EHF-Cup Final Four Finale: Pick Szeged mit Roland Mikler besiegt Montpellier verdient

18.05.2014 – SPORT4Final:

EHF-Cup Final Four 2014: Finale

Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN)  28:29 (14:16) vor ca. 7.500 Zuschauern

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet aus der Berliner Max-Schmeling-Halle.

Handball-Weisheit: Cup-Finals gewinnt man, schön spielen kann man später noch. Wie schon im Halbfinale gegen die Füchse Berlin hatte das besser funktionierende TEAM von Pick Szeged mit dem zum überragenden Torhüter des Final Four geehrten Roland Mikler im spannenden Finale gegen Montpellier Agglomeration HB knapp mit 29:28 Toren die Nase vorn. Klasse-Tore und gut heraus kombinierte Treffer sahen die Zuschauer, aber auch ein „Festival“ der technischen (13:11) und Abspielfehler. Pick Szeged lag über weite Strecken des Spiels in Führung, auch dank des effektiveren Rückraums, und gewann das hoch prickelnde Match am Ende völlig verdient. Szegeds spanischer Weltmeister-Trainer von 2005, Juan Carlos Pastor, bekam von seinem Team ein super Geburtstagsgeschenk.

EHF-Cup Final Four: Finale - Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN) 28:29 am 18. Mai 2014 - Foto: EHF Media
EHF-Cup Final Four: Finale – Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN) 28:29 am 18. Mai 2014 – Foto: EHF Media

Juan Carlos Pastor (Szeged-Trainer): „Es war ein gutes, aber ein hartes Spiel.“

Spielfilm:

0:2 (3.); 5:4 (9.); 8:11 (19.); 12:13 (22.); 14:16 (HZ) – 18:19 (35.); 20:21 (44.); 20:23 (48.); 23:23 (51.); 25:25 (54.); 25:28 (58.); 27:28 (60.); 27:29 Larholm 7m (60.); 28:29 (EST) 

EHF-Cup Final Four 2014: Iker Romeros strategische Führung sichert Füchse Berlin Bronze

EHF-Cup Final Four 2014: Pick Szegeds individuelle Stärken bezwingen Füchse Berlin

EHF-Cup Final Four 2014: Montpellier mit Thierry Omeyer im Finale gegen Szeged

[private]

Pick Szeged hatte mehrfach bei einer 3-Tor-Führung die Möglichkeit, das Spiel „nach Hause“ zu bringen. Wenn man auch noch bedenkt, dass der ungarische Vizemeister in jeder Halbzeit einen Wechselfehler begann, der eine Zweiminutenstrafe nach sich zog, dann wäre auch früher mehr möglich gewesen. Um am Ende doch als verdienter Sieger von der Platte zu gehen, musste Roland Mikler das Torhüterduell gegen beide französische Keeper gewinnen und der ungarische Rückraum mehr Torgefahr ausstrahlen. 

EHF-Cup Final Four: Finale - Roland Mikler - Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN) 28:29 am 18. Mai 2014 - Foto: EHF Media
EHF-Cup Final Four: Finale – Roland Mikler – Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN) 28:29 am 18. Mai 2014 – Foto: EHF Media

Vor allem die Spielübersicht von Jonas Larholm und die gefährlichen Fernwürfe von Ferenc Ilyés (7 von 9) schufen ein leichtes Übergewicht gegenüber Montpellier. Auffällig bei beiden Teams war das taktische Vorgehen, mit vier Rückraumschützen im Angriff zu agieren und dadurch mehr Variabilität sowie verschiedene taktische Möglichkeiten im Kreisspiel zu ermöglichen. 

Auf Seiten Montpelliers ragte der beste Torschütze des Turniers und erfolgreiche Tempogegenstoßschütze Dragan Gajic mit 10 Toren im Finale heraus. Auch der Halbrechte Jure Dolenec und der gut regieführende Linkshänder (!) Vid Kavticnik (beide Slowenien) konnten die Franzosen in der zweiten Halbzeit nie in Führung bringen. Warum Thierry Omeyer in beiden Spielen zur Halbzeit ausgewechselt wurde, bleibt das Geheimnis seines Trainers Patrice Canayer. 

