Pokal-Final4: Stefan Kretzschmar im Exklusiv-Interview

15.04.2014 – SPORT4Final:

Stefan Kretzschmar über Pokal-Final4 und den SC DHfK Leipzig:

  • „Man muss den Weg der Füchse anerkennen.“

  • „Pokal-Final4 in Leipzig scheint ein Highlight zu werden.“

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp sprach im Exklusiv-Interview mit Stefan Kretzschmar, Aufsichtsrat beim SC DHfK Leipzig und Experte bei Sport1, über das vergangene DHB-Pokalfinale in Hamburg und das zukünftige Pokal-Final4 der Frauen in Leipzig. Natürlich ging es in dem Gespräch auch um die Aufstiegschancen des SC DHfK Leipzig.

Pokal-Final4 und Zuschauer-"Rekordjagd" des SC DHfK Leipzig - Stefan Kretzschmar beim Pressegespräch am 14.04.2014 - Foto: SPORT4Final
Pokal-Final4 und Zuschauer-„Rekordjagd“ des SC DHfK Leipzig – Stefan Kretzschmar beim Pressegespräch am 14.04.2014
Foto: SPORT4Final

Die Füchse Berlin sind ja auch aus mehrerlei Sicht ein Vorbildverein für den SC DHfK Leipzig. Sind die Berliner Füchse ein verdienter oder glücklicher Sieger gegen die SG Flensburg-Handewitt beim Pokal-Final4 in Hamburg?

Stefan Kretzschmar: „Nö, nö. Es war sehr verdient, was die Füchse da erreicht haben. Sie haben eine super Abwehr hingestellt, das muss man ganz klar sagen. Und sie hatten den überragenden Torwart. Heinevetter hat vielleicht das Spiel seines Lebens gemacht. Zumindest eins von hundert Spielen seines Lebens. Er ist momentan in einer überragenden Verfassung – das muss man anerkennen. Und man muss den Weg der Füchse anerkennen. Sie gehen teilweise auch das Risiko ein, wenn man das als Risiko bezeichnet, ihre eigenen Nachwuchsspieler einzubauen. Die schon eine tragende Rolle spielen, wie Wiede und Drux. Deswegen muss man das einfach respektieren und sie sind verdient Pokalsieger geworden.“

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Für mich haben die Füchse nicht nur als Team sondern auch mit den großen „Drei“ – Heinevetter, Igropulo und Romero – letzterer als der große Regisseur, nicht Jaszka, individuell überzeugt?

Stefan Kretzschmar: „Jaszka hat auch überzeugt. Er hat am Anfang Impulse gegeben, mit seiner Beweglichkeit hat er viele Lücken gerissen. Aber dann kam natürlich auch Romero in der entscheidenden Phase und hat mit seiner Routine das Spiel über die Bühne gebracht. Igropulo mit einer fantastischen Leistung, zehn Tore incl. der Siebenmeter im Finale. Über Heinevetter hatten wir schon gesprochen. In dieser Mannschaft hat aber bei diesem Finalwochenende jeder überzeugt, wie ich fand. Im Halbfinale hat es Wiede gerissen und teilweise auch Drux, die in der Mannschaft Akzente gesetzt haben. Nielsen am Kreis, ein unfassbarer Kreisläufer, in Abwehr und Angriff. Horak hat sich im Angriff nicht so hervor getan, aber er hat in der Abwehr super die Aufgaben gelöst. Also, es war wirklich, und das muss man sagen, eine Teamleistung der gesamten Mannschaft gewesen. Das haben viele nicht für möglich gehalten. Viele haben gesagt, Flensburg gegen die Löwen ist das vorweggenommene Finale. Und dann haben es die Berliner allen gezeigt. Und zu Recht gezeigt. Die Flensburger hatten sicherlich auch nicht ihren besten Tag, wie der Trainer nach dem Spiel zugeben musste oder zugegeben hat, aber das darf die Leistung der Füchse nicht schmälern. Diesen Pokal zu holen, hatte niemand von ihnen erwartet. Dass sie trotzdem vorher die T-Shirts gedruckt hatten, ist beachtlich, spricht für ihr Selbstvertrauen und nochmal: Glückwunsch nach Berlin.“

In knapp 14 Tagen haben wir hier in Leipzig das Pokal-Final4 der Frauen. Sind Sie da auch involviert und wie schätzen Sie die Chancen der vier Halbfinalisten ein?

Stefan Kretzschmar: „Ich bin da in keinster Art und Weise beim Pokal-Final4 involviert. Ich traue es dem HC Leipzig aber zu, das Turnier zu gewinnen. Der Thüringer HC ist ja nicht dabei. Man hat relativ deutlich jetzt gegen Buxtehude in der Liga gewonnen. Und es wird ja auch der Gegner im Halbfinale sein. So hat man den „Test“ schon mal bestanden. Der Kartenverkauf scheint auch gut zu laufen. Es scheint ein Highlight zu werden. Natürlich drückt man da lokalpatriotisch den Leipzigern die Daumen.“

Lokalpatriotisch ist auch meine letzte Frage: Der SC DHfK Leipzig hat gute Aufstiegschancen in die erste Bundesliga. Steigt ihr Verein auf?

Stefan Kretzschmar: „Also ich bin ungeduldig. Ich würde natürlich lieber heute als morgen aufsteigen. Ich kann es nur im Umfeld mitversuchen zu beeinflussen, indem man die wirtschaftlichen Grundlagen halt legt. Am Ende des Tages macht die Mannschaft einen super Job. Der Trainer macht einen tollen Job und hat die Mannschaft extrem nach vorne gebracht, wie ich finde. Das ist eine tolle spielerische Entwicklung. Natürlich träumt man. Ich persönlich träume natürlich davon, am Ende der Saison immer noch auf dem dritten Platz zu stehen. Aber weißt du, wir können heute so euphorisch sein wie nach dem Sieg in Essen und verlieren am Wochenende gegen Bietigheim, was durchaus möglich ist, und dann sieht die Welt auf einmal, so brutal wie es ist, schon wieder ganz anders aus. Das muss man leider alles einkalkulieren. Trotz allem: Ich hätte nichts dagegen, wenn wir am Ende immer noch auf Platz 3 stehen.“

Vielen Dank für das Interview.   

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