BLICK-Zurück: Olympia 1980 Handball – Sensationeller DDR-Olympiasieg

31.12.2012 – SPORT4Final:

Olympia 1980 Handball – Sensationeller DDR-Olympiasieg mit Torhüter Wieland Schmidt

Er ist einer der weltbesten und erfolgreichsten Torhüter aller Zeiten. Sein Markenzeichen: Gelbes Trikot mit der 12 auf Brust und Rücken: „Phantom“ Wieland Schmidt. Die wahrscheinlich entscheidendste Sekunde in seinem Handballer-Leben ist auf seiner Website (http://www.wielandschmidt.de/) so beschrieben: „Karschakewitsch scheiterte mit einem Konter in der letzten Sekunde an Wieland Schmidts Unterarm, von dem der Ball noch an die Latte gelenkt wurde … Damit war die Sensation perfekt.“  

In der Verlängerung des olympischen Handballfinales zwischen Favorit und Vizeweltmeister Sowjetunion sowie dem Außenseiter und WM-Dritten von 1978 DDR siegte das deutsche Team überraschend mit 23:22 Toren. Den letzten DDR-Treffer erzielte Hans-Georg Beyer, Bruder des Kugelstoß-Olympiasiegers von 1976 Udo Beyer. Für die Sowjetunion war es nach der Weltmeisterschaft 1978 schon die zweite, hauchdünne Final-Niederlage gegen ein deutsches Team.

Das olympische Handballturnier 1980 war rein sportlich auf höchstem Niveau. Nur die Bundesrepublik als amtierender Weltmeister fehlte von den damaligen Handballgrößen wegen des Olympiaboykotts des NOK für Deutschland.

Immer knapp in Rückstand liegend, ging die DDR kurz vor Spielende mit 19:18 in Führung. Der Gastgeber glich zum 20:20 nach 60 Minuten aus. In der Verlängerung sorgte das Beyer-Tor zum 23:21 für eine kleine Vorentscheidung. In der letzten Minute in doppelter Überzahl gelang den Gastgebern glücklicherweise nur noch der Anschlusstreffer. (Siehe http://www.wartburgregion.de/nachrichten/archiv/2006.01.02/news/last/2006.01.05-11233) Für mich am Fernseher war diese Live-Übertragung auch bis heute ein höchst erinnerungswürdiges Erlebnis sowie emotionaler Moment.

In der siegreichen DDR-Mannschaft standen sehr erfolgreiche und populäre Handballer, wie z.B. der deutsche Rekordnationalspieler und Rekordtorschütze Frank-Michael Wahl, Ingolf Wiegert oder Günter Dreibrodt. Auf dessen Position im rechten Rückraum spielte jahrelang der Ex-Kapitän Wolfgang Böhme. Kurz vor Olympia nahmen die DDR-Funktionäre den Ausnahmehandballer von Empor Rostock aus dem „Reise- und Mannschaftskader“. Näheres zu den politischen Hintergründen ist im Handball-Magazin 03/2008 zu erfahren (http://handballmagazin.com/magazin/plus-zum-print/hm-1010/boehme/). Obwohl Böhme den Olympiasieg nicht mit „erspielen“ durfte, wurden seine herausragenden Fähigkeiten und Leistungen mit Platz 2 bei der Wahl zum DDR-Handballer des Jahres 1980 gewürdigt. Der Sieger hieß Wieland Schmidt.     

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