Thüringer HC mit Kantersieg gegen TSV Bayer 04 Leverkusen

Der Thüringer HC hat mit einem 28:18 (16:11) Kantersieg in der Handball Bundesliga gegen TSV Bayer Leverkusen seine Heimserie ohne Punktverlust fortgesetzt.

Der Erfolg gelang mit nur sieben Stammspielerinnen, weil Dinah Eckerle auch wieder einen starken Tag hatte und mit 17 Paraden / 2 gehaltenen Strafwürfen glänzen konnte. Die meisten Treffer für den Thüringer HC erzielte Manon Houette (7) für die Gäste war Jennifer Rode mit sechs Treffern die erfolgreichste Werferin.

Handball: Thüringer HC - Mannschaftsfoto 2016/2017 - Foto: Thüringer HC
Handball: Thüringer HC – Mannschaftsfoto 2016/2017 – Foto: Thüringer HC

11.05.2017 – PM THC / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Die Zuschauer in der Salzahalle staunten nicht schlecht – das wegen Personalmangel verlegte Spiel mussten die Gastgeberinnen mit noch weniger einsatzfähigen Stammkräften bestreiten. Kapitänin Kerstin Wohlbold hatte sich krank gemeldet und der Rücken von Maria Kiedrowski machte nach der Erwärmung solche Probleme, dass auch für sie ein Einsatz nicht möglich war.

Ein Fehlwurf und ein Ballverlust auf Leverkusener Seite brachten die schnelle 2:0 Führung des Thüringer HC, die jedoch durch Treffer von Jennifer Rode und Jenny Karolius auch schnell ausgeglichen wurde. Ein Debüt im Rückraum gab es für Meike Schmelzer, die mit einem schönen Hüftwurf Katja Kramarczyk überwand und den Thüringer HC wieder in Führung brachte. Zwei Gästewürfe, die an den THC-Torbalken landeten, und zwei gute Reaktionen von Dinah Eckerle sahen den Thüringer HC in der siebenten Minute mit 4:2 in Führung. Die kräftige Sonne blendete die Leverkusener Abwehr und in einer mehrminütigen Spielunterbrechung versuchten die Helfer in der Salzahalle dieses Gäste-Handicap durch provisorische „Sonnenblenden“ abzustellen. Das gelang, auch wenn Katja Kramarczyk im Bayer-Tor nach wie vor keine optimalen Bedingungen hatte, diese Situation aber mit hoher Professionalität meisterte.

Die Gastgeberinnen führten mit Kampfgeist und etwas Glück bei einem erneuten Aluminiumtreffer der Elfen in der 14. Minute mit 7:4, besonders Meike Schmelzer glänzte mit viel Spielfreude und hatte bis dahin schon drei Treffer zur Führung beigetragen. Erstaunlich, wie die Thüringerinnen ihre Personalnot überspielten und mit Konzentration im Angriff und Abwehr ihre Führung weiter ausbauen konnten. (11:6 – 18.) Das Publikum in der Salzahalle zeigte sich von seiner besten Seite und konnte sich über zwei tolle Paraden von Dinah Eckerle freuen, die gegen Kim Berndt und Sally Potocki Sieger im Strafwurfduell blieb.

Beim ersten Team-Time-Out des THC zeigte die Anzeigetafel bereits eine 13:7-Führung und Herbert Müller konnte sich auf Hinweise zum Spiel gegen die jetzt offensiv agierende Elfenabwehr beschränken. Und Macarena Aguilar, auf Rückraum links gewechselt, setzte sich blendend im 1 gegen 1 durch. Doch jetzt zeigten sich die Gäste wach und bestraften zwei Ballverluste des THC – sie ließen den Sechs-Tore-Vorsprung nicht weiter anwachsen. Kurz vor dem Seitenwechsel war Leverkusen auf 11:15 heran – doch ein schöner Treffer von Manon Houette brachte den 16:11 Pausenstand.

