Handball EM 2020 Finale: Norwegen entthronte Frankreich

Handball EM 2020 Frankreich - Copyright: FFHANDBALL-S.PILLAUD
Handball EM 2020 Frankreich – Copyright: FFHANDBALL-S.PILLAUD

Handball EM 2020 Frauen EHF EURO Dänemark, Finale, Herning:

Rekord-Champion Norwegen bezwang in einem nur in der Defensive hochklassigen Finale der Handball Europameisterschaft Titelverteidiger Frankreich mit 22:20 (14:10) Toren.

Norwegen erkämpfte bereits den achten europäischen Titel bei der 14. EHF EURO.

Woman of the Match: Cleopatre Darleux (Frankreich – 8 Paraden, 57 Prozent in 30 Minuten)

Eine sehr gute Leistung der russischen Schiedsrichterinnen wurde registriert.

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Handball WM 2019 - Team Norwegen - Copyright: Svein A. Svendsen / NHF
Handball WM 2019 – Team Norwegen – Copyright: Svein A. Svendsen / NHF

20.12.2020 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball EM 2020 Frauen EHF EURO Dänemark, Handball Europameisterschaft, Finale, Herning:

Titelverteidiger Frankreich startete gut gegen Norwegen in die erste Halbzeit. Dann zelebrierte das norwegische Team einen 0:5-Lauf und ging mit 4:7 (13.) in Führung. Im weiteren Verlauf wurden die Unterschiede deutlich: Frankreich verwarf die Bälle oder scheiterte an Norwegens zweiter Torhüterin Solberg (9 Paraden, 47 Prozent). In der Deckung konnte der Titelverteidiger nicht mehr die Geschwindigkeit aufbringen, um sehr nah an den Gegenspielerinnen zu arbeiten.

Torhüterin Leynaud wurde erst sehr spät in der Partie ein Faktor. Spielmacherin Zaadi Deuna erhielt bereits in der 12. Minute die zweite Zeitstrafe. Das französische Team von Chefcoach Krumbholz versuchte aus der Verzweiflung heraus, zu wenig strukturierte Angriffe, mit dem taktischen 7:6-Angriff. Aber Norwegen blieb vor allem im Angriff konzentriert und behielt über eine effektive Torausbeute Frankreich auf Distanz. Eine hoch verdiente Führung Norwegens zur Pause.

Handball EM 2020 Finale - Estelle Nze Minko - Frankreich vs. Norwegen - Copyright: FFHANDBALL-S.PILLAUD
Handball EM 2020 Finale – Estelle Nze Minko – Frankreich vs. Norwegen – Copyright: FFHANDBALL-S.PILLAUD

Frankreich stellte taktisch zu Beginn der zweiten Halbzeit um: Eine 5:1-Deckung und wiederum mit dem 7:6-Angriff. Torhüterin Darleux hielt drei von drei Bällen. Frankreich verkürzte den Rückstand. Über eine offensive Deckungsreihe wurde das norwegische Team von Chefcoach Hergeirsson zu Fehlern im Angriff gezwungen oder Torhüterin Darleux zeigte entscheidende Paraden. Da war aber das Match bereits für den Rekord-Champion Norwegen entschieden.

Die Entscheidung: Frankreich führte 19:18 und bei 19:20 in der 56. Minute gab es einen Wechselfehler durch Frankreichs Spielmacherin Zaadi Deuna. Diese Phase der Verunsicherung nutzte Norwegen zum vorentscheidenden 20:22 durch Linksaußen Solberg in der 59. Minute.

