Handball EM 2016 Quali: Deutschland schwach bei Frankreichs Sieg

Handball Deutschlands Frauen verloren auch das Rückspiel in der Handball EM Qualifikation der Vorrunden-Gruppe 7 gegen Frankreich mit 19:25 (9:13) Toren in Nimes vor 3.000 Zuschauern.

Handball EM: Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft. Hinten von links: Co-Trainer Jens Pfänder, Bundestrainer Jakob Vestergaard, Julia Behnke, Susann Müller, Shenia Minevskaja, Saskia Lang, Teammanagerin Grit Jurack, Torwarttrainer Jan Holpert. - Mitte: Physiotherapeut Christian Markus, Physiotherapeut Paul Jacob, Meike Schmelzer, Kim Naidzinavicius, Luisa Schulze, Anne Hubinger, Jennifer Rode, Teampsychologe Christian Heiss, Teamkoordinatorin Dorle Gassert, Mannschaftsarzt Dr. Matthias Klepsch. - Vorn: Xenia Smits, Franziska Müller, Alexandra Mazzucco, Clara Woltering, Dinah Eckerle, Katja Kramarczyk, Lone Fischer, Anna Loerper, Marlene Zapf. - Foto: Sascha Klahn/DHB
Handball EM: Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft. Hinten von links: Co-Trainer Jens Pfänder, Bundestrainer Jakob Vestergaard, Julia Behnke, Susann Müller, Shenia Minevskaja, Saskia Lang, Teammanagerin Grit Jurack, Torwarttrainer Jan Holpert. – Mitte: Physiotherapeut Christian Markus, Physiotherapeut Paul Jacob, Meike Schmelzer, Kim Naidzinavicius, Luisa Schulze, Anne Hubinger, Jennifer Rode, Teampsychologe Christian Heiss, Teamkoordinatorin Dorle Gassert, Mannschaftsarzt Dr. Matthias Klepsch. – Vorn: Xenia Smits, Franziska Müller, Alexandra Mazzucco, Clara Woltering, Dinah Eckerle, Katja Kramarczyk, Lone Fischer, Anna Loerper, Marlene Zapf. – Foto: Sascha Klahn/DHB

Frankreich steht damit praktisch als Gruppensieger mit 8 Punkten vor Deutschland mit 4 Zählern fest. Das deutsche Team kann Frankreich selbst bei Punktgleichheit nicht mehr vom ersten Platz verdrängen. Nur die Schweiz hat zumindest noch eine theoretische Chance, wenn sie in Frankreich mit 10 Toren gewinnt.

12.03.2016 – SPORT4Final / Frank Zepp:Handball

Um es klar zu sagen: Deutschland hatte einige gut heraus gearbeitete Torchancen, um das Ergebnis knapper zu gestalten. Aber entweder waren die französischen Torhüterinnen Amandine Leynaud und Laura Glauser (jeweils 7 Paraden) im Weg oder die deutschen Spielerinnen brachten nicht die nötige Konzentration beim Abschluss auf die Platte oder vergaben äußerst kläglich. In dieser nicht vor Selbstbewusstsein strotzenden deutschen Mannschaft sind dies genug Indikatoren, die schon psychisch die Siegchancen extrem stark reduzieren lassen. Saskia Lang zeigte in der zweiten Hälfte wieder die Entschlossenheit und Kampfbereitschaft, die einigen deutschen Spielerinnen an diesem Abend fehlten.

Auch Trainer-Fehlentscheidungen prägten das Match: Warum Katja Kramarczyk, in der zweiten Hälfte mit 8 gehaltenen Bällen, nach ihrer Weltklasse-Leistung vom Hinspiel nicht im Kasten begann, weiß nur Bundestrainer Jakob Vestergaard. Clara Woltering zeigte vor der Pause aber immerhin 5 Paraden.

Frankreich agierte nicht auf höchstem europäischen Level und bot phasenweise auch nur „Durchschnittskost“ an. Aber mehr Konsequenz und Effizienz beim Torwurf, in der Abwehr-Aggressivität sowie Siegermentalität in der Körpersprache verhalfen zu einem vergleichsweise „leichten Sieg“. Im „Sündenregister“ beider Teams standen: Technische Fehler und Offensiv-Fouls 9 zu 15 sowie Fehlwürfe (am Tor vorbei) 3 zu 5 jeweils aus französischer Sicht. Deutschland bot insgesamt eine schwache Partie in allen Mannschaftsteilen bis auf die Torhüterinnen!

Deutschlands Handball-Frauen hatten einen rabenschwarzen Start ins Match mit 0:4 nach sechs Minuten. Erst Susann Müller, die nach ihrer guten Hinspiel-Leistung heute völlig neben sich stand, erzielte nach 7:25 Minuten den ersten deutschen Treffer. Die DHB-Auswahl verkürzte zweimal auf zwei Tore beim 4:6 (13. – Müller) und 9:11 (26. – Müller). Frankreich hatte oftmals eine bessere Antwort parat. Nach der Pause wiederum ein schlechter Start (16:11 – 36.) und eine gute deutsche Antwort zum 13:16 (39.) durch zwei Lang-Tore in Folge. Danach folgte die deutsche „Einbruchphase“ bis zum 14:22 (51.), also ein französischer 6:1-Lauf mit der Vorentscheidung im Match. Deutschland verkürzte kämpferisch auf 18:22 (56.), ehe wieder die französische Schlussphase zum ungefährdeten 19:25-Erfolg führte. Erfolgreichste Torschützinnen waren Allison Pineau (8) sowie Saskia Lang, Anna Loerper und Susann Müller (jeweils 4 Treffer).

Eine abschließende Bemerkung sei gestattet: Im deutschen Frauen-Handball nach einer ansprechenden Hinspiel-Begegnung, in der zumindest ein Remis im Bereich des Möglichen war, weiter von Entwicklung und „Abstand verkürzen“ zu sprechen, bedeutet sich nur zusätzlichen Sand in die Augen zu streuen. Entwicklung kann man nur über einen längerfristigen Zeitraum mehrerer Jahre mit entsprechen Ergebnissen gegen international hochklassige Konkurrenz nachweisen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg bei fehlender Selbstkritik und ohne Leistungsruck (Qualitäts-Durchbruch) im deutschen Spielerinnen-Lager.

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