SC DHfK Leipzig mit „legendärem Emotions-Sieg“ gegen Füchse Berlin

SC DHfK Leipzig mit „legendärem Emotions-Sieg“ gegen Füchse Berlin - Foto: Rainer Justen
SC DHfK Leipzig mit „legendärem Emotions-Sieg“ gegen Füchse Berlin – Foto: Rainer Justen

In der DKB Handball-Bundesliga besiegte der SC DHfK Leipzig nach gewaltiger Steigerung in der zweiten Halbzeit (15:9) den amtierenden Vereins-Weltmeister und EHF-Cup-Sieger von 2015, die Füchse Berlin, mit 25:23 (10:14) Toren.

Mit dem Geist und der legendären Unterstützung der vor dem Match geehrten DHfK-Europapokal-Sieger im Landesmeistercup am 22. April 1966 Dieter Wöhler, Klaus Franke, Prof. Kurt Tittel, Otto Hölke, Erwin Kaldarasch, Lothar Fährmann, Wolf-Dietrich Neiling, Peter Randt, Rolf Schmitt, Hannes Eichhorn und Olympiasieger-Trainer Klaus Langhoff gelang „eine unglaubliche zweite Halbzeit sowie Sensation (DHfK-Chefcoach Christian Prokop). Für Berlins Sportkoordinator Volker Zerbe war es „eine unnötige Niederlage mit einer schwachen zweiten Hälfte, in der wir aber auch genug Chancen hatten.“

SC DHfK Leipzig mit „legendärem Emotions-Sieg“ gegen Füchse Berlin - Franz Semper - Foto: Rainer Justen
SC DHfK Leipzig mit „legendärem Emotions-Sieg“ gegen Füchse Berlin – Franz Semper – Foto: Rainer Justen

Spiel-Regisseur Philipp Weber (8 Tore), Franz Semper (6) und Torhüter Jens Vortmann (14 Paraden) waren die „Matchwinner“ für den SC DHfK Leipzig.

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22.04.2016 – SPORT4Final / Frank Zepp:SC DHfK Leipzig

Nach schwächerer erster Hälfte der Hausherren fiel die Vorentscheidung zu Gunsten des SC DHfK Leipzig zwischen der 47. (17:19) und 52. Minute (21:19). In einfacher (20:19 Alen Milosevic) und doppelter Unterzahl (21:19 Lukas Binder) wurde den Berliner Gästen der „moralische Zahn“ gezogen.  [private]

Die Füchse Berlin mussten im Kampf um einen Europapokal-Platz einen Dämpfer hinnehmen. Nachdem sie in der ersten Hälfte die Partie beherrschten und die Sachsen nach einer Viertelstunde nicht mehr als 3 Tore ran kommen ließen, verloren sie in der zweiten Halbzeit den Faden und verschenkten den Sieg in der sehr schwachen letzten Viertelstunde. Bester Torschütze war Fabian Wiede mit 7 Treffern.

