Mit Aufwind in das Europacup-Viertelfinale: Frauen des Thüringer HC und des HC Leipzig im Kampf um gute Ausgangspositionen

Gut gerüstet für den nächsten Handball-Coup im Europacup der Pokalsieger? Die beiden deutschen Viertelfinalisten Thüringer HC und HC Leipzig gewannen am vergangenen Wochenende die Topspiele der Frauen-Bundesliga gegen Buxtehude und Oldenburg jeweils auswärts klar und souverän ohne „Wenn und Aber“.

Mit deutlichem Aufwind und gestärktem Selbstvertrauen treten sie in den Hinspielen in Spanien und Russland im Kampf um gute Ausgangspositionen für die Heimrückspiele in der nächsten Woche an.     [private]

Unsere deutschen Vertreter werden das europäische Halbfinale erreichen und weitere Punkte für die EHF-Nationenwertung einfahren, weil

  • die Entscheidung in heimischen Gefilden mit den Fans als „achten Mann im Rücken“ ein psychologischer Vorteil ist,
  • beide Teams in diesem Jahr durch höhere Wettkampfhärte und Stabilität in den Bundesliga- und EC-Spielen gerade in der Nervenstärke zugelegt haben,
  • der mit der Europameisterschaft 2012 begonnene, spielerische Aufwärtstrend sichtbar ist,
  • die Zeichen der Zeit eines „moderneren Handballspielens“ aus einer dynamisch, variablen Abwehrformation mit Tempogegenstößen sowie zweiter und dritter Welle besser umgesetzt werden und
  • die konstant herausragenden Torhüterleistungen von Schülke und März ein starkes Fundament bilden.

Da es aber in der Runde der letzten Acht im Pokalsieger-Cup, des zweitstärksten, europäischen Wettbewerbes (u.a. mit den Vorrundendritten der Champions League wie den THC), keine leichten Gegner mehr gibt, ist höchste Konzentration und Spielsicherheit notwendig. So gelang der spanischen Mannschaft Balonmano Bera Bera im Achtelfinale das sehr seltene Glanzstück, gegen den polnischen Vertreter Gdynia eine 12-Tore-Auswärtsniederlage in eigener Halle zu korrigieren. Der derzeitige Spitzenreiter der spanischen Liga erspielte in 48 Minuten ein 22:10, lag kurz vor Schluss sogar mit 14 Toren in Führung und rettete sich dank der Auswärtstorregel ins Viertelfinalziel. Herausragende Spielerinnen waren die Torhüterin Zoqbi (50 %-Quote) und aus dem Rückraum Pinedo Saenz mit 10 Toren. Bei nur 750 Zuschauern zeigten die Spanierinnen in „emotionaler Atmosphäre“ eine starke Energie-, Willens- sowie Spielleistung. Diesmal müssen sie im Heimspiel gegen den Thüringer HC vorlegen, der wiederum in den Spielen gegen Leipzig und Buxtehude mit „spanischer Abwehrqualität“ glänzte. Angesichts der Größenvorteile des Thüringer Rückraums bzw. Abwehrblockes sowie spielstrategischer Qualitäten von Wohlbold und Nadgornaja könnten hier die entscheidenden Siegfaktoren des THC liegen.

Von den Verantwortlichen des HC Leipzig war indes zu hören, dass Rostov-Don, mit 10 Spielerinnen zwischen 1,80m und 1,90m sowie 3 Torhüterinnen zwischen 1,80m und 1,91m, körperlich sehr stark ist und diesbezüglich die Größenvorteile klar verteilt sind. Als Mitfavorit auf den Europapokalsieg gehe die russische Mannschaft auch als Favorit in die Spiele gegen den HC Leipzig. Sollten die Leipziger als letztjähriger Pokalsieger-Halbfinalist Rostov-Don schlagen können, erhofft sich der HCL in dieser Saison mehr als nur das Semifinale. Ganz so unrealistisch scheint dieser Gedanke nicht zu sein, denn einer der möglichen Halbfinalisten, Issy Paris Handball, wurde am 21.September 2012 beim Wildcard Qualifikationsturnier für die Champions League-Gruppenphase in der französischen Metropole souverän mit 21:16 Toren bezwungen. Und es gibt noch eine „Überkreuzparallele“: Im „Wildcard-Finale“ verlor der deutsche Rekordmeister gegen Zvezda Zvenigorod (z.Z. in der Champions League-Hauptrunde unter den besten Acht Europas) mit 21:26, nachdem bis zum 21:21 nach 50 Minuten und eigenen Führungen Paroli geboten werden konnte. Andererseits musste sich Zvezda im Februar 2013 in der russischen „Super League“ in Rostov mit 20:26 (Hinspiel 31:20) geschlagen geben. Beide russischen Topmannschaften stehen im Halbfinale der Meisterschaft und könnten spätestens im Finale wieder aufeinander treffen. Die Viertelfinalaufgabe erfolgreich zu bestehen ist sicherlich schwierig aber nicht unlösbar für den HC Leipzig, wenn alle Spielerinnen ihr vorhandenes Leistungspotential mit Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten grenznah ausschöpfen. Wunschtraum im deutschen Fan- und Handballlager wäre doch ein nach der Auslosung mögliches Europapokalfinale zwischen dem Thüringer HC und dem HC Leipzig …  

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