SC DHfK Leipzig: Christian Prokop „Ich bin sehr enttäuscht“ – Niederlage in Balingen-Weilstetten

Der SC DHfK Leipzig unterlag im wichtigen Match um den Klassenerhalt in der DKB Handball Bundesliga bei HBW Balingen-Weilstetten mit 25:27 (11:18) Toren.

SC DHfK Leipzig: Christian Prokop „Bin ich sehr enttäuscht“ – Niederlage in Balingen-Weilstetten - Foto: Rainer Justen
SC DHfK Leipzig: Christian Prokop „Bin ich sehr enttäuscht“ – Niederlage in Balingen-Weilstetten – Foto: Rainer Justen

Die Gastgeber starteten auch „volle Pulle“ in die Partie. Nach nur wenigen Minuten mussten schon Davor Dominikovic und Fabian Böhm zwei Zeitstrafen absitzen. Trotzdem dominierten die Gastgeber mit ihren Nationalspielern im Rückraum die Partie. Böhm, Martin Strobel, Olivier Nyokas und Alexandros Vasilakis drehten wie wahnsinnig auf. 3:1, 7:4, 11:7, 15:9, 18:11 zur Pause.

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp im Palau St. Jordi in Barcelona
Frank Zepp im Palau St. Jordi in Barcelona

SPORT4Final LIVE und EXKLUSIV

Handball der Extraklasse

HANDBALL-WM der Frauen im Dezember 2015 aus Dänemark

Handball EHF EURO 2016 der Männer im Januar 2016 aus Polen

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet von den Spielen der deutschen Handball-Nationalmannschaft aus Dänemark und Polen sowie den Finalspielen in Herning und Kraków.

28.11.2015 – SC DHfK Leipzig / SPORT4Final / Frank Zepp:

Chefcoach Christian Prokop wollte seiner Mannschaft helfen und seine Männer beizeiten in den beiden möglichen Auszeiten neu einstellen. Doch die kurzen Pausen halfen nicht. Die Abwehr wies weiterhin ganz große Lücken auf, der gesunde Felix Storbeck und der angeschlagene Milos Putera (Rücken) blieben blass, die Angreifer scheiterten immer wieder am Schweden Peter Johannesson im gegnerischen Tor. Nicht nur Prokop wirkte maßlos enttäuscht. Auch Geschäftsführer Karsten Günther und die treuen „Feuerbälle“ auf den Rängen waren baff.

Es konnte in der zweiten Halbzeit wirklich nur besser werden. Erst steigerte sich Storbeck im Tor. Dann sorgten Philipp Pöter, Christian Steinert und Lukas Binder mit ihren Treffern dafür, dass der Vorsprung der Gastgeber allmählich zusammenschmolz. Auch Aivis Jurdzs „vollstreckte“ aus dem Rückraum. Philipp Weber verwandelte alle seine sieben Siebenmeter sicher. Mit dem Zwischenergebnis von 20:23 waren die in dieser Saison so überzeugenden DHfK-Handballer am Kontrahenten Balingen-Weilstetten dran. Lucas Krzikalla und Philipp Weber schafften in der Schlussphase zweimal das Anschlusstor. 23:22. 25:24. Das Match hätte tatsächlich noch kippen können, wenn dem SC DHfK Leipzig zwei Abspielfehler oder zwei Fehlwürfe weniger passiert wären. So retteten die Gastgeber den kostbaren Vorsprung aus der ersten Halbzeit über die Zeit. Sie gewannen mit 27:25 Toren.

Der SC DHfK Leipzig hat noch zwei Verletzungen zu beklagen. Milos Putera leidet seit an einer Blockierung im Rückenbereich. Er konnte gegen Balingen unter starken Rückenschmerzen nur wenige Minuten eingesetzt werden. Ein Ausfall für die kommenden Spiele scheint jedoch nicht zu drohen. Schlimmer erwischte es dagegen Maximilian Janke. Nach einem Zweikampf mit Lucas Krzikalla verletzte sich Janke beim Donnerstagstraining am Knie. Eine Untersuchung in der Uniklinik Leipzig ergab einen Anriss des Innenbandes. Janke fällt damit bis Jahresende aus.

Trainerstimmen:

Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Glückwunsch an Balingen für die erkämpften und verdienten zwei Punkte. Nach der Kampfansage ‚Spiel des Jahres‘ wussten wir, dass uns ein hartes Spiel erwartet. Die Balinger haben heute füreinander gekämpft und so hart verteidigt, ich ziehe meinen Hut, wie Markus sein Team eingestellt hat. Balingen beweist seit Jahren, dass sie den Abstiegskampf meistern können. Über unsere eigene Leistung bin ich sehr enttäuscht. Die sehr aggressive Spielweise des Gegners wurde von den Schiedsrichtern oft geahndet, doch daraus schlagen wir nicht genug Kapital. Selbst in Überzahl kassieren wir viele Gegentore und bekommen den Rückraum der Balinger nicht in den Griff. Nach der Halbzeit wollten wir uns trotz des hohen Rückstandes nicht abschlachten lassen und ich bin mit dem Kampf meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit sehr zufrieden. Doch es wäre noch mehr drin gewesen, wir waren einige Male bis auf ein Tor dran und haben dann keine cleveren Entscheidungen getroffen und die Angriffe nicht gut ausgespielt.“

Markus Gaugisch (HBW Balingen-Weilstetten): „Der Druck war heute enorm. Doch es hat sich die letzten Wochen abgezeichnet, dass solche Spiele auf uns zukommen. Ich habe bereits die ganze Trainingswoche gemerkt, dass die Mannschaft den Druck annimmt und hart arbeitet. Die Bedingungslosigkeit, die Leipzig bereits die gesamte Saison zeigt, ist beeindruckend. Wir wollten heute genauso auftreten und das ist uns gelungen. In der zweiten Halbzeit hat Christian die Deckung umgestellt und nach dem Leipziger Anschlusstreffer wurde unser Nervenkostüm auf die Probe gestellt. Doch wir haben in der Schlussphase den Kopf behalten, darüber bin ich besonders stolz, denn in unserer Lage ist das keine Selbstverständlichkeit. Man hat heute gesehen, dass bedingungsloser Kampf auf jeder Position der Grundstein für Balinger Handball sein muss und sich kein Spieler zu fein sein darf für die Drecksarbeit.

HBW Balingen-Weilstetten gegen SC DHfK Leipzig 27:25 (18:11)

Stationen: 3:1, 4:3, 8:4, 11;5, 12:8, 15:10, 18:11, 20:13, 22:15, 23:17, 23:22, 25:22, 25:24, 27:25

HBW: Ristanovic, Johannesson; Böhm 4, Foth, Nyokas 4, Hausmann, Wilke 4, Vasilakis 5, Theuerkauf, Strobel 5, Kunkel 5, Ruß, Dominikovic, Remmlinger

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Putera; Semper, Steinert 2, Jurdzs 3, Krzikalla 1, Pöter 4, Binder 3, Roscheck, Weber 8/7, Zhedik 2, Meschke, Milosevic 2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert