RB Leipzig am Tatort Freiburg, Schwarzwald-Stadion, 23.00 Zuschauer und das Top-Match in der zweiten Fußball-Bundesliga bei Schneetreiben: Qualitativ, kampfbetont, den widrigen Bodenverhältnissen taktisch gut angepasst besiegte der Tabellen-Zweite SC Freiburg den Ligaprimus RB Leipzig mit 2:1 (1:0) Toren in einem denkwürdigen Spiel am 7. März 2016.
Wer nach diesem gutklassigen Ligakracher noch daran zweifelt, dass beide Teams in die Beletage des deutschen Fußballs aufsteigen werden, kann dies nur aus der derzeitigen Tabellenstand theoretisch ableiten. RB Leipzig führt mit drei Punkten vor Freiburg und sechs Punkten vor Nürnberg bei noch neun ausstehenden Spielen. Praktisch können beide Teams zumindest nicht mehr absteigen!
07.03.2016 – SPORT4Final / Frank Zepp:
Freiburgs Trainer Christian Streich sah „für beide Mannschaft ein schwieriges Spiel auf diesem Boden. Hoch intensiv und interessant.“ Fehler in der Ballbehandlung und im Kombinationsspiel waren insofern „schneetechnisch“ vorprogrammiert, aber beide Mannschaften passten sich im Verlauf des Matches der notwendigen Spielweise mit langen Bällen ohne Kurzpassspiel und „schnell in die Box kommen“ (Dominik Kaiser) an. Ein höchst erinnerungswürdiges 2:1-Erlebnis brachte folgende Torfolge im Schwarzwald-Stadion: Den SC Freiburg schossen Vincenzo Grifo (10.) und Florian Niederlechner (68.) zweimal in Führung bei insgesamt nur wenigen hundertprozentigen Torchancen auf beiden Seiten.
RB Leipzig kam mit dominierender Ballbesitz-Strategie aus der Pause und sorgte verdient durch Kapitän Dominik Kaiser (56.) für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Mit den Leipziger Einwechslungen von Nils Quaschner zur zweiten Halbzeit und Davie Selke (74. für den glücklosen Emil Forsberg) kam mehr Schwung ins Angriffsspiel der roten Bullen, die den Gastgeber zeitweilig in der eigenen Spielhälfte einschnürten. Nach der erneuten Freiburger Führung verlagerte sich das Spiel wieder weg vom Strafraum der Gastgeber. Der Sportclub hatte noch einige Halbchancen im Umkehrspiel, die aber nicht torgefährlich genug abgeschlossen wurden. In den Schlussminuten hätte die bedingungslose Offensive von RB Leipzig in der Nachspielzeit durch Marcel Sabitzer fast noch zum Remis gereicht, aber Freiburgs Keeper Alexander Schwolow parierte in sensationeller Art und Weise den Direktschuss aus sechs Metern. Freiburgs Sieg war am Ende verdient, weil der direkte Verfolger von Leipzig weniger Schnee-Anpassungsprobleme in der ersten Halbzeit hatte. RasenBallsport wird diese vierte Saison-Niederlage nicht umhauen und schon gar nicht nicht vom Aufstiegskurs abbringen.