Handball WM 2019 Deutschland Dänemark: – Time-out: Sechs Dialoge waren dann doch für den Enkel von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp des Guten zuviel. Nach dem, aus Enkel-Sicht, unzufriedenen 4. Platz mit den zwei Benchmark-Spielen und Niederlagen (Norwegen, Frankreich) zum Höhepunkt der Handball Weltmeisterschaft brach der Enkel den Meinungsaustausch ab.
Meine bilanzierenden Gedanken soll ich allein zu Papier oder online bringen. Dann starten wir mit der sportlichen Bilanz der deutschen Handball-Nationalmannschaft mit Bundestrainer Christian Prokop.
Anspruch und Wirklichkeit – Das DHB-Dilemma
SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp berichtet live von der
Handball Weltmeisterschaft.
Handball WM 2019 Deutschland Dänemark: SPORT4FINAL Beiträge
29.01.2019 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball WM 2019 Deutschland Dänemark – Time-out:
Deutschland mit Teamstärke in der erweiterten Weltspitze
Deutschlands Männer haben nach zwei enttäuschenden neunten Plätzen bei der Weltmeisterschaft 2017 und der letztjährigen Europameisterschaft den sportlichen „turnaround“ vollzogen. Mit dem Vorteil einer Heim-WM und enthusiastischen Fans im Rücken konnte das Team und auch Bundestrainer Christian Prokop mehrheitlich überzeugen. Deutschland ist wieder in der erweiterten Weltspitze angekommen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Insofern überwiegt klar der Stolz und nicht die knapp verpasste Medaille. Im nächsten Jahr muss die Konstanz auf höchstem Level noch gesteigert werden. Denn 2020 sind Europameisterschaften in Norwegen, Österreich und Schweden (EHF EURO) sowie die Olympischen Spiele in Tokio. In Japan, so formulierte schon Bob Hanning 2013, soll der Olympiasieg anvisiert werden. Hierfür muss das DHB-Team leistungsmäßig mehrere „Schippen“ drauf legen. Denn nach den Performance-Steigerungen von Match zu Match in der Vorrunde mit dem qualitativ besten deutschen Spiel gegen Frankreich bei der Weltmeisterschaft ging die Leistungskurve nach dem Kroatien-Sieg nach unten. Ausgerechnet im Halbfinale gegen Norwegen vor heimischer Kulisse in Hamburg lieferte die deutsche Mannschaft in Relation zum Gegner das schwächste Turnier-Match ab. Quintessenz: Der vierte WM-Platz ist genauso als Erfolg wie die Fan-Begeisterung und der Handball-Hype im ganzen Land einzuordnen.
Wintermärchen 2.0
Wenn auch die Träume im Verlauf des WM-Championats in den Himmel Richtung Wintermärchen 2.0 wuchsen, so hätten wir alle diese Sensation gern mitgenommen. Zumal die Haupt-Medien in TV und Print diesen erhofften Sprung auf den handballerischen Olymp bereits mit trugen. Realistisch betrachtet war dies mit dieser sehr ausgeglichen besetzten deutschen Mannschaft ohne eine Reihe von Weltklasse-Spielern kaum möglich – Ausnahme EURO-Wintermärchen 2016. Die Kombination aus Teamleistung und hoher individueller Klasse könnte künftig für die deutsche Mannschaft sprechen, wenn eine Weiterentwicklung vollzogen wird. Fabian Wiede und Jannik Kohlbacher stehen für diesen absolut positiven individuellen Trend. Andreas Wolff (siebentbester Keeper, war nicht in der Hexer-Weltklasse-Form von 2016) und Uwe Gensheimer (viertbester Torschütze und Defensiv-Fehler) überzeugten nicht durchgängig auf Weltklasse-Niveau in allen WM-Spielen. Da agierten beispielsweise Niklas Landin oder Magnus Jondal in der Effizienz besser. Aus SPOR4FINAL-Sicht war Fabian Wiede der beste deutsche Turnier-Spieler, nicht nur weil er ins All-Star-Team gewählt wurde, vor Uwe Gensheimer.
Weltbeste Abwehr
Die deutsche Abwehr war auf dem besten Weg zur weltbesten Deckung – zumindest im Innenblock mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler. Warum Finn Lemke so wenig Einsatzzeiten bekam soll ja scheinbar der Eingespieltheit des Kieler Blocks mit Wolff und Weinhold geschuldet gewesen sein. Positiv ist, dass Deutschland zwei oder sogar drei Abwehr-Systeme erfolgreich spielen kann. Nur leider passierte dies noch nicht in den entscheidenden Spielen der Finalrunde. Da ließ Norwegen die 3:2:1-Deckung der DHB-Auswahl richtig schlecht aussehen. Hier ist noch Entwicklungsbedarf zu erkennen. Am Rande bemerkt: In der Team Fairplay-Wertung rangierte Deutschland auf dem 18. Platz mit den meisten Zeitstrafen (45) aller Teams vor Dänemark (42 – 11. Platz).
