noch eine detaillierte Aufarbeitung der Niederlage an.

„Wir sind natürlich überglücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die Jungs haben heute einfach überragend gekämpft“, freute sich derweil Ferndorf-Coach Lerscht über den ersten Doppelpunktgewinn in der Fremde. Lobende Worte fand er ansonsten allerdings vor allem für einen Rostocker: den 19-jährigen Julius Porath. „Ihn hatte ich vorher nicht unbedingt auf dem Schirm, aber er hat ein tolles Spiel abgeliefert. Glückwunsch dazu“, so der jüngste Trainer der Zweiten Bundesliga. Porath war auch der treffsicherste Spieler des Ziercke-Teams. Der Rechtsaußen, Stellvertreter von Spielführer Gruszka, konnte ebenso wie Papadopoulos siebenmal einnetzen. Erfolgreichster Ferndorfer war Regisseur Koke, der auch die meisten Tore des Abends erzielte. Insgesamt war er achtmal erfolgreich.

Während auf die Lerscht-Truppe mit dem TV 1893 Neuhausen nun ein weiterer direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt wartet, gastiert der HC Empor Rostock am Sonntag bei dem ASV Hamm-Westfalen, bevor zwei weitere Spiele in der Fremde bei dem TV Emsdetten (27. Februar) sowie der HSG Nordhorn-Lingen (06. März) anstehen.

HC Empor Rostock: Kominek, Malitz – Becvar 2, Hövels 5, Dethloff, Heil, Flödl 2, Papadopoulos 7, Zboril, Lux, Zemlin 2, Trupp, Pechstein 1, J. Porath 7 | Siebenmeter: HC Empor 5/7, TuS Ferndorf 5/7| Zeitstrafen: HC Empor 6 Minuten, TuS Ferndorf 4 Minuten | Zuschauer: 1.230

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