Handball WM 2021 Ägypten, 27. IHF Handball Weltmeisterschaft:
Die Handball Weltmeisterschaft wurde gestern eröffnet. Aber sie steht unter einem kritischen Stern. Denn die entscheidende Frage unter den weltweiten Corona-Pandemie-Bedingungen ist: Wird am 31. Januar ein Weltmeister gekürt oder wird das Championat im weiteren Verlauf abgebrochen?
Ein Kommentar von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.
14.01.2021 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball WM 2021 Ägypten: Die EHF EURO der Frauen im vergangenen Dezember in Dänemark gilt als erstes Parade-Beispiel für die Durchführung von Groß-Events im Handball. Ein Land, zwei Spielstätten, keine Zuschauer, 16 Teilnehmer und ein bis ins kleinste ausgeklügelte Hygiene-Konzept. Nur ein Match musste um einen Tag verschoben werden. Die Veranstaltung bekam europaweit großes Lob und „fand“ einen sportlich fairen Europameister.
Corona-Pannen vor den Titelkämpfen
Dieses Urteil wird es über die Handball Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten sicherlich nicht mehr geben. Zu groß waren und sind die Pannen vor dem Startschuss: Das WM-Turnier wurde weder in der Teilnehmerzahl noch im Modus sowie der Anzahl der Spiele extrem verkleinert. Desweiteren konnten durch die unsäglichen, angeblich nicht verschiebbaren Qualifikations-Spiele für die EHF EURO 2022 die Teams nicht wie bei der Frauen-Europameisterschaft sieben Tage vor Beginn in die Isolation gehen – sprich Reiseverkehr bei den Männern in Europa.
Dann die Corona-Fälle bei Tschechien, den USA, Kapverden, Brasilien. Noch stand das niederländische Team als dritter Nachrücker für die Kapverden, die in einem „Vor-Hotel“ heute isoliert wurden (nocht nicht im Teamhotel sind), zur Verfügung.
Aber die IHF teilte heute dem niederländischen Verband mit, dass sie „keine weiteren Rückzüge von der Handball-Weltmeisterschaft erwarte“. Also gilt die Devise „Augen zu und durch“. Dies in der zweiten Welle der Corona-Pandemie sowie nachgewiesener Mutationen. Ist dies humanistisch oder nur ökonomisch motiviert betrachtet?
Handball WM 2021 Ägypten bei SPORT4FINAL
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Handball verliert Glaubwürdigkeit und Reputation
Der Deutsche Handballbund entschied sich schon im November 2020 für die unmissverständliche Teilnahme in Ägypten. Den Spielern wurde die Teilnahme-Entscheidung freigestellt. Das der deutsche Torhüter Andreas Wolff mit Absagen einiger (Kieler) Spieler nicht umgehen kann und diese dafür kritisiert, ist auch nicht gerade ein Ruhmesblatt des EM-All-Stars von 2016. Dieses hätte der DHB als wohl weltweit größter und bei der IHF insofern starken Einfluss habende Handball-Verband bekommen können, wenn er sich im November für eine zeitliche Verschiebung oder wenigstens drastische Verkleinerung des WM-Turniers eingesetzt hätte.
Natürlich sind ökonomisch-strategische Dinge wie Sponsoren, Fernsehgelder und Einflussphären sowie das Standing der Sportart gegenüber anderen Mitbewerbern um die „Gunst des Geldes“ nach „König Fußball“ nicht zu unterschätzen. Aber weniger ist manchmal mehr und hilft dem großen Ganzen. Glaubwürdigkeit und Reputation des Handballs wurden schon teilweise vor der WM verspielt und sind auf dem Wege dorthin, wenn die Weltmeisterschaft nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann.
Wird ein Weltmeister am 31. Januar gekrönt
Unter normalen Bedingungen würden die WM-Favoriten Dänemark, Norwegen, Spanien, Kroatien, Frankreich und Deutschland den Titel unter sich ausmachen. Aber was wird die Zukunft im Turnier bringen oder mit dem Championat machen? Spielabsagen, weitere Corona-Fälle in der „Bubble“, denn das Virus kann normalerweise nur von außen herein getragen werden, wenn die Hygienevorschriften im Innern eingehalten werden. Ist das Coronavirus erstmal in der Blase, dann droht der Weltmeisterschaft das Aus ohne sportliche Krönung. Ein solches Szenario wäre eine globale Katastrophe für den Handball. Hoffen wir alle, dass diese Horror-Vision nicht eintritt und alle Teilnehmer, Spieler wie Offizielle, gesund in ihre Heimatländer zurückkehren.
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