HC Leipzig – BLICK-Zurück: Im Oktober 2016 wurde bei SPORT4FINAL folgendes festgestellt: „Der HC Leipzig als deutscher Handball-Rekordmeister scheint wirtschaftlich und sportlich sehr schweren Wochen und Monaten entgegen zu gehen. Im derzeitigen Wechselbad zwischen personellen, leistungssportlichen und finanziellen Ungleichgewichten ist ernsthafte Besorgnis angesagt. Den HC Leipzig drücken seit Jahren größere finanzielle Probleme, über die das Management des Vereins auch im heutigen Pressegespräch wenig aktuelle Fakten zum Verschuldungsgrad beitragen konnte.“
Nun hat der HC Leipzig zum Pressegespräch am Donnerstag (16.02.2017) zur „Zukunft des HC Leipzig“ eingeladen. Es scheint um die wirtschaftliche und damit sportliche Gegenwart sowie Zukunft des ehemaligen Vorzeige-Vereins im Frauen-Handball zu gehen.
HC Leipzig Kommentar: Sportliche Qualität, personeller Neuanfang, RB Leipzig Unterstützung?
HC Leipzig in existenzbedrohender Finanz-Krise mit EUR 900.000 Verbindlichkeiten – Video
15.02.2017 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Im „BLICK-Zurück“ zum HC Leipzig soll an die seinerzeit veröffentlichen wirtschaftlichen Fakten und Zahlen erinnert werden. Beleg hierfür sind die offiziellen Jahresabschlüsse der HC Leipzig Bundesliga GmbH. Die folgenden Zahlen sind der öffentlich zugänglichen Quelle – Bundesanzeiger Verlag GmbH, Unternehmensregister – entnommen. Da noch keine aktuelle Bilanz zum Stichtag 30. Juni 2016 vorliegt, muss auf die Werte per 30. Juni 2015 zurück gegriffen werden.
Der HC Leipzig wies zu diesem Datum einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag i.H.v. 745.659,96 EUR aus. Aber: Dieser Fehlbetrag lässt keine Rückschlüsse zu, ob die Bundesliga GmbH wirklich überschuldet ist. Die Bedeutung liegt vielmehr in einer zumindest formell-buchmäßigen Überschuldung.
Viel bedeutungsvoller aus Sicht der Liquidität ist der Anstieg der Verbindlichkeiten von 861.001,11 EUR (30.06.2014) auf 1.076.783,92 EUR (30.06.2015). Die HC Leipzig Bundesliga GmbH wies per 30. Juni 2015 einen Bilanz-Verlust in Höhe von EUR 795.659,96 EUR aus.
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2014 bis zum 30.06.2015: Bilanz zum 30.06.2015
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag:
745.659,96 (30.06.2015)
778.639,75 (30.06.2014)
790.185,90 (30.06.2013)
Bedeutung: Der Ausweis eines solchen Fehlbetrages läßt keine Rückschlüsse zu, ob das Unternehmen tatsächlich überschuldet ist. Der Tatbestand der materiellen Überschuldung würde die Geschäftsführung zwingen, einen Insolvenz- oder Vergleichsantrag zu stellen.
Bilanzverlust in Höhe von EUR 795.659,96
Verbindlichkeiten:
1.076.783,92 (30.06.2015)
861.001,11 (30.06.2014)
786.056,24 (30.06.2013)
davon mit Restlaufzeit bis zu 1 Jahr:
999.821,16 (30.06.2015)
679.920,84 (30.06.2014)
684.056,24 (30.06.2013)
Quelle: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Unternehmensregister