Handball EM 2018: Messlatte Medaille. Christian Prokops EURO Kader

Handball EM 2018 – Finn Lemke - DHB - Deutschland - bad boys – MT Melsungen - Foto: Sascha Klahn/DHB
Handball EM 2018 – Finn Lemke – DHB – Deutschland – bad boys – MT Melsungen – Foto: Sascha Klahn/DHB

Handball EM 2018 Kroatien: Deutschlands Bundestrainer Christian Prokop benannte nach dem zweiten Testspiel gegen Island den 16 Spieler umfassenden Kader für die EHF EURO in Kroatien.

Handball EM: Was passierte danach – Experten-Diskussionen über die eine oder andere Personalie sowie zum Stichwort „Vetternwirtschaft“ bestimmten die Medien und hielten mental den bad boys Bundestrainer von der so wichtigen Vorbereitung auf den internationalen Höhepunkt des DHB-Flaggschiffes ab.

Denn klar ist doch nach dem verkorksten deutschen WM-Jahr 2017 bei Frauen wie Männern vor allem eins zum Thema Ergebnis-Verantwortung: Die Bewertung der Arbeit von Christian Prokop und seiner Mannschaft ist die Europameisterschaft mit dem DHB-Ziel Medaillen-Gewinn. Dies wird nach den schmerzlichen Erfahrungen der letztjährigen Weltmeisterschaft in Frankreich bei einem qualitativ stärkeren EURO-Championat nicht leichter. Diesbezüglich sollte höchste Konzentration anstelle von medialen Scheingefechten gewährleistet sein. Was produktive Diskussionen nicht ausschließt.

Ein Kommentar von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.

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Handball EM 2018 Kroatien: SPORT4FINAL LIVE

09.01.2018 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball EM 2018 Kroatien: Wie froh war anno 2016 Handball Deutschland, als die von DHB-Vizepräsident Bob Hanning „liebevoll“ 1B-Mannschaft bezeichnete Europameister-Mannschaft in der Arena Krakow den Titel gewinnen konnte. Es wurden deutsche Helden mit Andreas Wolff, Tobias Reichmann, Kai Häfner, Julius Kühn, Finn Lemke oder den „Gensheimer-Vertreter“ Rune Dahmke geboren. Im Vergleich dazu ist laut Experten-Einschätzung das aktuelle bad boys Team aus der „stärksten Liga der Welt“ qualitativ stärker einzuschätzen. Wenn für alle Beteiligten der Team-Gedanke mit Erfolgsorientierung primär ist, sollten Personalveränderungen des neuen Bundestrainers eine untergeordnete Rolle spielen.

Trainer-Philosophie, Handschriften, System-Entwicklungen

Ob Heiner Brand, Dagur Sigurdsson, Claude Onesta, Didier Dinart oder Nikolaj Jacobsen – jeder begnadete Coach besitzt oder besaß eine eigene Philosophie oder Handschrift, die zum Erfolg führte. Gleiches ist auch Bundestrainer Christian Prokop zu zu billigen. Nicht Personal-Vetternwirtschaft sondern die Weiterentwicklung des Handballs in Detail-Fragen stehen beim akribischen Handball-Lehrer Prokop im Mittelpunkt. Dies bedeutet bspw. die Abkehr von der defensiveren 6:0-Abwehr-Variante, die Brand und Sigurdsson bevorzugten, hin zu einer variablen, aggressiveren, schnellfüßigen Deckung, die Balleroberungen für Gegenstöße und Tempospiel zum Ziel hat. Auch die „Sieben-gegen-Sechs“-Angriffsvariante steht beim Bundestrainer hoch im Kurs. Welche Spieler in die jeweiligen Systeme am besten passen, kann nur er entscheiden.

Team-Qualität und taktische Flexibilität

Was bei der EURO 2016 mit mannschaftlicher Geschlossenheit, einem sich von Match zu Match steigernden Sieg- und Erfolg-Flow mit den geborenen Helden im Titelgewinn gipfelte, reichte ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft qualitativ schon nicht mehr aus. Nach dem besten Vorrunden-Spiel gegen Kroatien folgte die peinliche Niederlage im Achtelfinale gegen Katar nach 17:13-Führung Mitte der zweiten Halbzeit. Mit den genannten EURO-Helden und Uwe Gensheimer. Insofern musste sich etwas im Spielsystem der deutschen Mannschaft ändern. Christian Prokop sah Steigerungs-Potential in der Abwehr und im Tempospiel. Wenn dann noch etwas mehr taktische Flexibilität hinzu kommen würde, könnte das DHB-Team ohne einen Welt-Handballer wie Nikola Karabatic zum Beispiel Frankreich im Halbfinale von Zagreb oder auch zuvor Olympiasieger Dänemark in der Hauptrunde von Varazdin bezwingen. Und genau das sind die Ziele der deutschen Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop. Mehr Erfolgsdruck geht nicht …

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