Dynamo Dresden im Kellerduell gegen Cottbus ohne Alles-oder-Nichts-Strategie

04.04.2014 – SPORT4Final:

FC Energie Cottbus vs. Dynamo Dresden 0:0 vor 18.500 Zuschauern

Im Keller- und Existenzkampfduell der zweiten Fußball-Bundesliga gab es zwischen dem FC Energie Cottbus und Dynamo Dresden eine Nullnummer. Chancen zu Toren, verbunden mit der Hoffnung auf einen Punktedreier, gab es auf beiden Seiten. Sie wurden entweder kläglich vergeben (geschenkter Elfmeter durch Quali – 44.), oder super durch Dynamo-Torhüter Kirsten gehalten (Fetsch völlig frei – 36.) und sogar „gedanklich vergeigt“, als der Cottbuser Takyi im Strafraum (vermutete Abseits, ohne erst mal drauf zu halten und dann die Schiri-Entscheidung abzuwarten) den Ball auf Fetsch zurück spielte. Ein Pfostentreffer durch Takyi folgte aber noch in Hälfte zwei.

Team SG Dynamo Dresden - Foto: Dynamo Dresden/Darrelmann
Team SG Dynamo Dresden – Foto: Dynamo Dresden/Darrelmann

Liebe gut bezahlte Zweitliga-Fußballer: Abstiegs- und Existenzangst bekämpft man nicht mit angezogener Handbremse beim Torschießen. Eine Alles-oder-Nichts-Strategie lebt, spielt und kämpft man in anderer Art und Weise, eben einhundertzehnprozentig beim Laufen, Sprinten, Springen, passen und Ballschießen. Mit aller Macht und Kraft bei den wenigen gut herausgespielten Torchancen, die mehr als einen Punkt bedeuten könnten, so dass die Bälle das Tornetz von innen zerfetzen. Nicht allzu viel davon war in Cottbus von beiden Teams zu sehen. Der vergebene Quali-Elfmeter in seiner lässigen Ausführung war negativer Höhepunkt, auch wenn der Cottbuser Keeper Renno taktisch gut agierte und reagierte.

SPORT4Final kritisierte beim blamablen Heim-Remis gegen Sandhausen am vergangenen Freitag das nicht klar erkennbare Dresdner Spielsystem. Dynamo Dresden-Trainer Janßen verzichtete in der Startelf diesmal sogar auf einen gelernten Stürmer und stellte Koch in den Angriff. Dedic und Pote, der in der zweiten Hälfte noch kam, fanden sich zu Spielbeginn auf der Bank. Wer sollte eigentlich vom Mittelfeldtrio Kempe, Quali und Greenhorn Stefaniak die Spielfäden ziehen? Zehn Minuten vor Schluss, also in der „Crunch-Time“, wurde noch Spielmacher Fiel für Stefaniak eingewechselt. Sollte dies anfangs nur eine Remis-Absicherungs-Taktik darstellen? Ein Alles-oder-Nichts-Überlebenskampf kann aus Dresdner Sicht personell auch anders aussehen. Wieder das ineffiziente, nicht durchschlagsstarke Spielsystem ohne „personellen Torhunger“ gewählt, Olaf Janßen?

Für Dynamo Dresden war das vierte Unentschieden in Folge kein Sandhausen-„Langweiler“. Tempo, Schwung und redliches Bemühen ist allen Spielern nicht abzuerkennen, obwohl die „100-Prozent-Alles-oder-Nichts-Marke“ für unseren Geschmack nicht übertroffen wurde. Das Kellerduell lebte aber hauptsächlich von der Spannung angesichts der Tabellenproblematik sowie sportlichen Fehlerquellen. Ob Dresdens Spieler die psychische Belastung des immer noch fehlenden Sieges im Jahr 2014 sowie der inflationären Remis-Spiele in den verbleibenden 5 Partien noch ablegen werden, sprich am eigenen Schopfe sich auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz 15 kämpfen können, bleibt die Gretchenfrage der nächsten Wochen. Mit oder ohne Trainer Janßen. Die Dynamo-Spieler müssen es endlich auf dem Spielfeld den Fans und sich selbst beweisen. Ansonsten geht es mit dem DFB-Lift in Liga drei.       

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