Aaron Ziercke – Trainer HC Empor Rostock – „Am Bau von Luftschlössern beteilige ich mich nicht“

28.10.2014 – SPORT4Final:

Aaron Ziercke: „Wir haben eine gute Mannschaft.“

Am 8. Oktober 2014 war es perfekt: Nach der Beurlaubung von Dr. Rastislav Trtik drei Wochen zuvor verkündete der HC Empor Rostock seinen neuen Cheftrainer Aaron Ziercke. Er war ein erfolgreicher deutscher Nationalspieler (EM-Dritter 1998) und spielte bei den deutschen Top-Clubs im Norden in Kiel und Flensburg-Handewitt. Nur als Trainer hat er bislang noch nicht diese große Bekanntheit sowie Meriten zu verzeichnen. Was noch nicht ist, kann ja mit dem HC Empor Rostock werden und eintreten.

HC Empor Rostock - Quelle: DKB-Handball-Bundesliga
HC Empor Rostock – Quelle: DKB-Handball-Bundesliga
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Seit seinem „Amtsantritt“ konnte Aaron Ziercke mit Empor Rostock in drei Spielen drei Punkte holen: Sieg in Hüttenberg, Remis zu Hause gegen Bittenfeld und nun die klare Auswärtsniederlage beim SC DHfK Leipzig. Nach dem Match stand Aaron Ziercke Rede und Antwort am Mikro von SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

Was hat Sie bewogen, nach Rostock zu gehen?

Aaron Ziercke: „Erstmal die Anfrage und dass der Verein an mich herangetreten ist, ob ich es mir vorstellen kann, in Rostock zu arbeiten. Ich habe mir die Mannschaft im Vorfeld angeguckt, dann haben wir uns getroffen, alles abgesprochen und dann waren wir uns relativ schnell einig. Es passte und ich bin ein Nordlicht, insofern war es für mich schön, wieder Richtung Heimat zu kommen. Ich bereue den Schritt bisher kein bisschen.“ 

Empors „erste Sieben“ in der Handball-Bundesliga ist m.E. stark konkurrenzfähig“?

Aaron Ziercke: „Natürlich. Da sehe ich auch. In der Mannschaft steckt eine Menge Potential. Wir haben in den letzten Spielen 3:3 Punkte ohne Tom Wetzel geholt. Da ist schon eine Menge Potential. Auch in der Mannschaft insgesamt. Klar haben Roman Becvar und Tom noch eine andere Gewichtung als die Spieler, die bisher im zweiten Glied standen. Zu einer Mannschaft gehören eben auch alle vierzehn Spieler. Die entsprechende Leistung erwarte ich auch von allen Spielern. Jeder bekommt seine Aufgabe und das müssen sie eben lernen, dass alle gebraucht werden und sich auch gebraucht fühlen.“ 

In Rostock wollte man schon in den vergangenen Jahren „hoch hinaus“. Nunmehr ist „nur“ der einstellige Tabellenplatz das Ziel. Ist dies realistisch?

Aaron Ziercke: „Ja, das ist das Ziel und wir versuchen auch, da junge Leute heran zubringen. Träume soll ruhig jeder haben, aber man sollte auch dabei realistisch bleiben. Irgendwelche Luftschlösser zu bauen, daran werde ich mich nicht beteiligen. Ich werde meine Arbeit machen. Wir haben eine gute Mannschaft. Die werden wir versuchen, weiter zu entwickeln. Wir werden sehen, was dann dabei herauskommt. Aber an irgendwelchen Spekulationen sich zu beteiligen, das möchte ich nicht.“ 

Einige Schlüsselspieler Ihrer Mannschaft haben nur Ein-Jahres-Verträge. Da wird auf Sie noch eine Menge Überzeugungskraft in den nächsten Monaten zu kommen?

Aaron Ziercke: „An die Spieler herangetreten wird auch unabhängig davon, ob diese Vertrag haben oder nicht. Das ist eine normale Geschichte, wenn ein Spieler seine Leistung bringt und da Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt werden. Ich denke aber, dass sich viele Spieler auch bei uns wohl fühlen. Jetzt werden wir viel arbeiten und sie werden mich kennen lernen. Dann werden wir sehen, inwieweit diese Spieler ihre Verträge verlängern wollen oder wir verlängern wollen. Da sehe ich momentan noch keinen Grund, unruhig zu sein. Es sind aber schon Grundüberlegungen da, mehr aber nicht.“ 

Empors Nachwuchskonzept ist auch Ihr Ziel?

Aaron Ziercke: „Ja natürlich. Aber man darf eben auch nicht vergessen: Das ist unser Ziel, aber eben langfristig ausgelegt. Erstmal müssen sie da sein, dann vernünftig trainieren und arbeiten und dann werden sie in die Mannschaft eingebaut. Die Sache dauert eben auch eine Zeit. Bestrebungen sowie Talente in der A- und B-Jugend sind da. Wir werden sehen, wie sie sich entwickeln und dann auch an die erste Mannschaft heran führen.“ 

Werden Sie weiter an zwei Deckungssystemen arbeiten?

Aaron Ziercke: „Ja natürlich. Ich muss ja sehen, dass wir auch eine zweite Variante haben. Wir sind ja heute auch kurzzeitig in die 5:1-Abwehr gegangen. Nur ein Deckungssystem funktioniert nicht. Da gibt es genug Möglichkeiten.“ 

Viel Erfolg in Rostock und danke für das Interview.
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