Handball EM 2020 Finale - Frankreich Silbermedaille - Copyright: FFHANDBALL-S.PILLAUD
Handball EM 2020 Finale – Frankreich Silbermedaille – Copyright: FFHANDBALL-S.PILLAUD

Stimmen:

Veronica Kristiansen: „Wir sind so glücklich über den Titel. Wir waren immer on Top im Match. Wir wollen immer oben stehen.“

Amandine Leynaud: „Ich denke, es war ein großes Finale. Sehr hart. Norwegen war in der Defense besser. Alle wollen gewinnen. Norwegen spielte besser als wir. Wir waren aber besser als im letzten Jahr.“

Thorir Hergeirsson: „Ich bin sehr stolz und glücklich. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die Spieler, alle Mitarbeiter, es war ein fantastisches Turnier. Wir sind vor vier Wochen nach Dänemark gekommen, alle haben hart gearbeitet, waren engagiert und haben versucht, die Goldmedaille zu gewinnen. Alle Spielerinnen hatten den Hunger, das Turnier zu gewinnen, und sie haben sich wirklich selbst übertroffen. Es war entscheidend, dass sie ihr Spiel ändern konnten, wie gegen Dänemark oder Frankreich. Als sie zurückkamen, zeigten wir Teamgeist und Konzentration. Es war einer der besten Siege, die wir je hatten.“

Camilla Herrem: „Ich bin sehr stolz auf das Team und ich wollte mich auch bei Dänemark für die Ausrichtung dieses Turniers bedanken. Sie haben es möglich gemacht und wir sind sehr froh, dass sie alles übernommen und auf hervorragende Weise geschafft haben. Wir haben in dieser roten Blase gelebt und alles war fantastisch für uns, das gesamte Team und die Trainer, und dies ist ein sehr großer Moment für uns. Es ist erstaunlich, unser Land wurde ein bisschen mit den Medaillen verwöhnt und nach drei Jahren ohne eine Medaille war es ein Kampf. Wir hatten eine sehr gute EHF EURO, aber unser Geist war darin, unser Herz war darin und ich denke, das Spiel gegen Dänemark vor zwei Tagen war so nervös. Als wir uns für das Finale qualifiziert haben, konnten wir uns etwas mehr entspannen. Aber wir wussten, dass Frankreich nicht so einfach aufgibt. Wir freuen uns, hier zu sein und unsere Goldmedaille wieder zu haben.“

Olivier Krumbholz: „Es ist eine Enttäuschung, aber keine große, denn wir haben die Silbermedaille gewonnen und ich bin sehr stolz. Unsere erste Hälfte war schlecht im Angriff, schlecht in der Verteidigung. Nachdem wir die Verteidigung in der zweiten Hälfte geändert hatten, sah alles perfekt aus. Die Spieler waren mental stark und ich denke, die Zukunft sieht für uns vielversprechend aus, da wir viele junge Spielerinnen haben, die besser werden können. Wir hatten einige Probleme beim Werfen. Wir haben viele Torwürfe verpasst und es ist fast unmöglich, Norwegen mit einer so geringen Effizienz zu schlagen. Estelle Nze Minko war großartig, sie ist die beste Verteidigerin der Welt und sogar besser als Jackson Richardson. Diese Verteidigung ist für den Gegner sehr kompliziert, mit Beatrice Edwige in der Mitte und einer guten Torhüterin. Wir arbeiten sehr hart daran, dass diese Verteidigung besser wird, und das wurde in diesem Spiel gezeigt. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Turnier. Wir haben sehr gut gespielt und sind nach einer enttäuschenden Weltmeisterschaft im letzten Jahr wieder im Geschäft. Dieser Wettbewerb brachte uns den Ehrgeiz zurück, nächstes Jahr an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Die Anforderungen sind klar für uns. Jede Spielerin muss härter in ihren Vereinen arbeiten und unsere Anforderungen sind immer noch hoch. Viele von ihnen könnten es besser machen, sie zeigten Ehrgeiz, aber wir können es besser machen und noch stärker zurückkommen. In den letzten fünf Jahren haben wir die Weltmeisterschaft und die EHF EURO gewonnen. Wir sind dort mit Norwegen an der Spitze. Wir hatten Mut und wir müssen die guten Punkte dieses Turniers behalten und unsere Fehler im nächsten Turnier korrigieren.“