Ein weiteres Ausbauen der THC-Führung verhinderte zunächst ein doppelter „Holztreffer“, im nächsten Angriff setzte sich dann Manon Houette im 1-gegen-1 durch und traf zum 17:11. Doch Leverkusen blieb dran. Und im Tor der Elfen glänzte jetzt Nationaltorhüterin Katja Kramarczyk und zeigte bei drei Hundertprozentern ihre Klasse. Beim Stand von 18:14 nahm Herbert Müller die Auszeit und gab damit auch seinem Team, das bisher durchgespielt hatte, eine kurze Verschnaufpause. Und die THC-Damen behielten den Spielfaden – mit einem schönen Rückraumtreffer legte Lydia Jakubisova wieder auf 19:14 vor. (41.) Mit viel Übersicht und Cleverness wurde jetzt auch die Unterzahl – Crina Pintea musste auf die Bank – ohne Gegentreffer überstanden. Die Abwehr agierte stark – Dinah Eckerle hielt einen Fernwurf und legte auf Manon Houette vor, die dieses Mal mit schönem Aufsetzer Katja Kramarczyk überwinden konnte. Ein Drei-Tore-Lauf von Jakubisova, Engel und Tempogegenstoß von Aguilar brachte das 23:14 und das Spiel war zwölf Minuten vor dem Ende entschieden. Erstaunlich schon, wie die Stammspielerinnen die 50 minütige Belastung gemeistert hatten und sich vor allem in der Abwehr keine Blöße gaben. Leverkusen fand einfach keine Lücke im beweglichen Abwehrbollwerk und mit dem Strafwurftreffer von Katrin Engel gab es beim 26:16 (54.) die erste Zehn-Tore-Führung. Und nun gab es auch Einsatzminuten für Julia Redder, die Jüngste im Team, die kürzlich ihre ersten Schritte in der Junioren-Nationalmannschaft gemacht hat. 15 Sekunden vor dem Schlusspfiff kam dann auch noch Ela Szott ins Tor, die sich im Strafwurfduell Jennifer Rode geschlagen geben musste. In einem denkwürdigen Spiel behielt der Thüringer HC nicht nur seine weiße Heimweste, sondern konnte mit nur sieben Stammspielerinnen einen zuletzt starken Gegner mit 28:18 mehr als deutlich bezwingen.

Stimmen zum Spiel:

Renate Wolf (TSV): „Glückwunsch dem THC zu diesem super Spiel und zur Vizemeisterschaft. Wer uns mit so einer Rumpftruppe abzockt, vor dem muss ich den Hut ziehen. Uns hat es heute einfach an der Einstellung gefehlt, der THC wollte von der ersten bis zur letzten Minute den Sieg. Wenn wir dann doch mal Bälle aufs Tor bekommen haben, dann hat sie Dinah Eckerle gehalten.“

Herbert Müller (Thüringer HC): „Ich bin heute das erste Mal ohne Worte, die Mannschaft hat 60 Minuten alles gesagt was zu sagen war.“

Statistik:

Thüringer HC: Dinah Eckerle, Elena Szott; Julia Redder, Franziska Fuhrmann, Crina Pintea (4), Meike Schmelzer (5), Macarena Aguilar Diaz (3), Katrin Engel (5/3), Manon Houette (7), Lydia Jakubisova (4), Maria Kiedrowski.

TSV Bayer 04 Leverkusen: Branka Zec, Katja Kramarczyk; Karolina Bijan, Zivile Jurgutyte (3), Anna Seidel (1), Mia Zschoke (2), Sally Potocki, Annefleur Bruggemann, Pia Adams (1), Jenny Karolius (2), Jennifer Souza, Kim Berndt (1), Anne Jochin, Amelie Berger, Anouk van de Wiel (2), Jennifer Rode (6/1).

Strafwürfe: 4/3 – 3/1.

Zeitstrafen: 1 – 1.

Zuschauer: 1.003.

Schiedsrichter: Colin Hartmann/Stefan Schneider.

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