Thüringer HC gegen Fleury Loiret Handball mit „verlorenem“ Punkt

Team Thüringer HC 2015/2016 - Foto: Thüringer HC
Team Thüringer HC 2015/2016 – Foto: Thüringer HC

Im ersten Spiel der EHF Champions-League-Saison trennten sich der deutsche und der französische Meister 27:27 (15:15).

Es war eine temposcharfe, faire Partie und atmete Spannung bis zur letzten Sekunde. Die meisten Treffer der Partie erzielte Gnonsiane Niombla (Fleury Loiret – 7) – für den Thüringer HC waren Eliza Buceschi und Svenja Huber (jeweils 5) die besten Werferinnen.

Handball-WM 2013 in Spanien: SPORT4Final - Redakteur Frank Zepp im Palau Sant Jordi in Barcelona am 27. Januar 2013 - Foto: SPORT4Final
Frank Zepp im Palau St. Jordi in Barcelona

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18.10.2015 – PM THC / SPORT4Final / Frank Zepp:

Die Startphase der Partie verlief nicht nach dem Geschmack der Gastgeberinnen. Erst musste man zusehen, wie Jana Krause noch vor dem Anpfiff das Parkett mit schmerzverzerrtem Gesicht das Parkett verlassen musste (eine MRT-Untersuchung wird Klarheit über die Schwere der Verletzung geben), dann tat man sich schwer gegen eine bewegliche Gästeabwehr, die jeden Fehler postwendend bestrafte. So führten die Gäste, die sehr konzentriert begannen, nach sieben Minuten mit 5:3. Zwei Minuten später hatte Crina Pintea erstmalig ausgleichen können, aber die Französinnen leisteten sich weiterhin keinen Fehler und führten durch ein tolles Solo von Sandy Barbosa mit 8:5. Doch der THC steckte nicht auf. Treffer von Eliza Buceschi und Crina Pintea zum 8:8 sorgten für eine ausgeglichene Anfangsviertelstunde.

Eliza Buceschi, mit sehr viel Übersicht, traf auch zur ersten THC-Führung und Sonja Frey setzte noch eins drauf. Mit einem tollen Treffer aus dem Rückraum netzte die Österreicherin zum 10:8 ein. Dinah Eckerle im Tor des Thüringer HC sorgte jetzt mit drei Paraden in Folge für den nötigen Rückhalt und trieb ihr Team gemeinsam mit Iveta Luzumova an. Die Anfangsnervosität war überwunden und man legte wie entfesselt los. Mit einem 8:0 Lauf hatten die Thüringerinnen aus dem 5:8 eine 13:8 Führung gemacht. Erst in der 21. Minute gelang Lopez das 9:13 und Herbert Müller nahm die Auszeit. Eine Verschnaufpause für Katrin Engel geriet nur kurz. Estelle Nze Minko hatte einen langen Pass von Anouk van de Wiel „gerochen“ und ließ im Konter Dinah Eckerle keine Chance. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff hatte Fleury seine Flaute überwunden und hatte zum 14:14 ausgeglichen. In den letzten 90 Sekunden trafen per Strafwurf Katrin Engel und Manon Houette zum 15:15-Pausenstand.

Den ersten Nachpausentreffer setzten die Gäste durch Gnonsiane Niombla und im Gegenzug entschieden die norwegischen Schiedsrichterinnen auf Stürmerfoul durch Kerstin Wohlbold. Crina Pintea quittierte eine Zeitstrafe, ihre zweite, und die Müllerschützlinge warteten immer noch auf einen Torerfolg. Svenja Huber brachte den Ausgleich doch Gnonsiane Niombla legte mit einem artistischen Wurf wieder vor (16:17 – 36.Minute). Ausgleich durch Katrin Engel aus dem Rückraum. Das Spiel wogte hin und her. Katrin Engel verwarf ihren ersten Strafwurf – auf der Gegenseite parierte Dinah Eckerle den Strafwurf von Manon Houette. Aber die Angriffe der Französinnen waren strukturierter und im THC-Angriff wurde jetzt zu oft die Brechstange bemüht. Nach 43. Minuten lag der Thüringer HC mit 18:21 zum zweiten Mal mit drei Treffern in Rückstand. Mit der Einwechselung von Iveta Luzumova ging wieder ein Ruck durch das Team.

Strafwurftreffer von Svenja Huber und Fernwurftor von Katrin Engel verkürzten. Eliza Buceschi und Iveta Luzumova schafften jeweils den Anschlusstreffer. (22:23 – 48. Minute) Doch noch konnten die Gäste mit Tempo und Angriffsdruck immer wieder vorlegen. Ein toller Treffer von Sonja Frey und ein erfolgreicher „Wackler“ von Luzumova brachten den 24:24-Ausgleich und Svenja Huber konnte mit verwandeltem Strafwurf den Thüringer HC nach vorn bringen und als Dinah Eckerle nach einem mit dem Fuß gestoppten Fernwurf den millimetergenauen Konterpass auf Sonja Frey spielte, machte diese den Ball rein – der Gastgeber führte 26:24. Sieben Minuten vor dem Ende war die Freude wieder geschmälert – Sonja Frey versuchte die Konteraktion von Sandy Barbosa zu vereiteln, was ihr zum Unwillen der THC-Trainer und des Publikums eine Zeitstrafe und einen Strafwurf einbrachte. Wieder stand die Partie Remis. (26:26 – 57.Minute)

Die Gäste wählten zum zweiten Mal die taktische Variante des siebten Feldspielers – vertändelten den Ball und Iveta Luzumova traf den Ball ins noch nicht besetzte Tor. Dann die Chance zum 28:26 vergeben – Svenja Huber trifft im Konter nur die Latte und dafür Sandy Barbosa zum 27:27-Ausgleich. Jetzt stehen die Fans – die Lautstärke in der Halle ist nicht mehr zu toppen. Noch 60 Sekunden stehen auf der Uhr. Der THC jetzt konzentriert und überraschend kommt Sonja Frey aus dem Rückraum. Doch ihr Ball springt vom Pfosten ins Feld zurück. Die Spannung nicht mehr zu überbieten. Stürmerfoulpfiff gegen Eliza Buceschi – Fleury bringt die siebte Feldspielerin aber den letzten Wurf hält Dinah Eckerle und damit auch den ersten CL-Punkt der Saison fest.

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Stimmen zum Spiel:

Frederic Bougeant (Fleury): Ihr habt tolle Fans. Die Atmosphäre war fantastisch. Es war eine große Freude, das erste Champions League Spiel hier zu machen. Man hat gemerkt, die Mannschaften sind auf einer Höhe in der Gruppe. Es ist alles möglich. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, aber wir können uns noch steigern.

Herbert Müller (Thüringer HC): Es war ein fantastisches Spiel – voller Emotionen und Kampfgeist. Das war Champions League, es gibt nichts Höheres. Meine Mannschaft hat toll gekämpft. Ich bin hin und her gerissen. Eventuell wären heute auch zwei Punkte möglich gewesen, aber anderseits hätte das Spiel genauso verloren gehen können.

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