Cleopatre Darleux: „Ich bin traurig über unsere Niederlage, besonders nach den letzten Minuten. Es fühlte sich wie ein Traum an, als könnten wir dieses Comeback beenden. Wir hatten einen Vorteil, aber letztendlich gewann Norwegen. Ich denke, wir werden bei den Olympischen Spielen besser sein, das war nicht unser bestes Spiel. Ich bin sehr glücklich darüber, wie ich gespielt habe. Aber am Ende enttäuscht über das Ergebnis. Ich hätte es besser machen können. Ich hoffe, die Fans und mein Team freuen sich über meine Leistung.“

Statistik:

Handball EM 2020 Frauen EHF EURO Dänemark, Finale, Herning, 18:00 Uhr

Frankreich vs. Norwegen 20:22 (10:14)

Spielfilm: 

1:0 (2. – Foppa), 2:0 (3. – Foppa TGS ÜbZ), 2:1 (4. – Kristiansen UnZ), 2:2 (5. – Kristiansen), 3:2 (6. – Coatanea TGS), 4:2 (8. – Foppa), 4:3 (8. – Herrem), 4:4 (11. – Herrem ÜbZ), Zaadi Deuna 2. Zeitstrafe (12.), 4:5 (12. – Mörk ÜbZ), 4:6 (13. – Oftedal ÜbZ), 4:7 (13. – Skogrand), 5:7 (15. – Lacrabere), 6:7 (16. – Zaadi), 6:8 (17. – Skogrand TGS), Auszeit Frankreich (20.), 6:9 (21. – Mörk 7m), 6:10 (21. – Herrem), 6:11 (24. – Reistad), 7:11 (24. – Flippes), Leynaud parierte 7m von Mörk (25.), Auszeit Frankreich (27.), 7:12 (28. – Oftedal), 8:12 (28. – Foppa), 8:13 (29. – Brattset), 9:13 (29. – Niakate), Auszeit Norwegen (29.), 9:14 (30. – Oftedal), 10:14 (30. – Flippes), 10:14 (HZ)  –  10:15 (35. – Kristiansen), 11:15 (35. – Ugolin), 11:16 (36. – Kristiansen), 12:16 (36. – Dembele), 13:16 (40. – Foppa), 14:16 (40. – Flippes TGS), 15:16 (44. – Lacrebere 7m), 15:17 (45. – Skogrand 7m), Reistad 2. Zeitstrafe (46.), 16:17 (48. – Niakate ÜbZ), 17:17 (50. – Zaadi 7m), 17:18 (50. – Skogrand), 18:18 (51. – Niakate), Auszeit Norwegen (52.), 19:18 (54. – Zaadi 7m), 19:19 (55. – Mörk), 19:20 (56. – Reistad), Zaadi Rot – 3. Zeitstrafe (56.), 20:20 (57. – Minko TGS UnZ), 20:21 (57. – Mörk ÜbZ), 20:22 (59. – Solberg), Auszeit Frankreich (59.), Auszeit Norwegen (59:48), Darleux parierte 7m von Mörk (60.), 20:22 (EST)

Woman of the Match: Cleopatre Darleux (Frankreich – 8 Paraden, 57 Prozent in 30 Minuten)

Beste Torschützinnen: Foppa 5/8, Niakate 3/4, Zaadi 3/7, Flippes 3/6 – Skogrand 4/6, Kristiansen 4/8, Mörk 4/8, Oftedal 3/8

Wurfeffizienz: 45:50 Prozent (1. HZ: 42:64 Prozent)

Torhüterinnen: 15:16 Paraden (41:44 Prozent) (1. HZ: 7:9 Paraden – 33:47 Prozent).

Gegenstoß-Tore: 2:1  (1. HZ: 2:1)

Technische Fehler: 10:16  (1. HZ: 4:8)

Strafminuten: 6:6  (1. HZ: 4:2)

Zuschauer: 0 in Jyske Bank Boxen Herning   

Schiedsrichter: Viktorija Alpaidze und Tatyana Berezkina (Russland)

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