17.08.2014 – SPORT4Final:
DFB-Pokal – 1. Hauptrunde
RB Leipzig vs. SC Paderborn 07 2:1 n.V. (1:1; 1:1) vor 24.000 Zuschauern in der Red Bull Arena Leipzig
Es berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.
Es war ein herrlicher Pokalfight über 120 Minuten. Vorher kaum erwartet aber „bittere“ Realität für den Erstliga-Aufsteiger SC Paderborn: Zweitliga-Aufsteiger RasenBallsport Leipzig zwang den Favoriten in ein „Augenhöhespiel“. Die Paderborner Gäste in der Qualität hochkarätiger Torchancen (Stoppelkamp 25.; Kutschke 45.+1; Koc 46.; Stoppelkamp 71.) überlegen, verloren aber die Partie durch die pokaltypischen „eigenen Gesetze“: RasenBallsport packte die mentale Siegerstärke, sprich Siegermentalität, aus und gewann die Partie am Ende verdient. Auch wegen der Effizienz beim Nutzen der wenigen Torchancen!

RB Leipzig hatte Probleme beim strukturierten Spielaufbau und bei der Passgenauigkeit. So wirkte der Gastgeber über weite Teile des Spiels zwar optisch überlegen, ohne im „Hurra-Stil“ zu überzeugen. Nach Trainer Zorniger wurde „die Spielanlage nicht so klar gestaltet wir im Ligaspiel in München“. Trotzdem war es für ihn „ein hoch intensives Spiel auf beiden Seiten“. Klar erkennbar für den neutralen Beobachter, dass sich die Klasse des neuen Zweitligisten aus Leipzig bereits in Fußball-Deutschland herum gesprochen hatte. Mit Respekt begegnete Paderborn dem Kontrahenten. Nach der etwas glücklichen Gäste-Führung durch Koc (27.) erzielte der Leipziger Jung (42.) den verdienten Ausgleich durch einen abgefälschten Freistoß.
Besonders auffällig die Interpretation des Leipziger Torhüterspiels von Bellot im Stile von Nationaltorhüter Neuer. Da die Leipziger Viererkette hoch stand, musste er die Bälle schnell und gut getimt ablaufen. Nur beim Gegentor reagierte Bellot ein wenig zu spät, was den 30-Meter-Torschuss von Koc zur Paderborner Führung begünstigte.
In der zweiten Spielhälfte verflachte die Begegnung etwas durch das nachlassende Tempo sowie fehlender Spielgenauigkeit in der Angriffsgestaltung. Beide Teams schenkten sich nichts und rangen dem Schiedsrichter manch knifflige Entscheidung ab – eben ein Pokalkampf auf hohem Niveau. Die Leipziger Spieler suchten zu oft die „Kommunikation mit dem Referee“, weil sie sich bei seiner Zweikampfbeurteilung benachteiligt sahen. Unfair und unsportlich agierte aber zweimal (35. + 66.) RB-Youngster und Europameister Kimmich beim Versuch, einen Strafstoß zu schinden.