Angriffsschwäche und höhere individuelle Klasse
Der deutsche Positionsangriff muss nach der Weltmeisterschaft die größten Steigerungsraten anbieten, um im weltweiten Nationen-Ranking weiter nach oben zu kommen bzw. immer als ein „sicherer“ Kandidat für das Halbfinale gehandelt zu werden. Der schwer verletzte Martin Strobel agierte entsprechend seiner Möglichkeiten gut in der Spielsteuerung für die deutsche Mannschaft. Aber als klassischer „Mittelmann“ fehlte trotzdem einiges an Spiel-Qualität gegenüber Norwegens Sagosen, Dänemarks Hansen und Lauge oder Frankreichs Mahe. Diese Baustelle könnte in den nächsten Jahren Fabian Wiede auf Weltklasse-Niveau schließen. Trotzdem benötigt ein titelambitioniertes deutsches Team eine Rechtshänder-Alternative im spielgestaltenden Rückraum. Dies ist auf höchstem Niveau unerlässlich. In der Wurfeffizienz lag Deutschland wie Schweden bei 65 Prozent. Davor liegen Dänemark und Norwegen mit 68 Prozent, Kroatien und Ungarn 66 Prozent. Frankreich schaffte nur 62 Prozent. Erstaunlicherweise liegt Deutschland bei den Tempo-Gegenstoß-Toren sowohl in der Quantität (45 Treffer) als auch Effizienz (82 Prozent) nur im Mittelfeld. Bei den Treffern liegen Norwegen (70), Spanien (65), Schweden (53) und Kroatien (48) vor Deutschland und Dänemark (44) dahinter. Die Effizienz-Rangliste in Prozent sieht so aus: Kroatien (89), Dänemark, Russland (88), Norwegen, Brasilien, Island, Japan (85), Katar, Ägypten (84), Serbien und Argentinien (83).
Tempo-Handball
Das Zauberwort dieser Weltmeisterschaft heißt Tempo-Handball – zelebriert von den erfolgreichen skandinavischen Teams. Wenn der Weltmeister Dänemark das Halbfinale gegen Titelverteidiger Frankreich rein aus dem effizienten Positionsangriff mit zwei Spielmachern und Torschützen Mikkel Hansen und Rasmus Lauge siegreich dominant gestaltet, dann zeigt dies die aktuelle Tendenz im Weltmaßstab. Auch in diesem entscheidenden Spiel-Segment muss die DHB-Auswahl noch zulegen.
Crunchtime-Fehler und Cleverness
Die Crunchtime war zumindest in drei Matches ein offensichtliches deutsches Problem. Dabei gilt auch die Feststellung, dass die von den deutschen Akteuren in Interviews angemerkte fehlende Cleverness auch ein Hinweis auf fehlende Qualität ist. Das Russland-Remis „korrigierte“ Brasilien mit dem Erfolg über Russland höchst selbst. Die beiden Matches gegen Frankreich in der Vorrunde und im Spiel um den dritten Platz offenbarten ebenfalls diese Schwächen. In dieser Häufigkeit sind die Punkt- oder der Medaillen-Verlust nicht mehr nur Zufälle. Weitere taktische Reifeprüfungen und das Sammeln von Erfahrungen auch bei Bundestrainer Prokop (Stichwort taktische Wurffalle gegen Myrhol am Ende des Halbfinals) können künftig für mehr Erfolg sorgen.
Belastung der Spieler
Dies ist beileibe kein „deutsches“ sondern ein internationales Problem. Auch dänische Weltmeister beklagten die Überbelastungen der Akteure. Verletzungen blieben vor und während der Weltmeisterschaft nicht aus. Wann die gewählten Vertreter der nationalen und internationalen Verbände dieses gesundheitsgefährdende Problem einer zielorientierten Lösung zuführen, scheint in den Sternen zu stehen. Zudem ist die Belastung der Spieler keine „Männer-Frage“. Auch National-Trainer von Frauen-Mannschaften bei der Europameisterschaft im Dezember in Frankreich übten nach dem Kreuzbandriss ohne gegnerische Einwirkung bei der dreifachen Welt-Handballerin Cristina Neagu (Rumänien) scharfe Kritik am internationalen Spielkalender sowie am Spielplan der EURO. Island traf es ja bei der Männer-Weltmeisterschaft mit vier Spielen in fünf Tagen und einem Reisetag sowie Verletzungen zweier Führungs-Spieler besonders hart. Hier sollte schnell gehandelt werden.
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