Der erste Treffer des Abends gehörte vor 5509 Zuschauern in der Arena Leipzig den Füchsen, Petar Nenadic traf zum 0:1. Bis zum 3:3 (5.) durch Fabian Wiede und erneut Nenadic fielen die Treffer im Wechsel, doch dann kamen die Berliner besser ins Spiel. Bjarki Elisson erhöhte mit einem Doppelpack zum 3:5 und die Leipziger hatten es ihrem Schlussmann Jens Vortmann zu verdanken, dass sich nicht weiter in den Rückstand gerieten. Nachdem er mit zwei Paraden glänzte, zeichnete sich auch Silvio Heinevetter durch eine wichtige Parade aus. Fabian Wiede verwandelte auf der anderen Seite den ersten 7-Meter zum 3:6 (11.). Philipp Weber traf doppelt, aber auch Mattias Zachrisson war nach einem Gegenstoß erfolgreich und Wiede und Nenadic erhöhten auf 5:9. Leipzigs Trainer Christian Prokop nahm die erste Auszeit. Nach der Ansprache gehörte der erste Treffer den Gastgebern, bevor Paul Drux und Nenadic erneut zum 6:11 erhöhten. In den nächsten Minuten fielen auf beiden Seiten Treffer und über 7:12 und 9:12 verwandelte Wiede den Nachwurf seines gehaltenen 7-Meters zum 9:13 (28.) und machte seinen vierten Treffer des Abends. Beim Stand von 10:14 ging es in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begann mit drei Treffern in Folge für die Hausherren, die damit und auch Dank einigen Paraden von Vortmann auf ein Tor ran kamen (13:14). Und Vortmann ließ die Berliner weiter verzweifeln, so dass der Vereins-Weltmeister 9,5 Minuten nicht das Tor traf. Zeit für Coach Erlingur Richardsson, die grüne Karte zu legen. Nach der Auszeit traf Nenadic endlich wieder das Tor, indem er einen 7-Meter verwandelte. Die Füchse agierten nun mit einer 5:1-Deckung und wirkten immer verunsicherter durch die immer stärker werdenden Leipziger. Bis zur 49. Minute konnten die Gäste ihre Führung noch verteidigen, Heinevetter verhinderte zwei Mal den Ausgleich des SC DHfK Leipzig. Nachdem Wiede seinen 6. Treffer machte, trafen Weber und Lukas Binder dann aber doch zum Ausgleich (19:19 / 49.) und sorgten für Stimmung in der Arena. Und nun lief es immer besser für die Sachsen, Alen Milosevic und Binder trafen zur 2-Tore-Führung, und das sogar in doppelter Unterzahl (21:19). Für die Füchse lief nun nicht mehr viel zusammen, Nenadic scheiterte vom Punkt am eingewechselten Felix Storbeck (53.). Nach Treffern von Zachrisson und Wiede kamen die Berliner nochmal auf ein Tor ran (22:21), doch sie bekamen den Aufsteiger nicht mehr unter Kontrolle und scheiterten immer wieder an Vortmann, so dass am Ende ein 25:23 auf der Anzeigetafel stand und die Leipziger ihre Sensation feierten.

Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt mit einem guten Rhythmus, den wir aber leider in der zweiten Halbzeit verloren haben. Wir haben die Überzahl nicht gut genug gespielt und am Ende wieder zu viele Chancen liegen gelassen“, fasste Trainer Erlingur Richardsson das Spiel zusammen. Sportkoordinator Volker Zerbe findet noch deutlichere Worte: „Wir haben es verpasst, in der ersten Halbzeit mit 1, 2 Toren mehr zu führen und waren hinten raus nicht im Stande, durch eine aggressive Abwehr mehr Tempo zu machen. Mit der zweiten Halbzeit können wir definitiv nicht zufrieden sein. Wir sind nicht gut reingekommen und haben Tempogegenstöße leichtfertig verworfen und dadurch keine guten Signale gesetzt. Wir haben das gute Spiel gegen Wetzlar vergangenen Sonntag leider nur in der ersten Hälfte zeigen können, das ist definitiv zu wenig, wenn man um Europa mitspielen will.“ Schlechte Nachrichten gibt es von Fabian Wiede. Der Europameister hat in der ersten Halbzeit einen Schlag aufs Knie bekommen. „Er spielte zwar weiter, war durch die Schmerzen aber gehemmt. Jetzt müssen wir abwarten, wie schlimm die Verletzung ist“, so Zerbe. Leipzigs Trainer Christian Prokop war nach der Partie mehr als stolz auf sein Team: „Das spricht wirklich für die Mannschaft und das ist das, was sie die ganze Saison schon immer auszeichnet. Wir haben den Klassenerhalt sicher und trotzdem zerreißen wir uns. Und was Jens Vortmann heute gezeigt hat, das haben wohl alle gesehen.“  [/private]

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