HC Leipzig besiegt klar indisponierten Buxtehuder SV

11.04.2014 – SPORT4Final:

HC Leipzig vs. Buxtehuder SV 35:24 (21:13) vor 1.600 Zuschauern in der Arena Leipzig

Spielfilm:

4:1 (7.); 9:4 (13.) Auszeit BSV; 9:6 (17.); 13:7 (22.); 16:8 (24.); 21:13 (HZ.)

23:14 (34.); 24:18 (40.); 26:20 (47.); 31:21 (53.); 35:24 (Endstand) 

Handball-Bundesliga Frauen in der Meisterrunde: Topspiel zwischen dem Zweiten und  Dritten. Mitnichten. Handballwelten prallten aufeinander. Der HC Leipzig besiegte im „Klassenunterschiedsspiel“ den Buxtehuder SV mit 35:24 Toren. Zumindest aus sportlicher Sicht kein Geburtstagsgeschenk für den Buxtehuder Cheftrainer Dirk Leun, der auch vom Gastgeber für seinen 50. Geburtstag vor dem Spiel beglückwünscht wurde. „Mit dieser Körpersprache und Einstellung gewinnt man kein Pokal-Halbfinale, aber heute war kein Halbfinale“, so der Jubilar im SPORT4Final-Interview. Aber auch die spielerischen Defizite seines Teams waren für den Handball-Feinschmecker deutlich zu erkennen. 

HC Leipzig: Saskia Lang zeigte eine überzeugende Leistung - Foto: Sebastian Brauner
HC Leipzig: Saskia Lang zeigte eine überzeugende Leistung
Foto: Sebastian Brauner

Anders agierte der nunmehr mindestens als deutscher Vizemeister endgültig feststehende HC Leipzig. Wie am Saisonbeginn mit 11 Pflichtspielsiegen (Bundesliga, Europacup) in Folge, scheint beim deutschen Rekordmeister am Ende einer turbulenten Saison die Trendwende geschafft und der sportliche Erfolg wieder zurück zu kehren. Denn in genau zwei Wochen steht das Pokal-Final4 im „Wohnzimmer“ des Vizemeisters an. Und nach der weitestgehend überzeugenden Vorstellung im Meisterrundenspiel, wenn auch nicht von Buxtehude voll gefordert, geht der HC Leipzig als Topfavorit in das DHB-Pokalwochenende. 

Die beim Gastgeber aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung herausragende Rückraumschützin Saskia Lang (9 Tore) warnte aber zu Recht: „Es wird in zwei Wochen ein ganz anderes Spiel sein.“ Natürlich haben Pokalspiele ihre eigenen Gesetze und sind mitunter an Spannung nicht zu überbieten. Dafür muss sich der Buxtehuder SV in allen handballspezifischen Dingen enorm steigern. Was nicht auszuschließen ist! 

Der HC Leipzig war im heutigen Bundesligaspiel in allen Belangen überlegen. Prunkstück des Erfolges stellte das „zweidimensionale“ Abwehrsystem mit guten Torhüterleistungen von Melanie Herrmann und Jule Plöger in der zweiten Halbzeit dar. Die Hausherren beherrschen sowohl die 6:0- als auch die 5:1-Abwehrformation. Dazu gesellten sich Schnelligkeitsvorteile im Gegenstoß sowie der zweiten Welle sowie tendenziell auch im Rückzugsverhalten. Die hohe Fehlerquote im Torabschluss sorgte bei den Gästen naturgemäß für keine Spielharmonie. Bereits zur Pause mit einem Vorsprung von acht Toren war die Partie zu Gunsten des Gastgebers entschieden. Eine kleine (Konzentrations-) oder Abstimmungsschwächephase in der Viertelstunde nach der Halbzeit ließ Buxtehude nochmals auf sechs Tore heran kommen. Leipzig hatte aber auch in der spielgestaltenden Zone mit den handelnden Personen Karolina Kudlacz und Maura Visser ein Übergewicht gegenüber Buxte-Spielmacherin Randy Bülau.

Bemerkenswert für ein Ligaspiel zweier Teams in der oberen Tabellenhälfte: Es gab keine Strafminuten im Match! Auch dies ist ein Fingerzeig für ein „gebrauchtes“ Buxtehuder Spiel am Geburtstag des Cheftrainers.      

Am SPORT4Final-Mikro waren:

Andreas Erzkamp (Präsident HC Leipzig):

Wie schätzen Sie das Spiel ein? „Schön und souverän.“

Was hat Ihnen am besten gefallen? „Das es so souverän war.“

Ist es nicht deshalb gefährlich für das Pokalhalbfinale?

„Nein, ich glaube nicht. Unsere Damen können das genau einschätzen und werden sich immer auf den Gegner genau einstellen, der jetzt kommen wird. Ob es nun Buxtehude ist oder ein anderer. Es klappt schon ganz gut. Ich bin da sehr zuversichtlich.“

Wie sehr braucht der HC Leipzig den Pokal-Titel?

„Es wäre schön, wieder mal einen Titel zu bekommen. Und es ist ja kein Geheimnis, dass es mein Wunsch ist, immer jedes Spiel zu gewinnen. Das habe ich am Anfang der Saison gesagt und wir werden mal gucken, wie es ausgeht. Aber ich wäre mit einem Titel sehr zufrieden.“

Die Sponsoren drängeln sicher auch schon?

„Wir haben eine sehr geduldige Sponsorenschaft und wir bringen ja eine solide Leistung. Das ist ja schön. Und wenn jetzt am Ende der Saison ein Titel dabei ist, wäre doch wunderbar.“

Könnte man auch ohne Titel beim HC Leipzig leben?

„Sagen wir mal so: Wenn man hier antritt, dann will man schon gewinnen, wenn man so eine gute Mannschaft zusammen hat.“

Weiterhin alles Gute. 

Anne Hubinger (HC Leipzig): „Ich denke, es war ein guter Test. Wir haben den gut genutzt. Es ist ein sehr schönes Ergebnis. Es war von Anfang an sehr klar. Man hatte nicht eine Minute lang das Gefühl, dass wir hier das Ding verlieren. Das schafft natürlich Selbstvertrauen. Ich bin jetzt guten Mutes. Ich denke, das kann was Großes werden.“ 

Saskia Lang (HC Leipzig):

Kann es noch besser laufen?

„Wir haben eine super Abwehr gespielt und darauf unser schnelles Spiel aufziehen können. Wir haben vorn gut getroffen. Buxte hat dann auch nicht mehr viel entgegen gehalten. Man muss auch sagen, dass Jule Plöger in der zweiten Halbzeit ein super Spiel gemacht hat. Da hatten wir so einen Hänger. Da war es wichtig, dass sie hinten drin stand, damit sie nicht noch näher rangekommen sind. Wir wollten so gut auftreten heute, wie wir konnten, um für übernächste Woche Nadelstiche zu setzen. Es ist uns gut gelungen. Aber ich glaube, in zwei Wochen wird es ein ganz anderes Spiel hier.“

Die 5:1-Abwehr mit Susi auf der Spitze war auch gut.

„Das ist unsere zweite Waffe, die wir haben. Die hat auch in den letzten Spielen schon gut funktioniert. Da haben wir uns auch ziemlich doll weiterentwickelt. Wir können nicht nur in der 6:0 hinten stehen.“

Ein Spiel ohne Strafminuten erlebt man doch ganz selten …

„Aber es wird in zwei Wochen ein ganz anderes Spiel sein, habe ich auch schon auf der Bank gesagt.“

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