Handball EM 2016 Polen: Es könnte eine Erfolgsgeschichte für die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer in den nächsten zwölf Monaten werden.
Aber drängende Fragen sind zu beantworten: Hält die DHB-Auswahl von der Leistungs-Qualität und im Wettbewerbs-Ranking den DHB-Vorschuss-Lorbeeren stand? Bestätigen die Männer um Coach Dagur Sigurdsson bei den drei folgenden Handball-Höhepunkten Europameisterschaft in Polen, Olympia in Rio und der Handball-WM 2017 in Frankreich den eingeschlagenen positiven Entwicklungsweg?
DHB-Vizepräsident Bob Hanning: „Mit Dagur Sigurdsson sind wir auf dem richtigen Weg … Unser visionäres Ziel ist der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 2020.“ (EHF)
Dagur Sigurdsson: „Wir sind mit der EM-Vorbereitung auf dem richtigen Weg.“ (DHB) „Deutschland ist die beste Nation, um solche Verletzungen zu kompensieren.“ (DPA)
13.01.2016 – SPORT4Final / Frank Zepp:
Handball EHF EURO 2016 der Männer im Januar 2016 aus Polen:
SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet live von den Spielen der deutschen Handball-Nationalmannschaft aus Wroclaw und von den Finalspielen in Kraków.
Prolog: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft bereitet sich zurzeit in Berlin auf das EM-Turnier vor und wird am Donnerstagmittag mit dem Bus nach Wroclaw reisen. Dort steht am Samstag gegen Spanien das erste Vorrundenspiel auf dem Programm.
Benchmark: Nach Trainerwechsel im Sommer 2014 von Martin Heuberger zu Dagur Sigurdsson und dem Wildcard-begünstigten Platz sieben bei der Handball-WM 2015 in Katar scheint die Entwicklungs- und Qualitätswende im Männer-Handball geschafft. Das Zauberwort heißt Kontinuität – im Gegensatz zu Schönrederei und Wunschvorstellung: Die deutschen Männer müssen bei den nächsten großen Turnieren bis zum Olympiasieger-Traum 2020 durch hervorragende Platzierungen (Ränge ab Platz sechs und besser) die beständige Leistungsentwicklung auf höheren Niveaustufen nachweisen. Dies ist und bleibt die Benchmark jedweder Entwicklung und der entscheidende Bewertungs-Maßstab.
Qualifikationen: Vom 8. bis 10. April steht die DHB-Auswahl in einem von drei Olympia-Qualifikations-Turnieren, bei denen jeweils zwei Olympia-Plätze vergeben werden. Am Finaltag der Handball-EM in Polen werden die WM-Playoff-Matches für die Teilnahme an der Handball-WM im Januar 2017 in Frankreich ausgelost. Deutsche Beteiligung an beiden Handball-Highlights sollte schon eine gewisse „Pflicht“ darstellen, wenn der Bundestrainer im erfolgreichen Weg-Trend seiner bisherigen Amtszeit bleiben will.
Handball-EM-Vorrunde: Voraussetzung für alle sportlichen „Höhenflüge“, Ex-Bundestrainer Heiner Brand sprach schon von einer möglichen EM-Medaille, ist das Erreichen der Hauptrunde in Polen. Gestartet aus der gesetzten dritten Lostopf-Gruppe (Ränge 9 bis 12) erscheint der SPORT4Final-Redaktion das Spiel um den fünften Platz, gleichbedeutend mit Rang drei in der Hauptrundengruppe 2, ein großer Erfolg zu sein. Über ein EM-Halbfinale würde sich ganz Deutschland wahnsinnig freuen.
Teams in der Vorbetrachtung:
Handball EM 2016: Deutschland als „Geheim-Favorit“?
Handball EM 2016: Deutschland Favorit gegen Slowenien?
Handball EM 2016: Deutschland mit Schweden auf „Augenhöhe“?
Handball EM 2016: „Hammer-Gruppe“ Deutschland mit Titel-Favorit Spanien
Favoriten: Es könnten wieder die „üblichen Verdächtigen“ die Medaillen unter sich ausmachen. Olympiasieger, Weltmeister und Titelverteidiger Frankreich sowie der WM-Dritte Polen aus Gruppe A, Kroatien in Gruppe B, Spanien aus der Gruppe C und Dänemark in der Gruppe D. Aber auch „Außenseiter“ werden bei dieser von Hochspannung getragenen Europameisterschaft von sich reden machen: Deutschland, Island, Schweden oder Russland. Frankreichs „Dream-Team“ deklassierte Gastgeber Dänemark 2014 in Herning in einem denkwürdigen Finale mit 41:32 Toren.
Epilog: Die Handball-EM in Polen wird ganz sicher ein Handballfest großer Emotionen und Leistungs-Qualitäten, obwohl viele Spieler angesichts von körperlichen Überlastungen und/oder Verletzungen durch den überstrapazierten Terminkalender in Europa zu kämpfen haben und dadurch die EM-Endrunde sportlich nicht erleben können. Ein „Abschmelzen“ der aufgeblähten Champions League, die wirklich ihrem Namen wieder gerecht wird, wäre unabdingbar. Im Interesse der Sportler und der wunderbaren Sportart Handball …