Handball EM 2016: Deutschlands „Ladies“ entwicklungsfähig und mit Baustellen

Kim Naidzinavicius ist die stabilste Rückraum-Spielerin - Handball EM 2016: Deutschlands „Ladies“ entwicklungsfähig und mit Baustellen - Foto: Sascha Klahn/DHB
Kim Naidzinavicius ist die stabilste Rückraum-Spielerin – Handball EM 2016: Deutschlands „Ladies“ entwicklungsfähig und mit Baustellen – Foto: Sascha Klahn/DHB

Handball EM 2016 Schweden: Die deutsche „Ladies“-Nationalmannschaft von Bundestrainer Michael Biegler sorgte bislang bei der Handball EHF EURO in Schweden für Furore. Im Teamplay gegen die Silbermedaillengewinner von Rio 2016 und der Handball WM 2015, Frankreich sowie Niederlande, stark gegenüber den letzten Jahren verbessert, bleibt aber für die Mannschaft bis zur Heim-Weltmeisterschaft in einem Jahr noch viel zu tun. Baustellen sind weiterhin vorhanden.

Die „Messlatte“ muss in jedem Fall die absolute Weltspitze sein, wenn Deutschlands Frauen eine WM-Medaille im nächsten Jahr gewinnen wollen. SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp mit einigen Bemerkungen hierzu.

07.12.2016 – SPORT4FINAL plus / Frank Zepp:

SPORT4FINAL-Chefredakteur Frank Zepp
SPORT4FINAL-Chefredakteur Frank Zepp

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Erstens liegt in der Inkonstanz der spielerischen Leistungen über 60 Minuten die größte Reserve in der DHB-Auswahl. Die „Berg-und-Tal-Fahrten“ sind „Gift“ für den eigenen Spielaufbau sowie die mentale Verfassung in engen Spielszenen, vor allem in der Crunchtime der Matches.

Zweitens ist der Positionsangriff weiterhin zu harmlos in der Spielstruktur und Kreierung von sehr guten Wurfchancen. Gegen Frankreich erzielte der Rückraum nur 7 von 20 Toren. Keine Spielerin hatte eine Wurfquote über 50 Prozent. Kim Naidzinavicius ist bislang die leistungsmäßig beständigste Akteurin. Mit einer Susann Müller wäre der deutsche Angriff noch wesentlich gefährlicher und weniger ausrechenbar für den Gegner.

Drittens sind als Spielmacherin Anna Loerper und Kerstin Wohlbold noch nicht auf Weltklasse-Niveau. Zu viele technische Fehler hemmen den Spielfluss, die Passgenauigkeit und bringen die gegnerischen Teams auf die „Tempogegenstoß-Welle“. Die Torgefährlichkeit beider Spielerinnen im Frankreich-Match war mit insgesamt einem Treffer viel zu niedrig.

Abschließend ist festzustellen, dass die deutsche Mannschaft auf der zweiten Königsposition im rechten Rückraum entweder nicht konkurrenzfähig (Isabell Klein) oder noch zu jung und unerfahren (Alicia Stolle) ist. Weltklasse mit Susann Müller ist hier künftig durch den Bundestrainer einzubauen. Anne Hubinger sollte sich im Turnierverlauf noch steigern können.

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