152 Sekunden vor Spielende ging Pick Szeged mit 28:25 in Führung. Aber acht Sekunden vor Schluss verwandelte Jonas Larholm per Siebenmeter zur 29:27-Entscheidung. Szeged gewann verdient das EHF-Cup Final Four in Berlin nach zwei Erfolgen gegen die Turnierfavoriten aus Berlin und Montpellier.   

EHF-Cup Final Four: Finale - Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN) 28:29 am 18. Mai 2014 - Foto: EHF Media
EHF-Cup Final Four: Finale – Montpellier Agglomeration HB (FRA) vs. Pick Szeged (HUN) 28:29 am 18. Mai 2014 – Foto: EHF Media

Stimmen aus der Pressekonferenz:

Patrice Canayer (Montpellier-Trainer):

„Vor diesem Spiel hatten wir nicht ein einziges Spiel im EHF-Cup verloren. Nun sind wir sehr enttäuscht. Es gab zwei Wendepunkte im Spiel bei den Remis-Ständen. Allerdings haben wir den Ball in unserer schnelllebigen Phase verloren und dies könnte den Unterschied gemacht haben … Seit Beginn der Saison habe ich gesagt, dass die Mannschaft vielleicht ein wenig zu jung für Spiele wie dieses ist. Ich denke, dass uns heute etwas Erfahrung fehlte. Natürlich ist es immer besser, aus Siegen zu lernen, aber ich hoffe, dass diese Niederlage meinen Spielern helfen wird, zu wachsen.“ 

Michael Guigou (Montpellier):

„Diese Woche fehlte auf jeden Fall etwas Glück. Thierry Omeyer und ich haben sich  während unseres Spiels am Mittwoch verletzt, William Accambray wurde gestern verletzt und ich habe mich während des Warm-ups heute wieder verletzt. Trotzdem waren wir in der Lage, dieses Spiel zu gewinnen, aber wir haben durch eine große Verteidigung und einen sehr guten Torhüter verloren, der einige sehr gute Paraden in entscheidenden Momenten zeigte. Herzlichen Glückwunsch an Szeged für ihre Leistung an diesem Wochenende. Es war nicht einfach nach Berlin im Halbfinale uns heute zu schlagen. Sie spielten ein großes Finale.“ 

Juan Carlos Pastor (Szeged-Trainer):

„Wir danken allen, meinem Verein und meinem Team, das medizinische und das technische Personal, die alle dieses möglich gemacht haben. Meine Spieler haben sehr hart gearbeitet über das ganze Jahr und heute haben sie wirklich geglaubt, dass sie gewinnen können. Schließlich Dank an Pick Szeged – einen Verein, der mehr wie eine große Familie ist … Es war ein gutes Spiel, aber ein hartes Spiel. Montpellier gab nie auf. Am Ende waren meine Spieler ein bisschen müde von den zwei Spielen in zwei Tagen. Natürlich werden wir jetzt feiern, und dann werden wir weiter arbeiten.“ 

Attila Vadkerti (Szeged):

„Ich möchte mit dem, was ich gestern gesagt habe, fortsetzen. Unser Trainer hat Geburtstag und jetzt haben wir ihm die Trophäe geschenkt, die viel besser als der Kauf eines tatsächlichen Geschenks ist. Und ich denke, dass er mit der Trophäe viel glücklicher ist. Dann würde ich unseren Zuschauern danken. Sie waren so laut heute. Es war, als wenn wir zu Hause spielen. Ich fühlte, dass wir einfach nicht dieses Spiel verlieren konnten. Natürlich Montpellier war gut, aber wir waren auch gut und ich hatte einfach das Gefühl, dass wir gewinnen würden.“ 

Vid Kavticnik (Montpellier):

„Es spielt keine Rolle, dass wir ungeschlagen waren. Wir haben das Finale verloren und ich bin wirklich enttäuscht, dass wir nicht so gut spielten und nie in unser Spiel gefunden haben. Zudem erlitt William Accambray eine Verletzung gestern. Wir haben eine junge Mannschaft. Wir sind enttäuscht aber versuchen, im nächsten Jahr wieder anzugreifen … Ich habe in der Mitte gespielt. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, aber ich bin nicht glücklich, weil wir verloren haben.“

[/private]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert