RB Leipzig nach glücklichem Sieg gegen Erzgebirge Aue im DFB-Pokal-Achtelfinale

29.10.2014 – SPORT4Final:

DFB-Pokal: 2. Runde

RB Leipzig vs. FC Erzgebirge Aue  3:1 n.V. (0:1; 1:1)  vor 28.000 Zuschauern in der Red Bull Arena

Besondere Vorkommnisse: Großchancen in 1.HZ / 2.HZ / Extra Time: 

RB Leipzig: 0 / 2 / 3

FC Erzgebirge Aue: 2 / 4 / 0 

Aus der „Pokal-Arena“ berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp. 

RB Leipzig steht nach einem 3:1-Verlängerungs-Sieg sowie hochgradig spannenden Pokalfight gegen FC Erzgebirge Aue im Achtelfinale des DFB-Pokals und trifft am 3. oder 4. März 2015 auf den Bundesligisten VfL Wolfsburg. So ein „Glückslos“ mit Wolfsburg hätte RB Leipzig beinahe verpasst, denn der überaus glückliche Sieg gegen den sächsischen Zweitligisten hing 92 Minuten am seidenen Faden. Eine katastrophale Chancenverwertung brachte die Gäste um den Pokalerfolg und ließ sie eher nur als „gefühlter“ Sieger nach der regulären Spielzeit vom Platz gehen. Vornehmlich in der Nachspielzeit „griffen“ die „Gesetzmäßigkeiten des Fußballs“, wie es Aue-Präsident Helge Leonhardt nach dem Spiel formulierte: „Machst du deine Chancen nicht rein, verlierst du so ein Spiel.“

DFB Pokal, RasenBallsport Leipzig vs. FC Erzgebirge Aue - Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und Oliver Schroeder (Aue) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
DFB Pokal, RasenBallsport Leipzig vs. FC Erzgebirge Aue – Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und Oliver Schroeder (Aue) – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

Nach einem unglücklichen Eigentor durch RB-Spieler Lukas Klostermann und Gästeführung in den ersten 45 Minuten, hatte Aue in der zweiten Hälfte durch Arvydas Novikovas (47.), Romario Kortzorg (59.) bei Wahnsinnsparade von RB-Keeper Fabio Coltorti sowie dem Latten-Nachschuss von Mike Könnecke die Vorentscheidung auf den Füßen. Aues Torhüter Martin Männel verhinderte den Ausgleich beim Kopfball von Terrence Boyd (81.). Eine Minute später rannte Novikovas völlig allein auf Coltorti zu, nur der Versuch des Hebers misslang kläglich. Sekunden vor Schluss dann der Ausgleich durch einen Kopfball von Yussuf Poulsen (92.) nach Eckball von Dominik Kaiser. In der Nachspielzeit, und nur in der Extra Time, war der Gastgeber auch spielerisch überlegen und sorgte per Foulelfmeter durch Kaiser (97.) sowie einem Kopfballtor durch Boyd (108.) für den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. 

Der FC Erzgebirge Aue verdichtete in der eigenen Hälfte geschickt die Räume, lief die Passwege der Leipziger zu und setzte gefährliche Achtungszeichen durch starkes Konter- und Direktspiel über die Außenbahnen. Bei RB Leipzig war bis in die Schlussphase des Matches nicht viel vom gefürchteten Gegenpressing sowie Hochgeschwindigkeitsfußball zu sehen. Druck wurde zwar in der zweiten Halbzeit mit zunehmender Spielzeit aufgebaut, aber zu stereotyp mit Flanken oder langen Bällen in den Strafraum operiert. Eine sicher und tief stehende Auer Abwehr war lange Herr des Geschehens. Bis „Hochspringer“ Yussuf Poulsen sich kurz vor Ultimo zum Kopfball in die Höhe schraubte …   

Bemerkenswert: Völlig entgegengesetzte Traineransichten in der Pressekonferenz zu den umkämpften 90 Minuten in der Frage, welche Mannschaft das bessere Team war. Ein in den letzten Wochen sichtlich dünnhäutig wirkender RB-Cheftrainer Alexander Zorniger sollte nicht nur kritisch mit den Medien sondern auch weiterhin selbstkritisch mit dem eigenen Team und sich selbst umgehen. Dem Berichterstatter fehlten einfach die lobenden Worte incl. Glückwunsch an den Auer Trainer Tomislav Stipic und der spielstarken Partie der Gäste. Dies war vor Wochen noch ganz anders …   

DFB Pokal, RasenBallsport Leipzig vs. FC Erzgebirge Aue - Terrence Boyd (RB Leipzig) - Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag
DFB Pokal, RasenBallsport Leipzig vs. FC Erzgebirge Aue – Terrence Boyd (RB Leipzig) – Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag

Stimmen zum Spiel: 

Michael Fink (FC Erzgebirge Aue):

„Wir haben in den 90 Minuten kaum Torchancen für RB Leipzig zugelassen. Von uns war das ein gutes Spiel.“ 

Rene Klingbeil (FC Erzgebirge Aue):

„Dann ist dieser Fußball mal wieder so brutal und du hast den Sieg eigentlich schon in den Händen und dann gibt es noch einen Standard, der leider rein geht. Das Team hat heute Großartiges geleistet.“ 

Martin Männel (FC Erzgebirge Aue):

„Wir haben es einfach verpasst, das Ding in den 90 Minuten zu zumachen. Wir haben den Gegner in Schach halten können. Über 90 Minuten hätten wir es verdient gehabt, zu gewinnen. Wir sind daran gescheitert, dass wir unsere Chancen nicht eiskalt genutzt haben. Nach unserer Niederlage habe ich ein geiles Gefühl, weil wir ein super Spiel abgeliefert haben.“ 

Terrence Boyd (RB Leipzig):

„Der Glaube an den Sieg war nicht weg. Im Hinterkopf dachte ich immer, es kann nicht sein, dass wir verlieren.“ 

Yussuf Poulsen (RB Leipzig):

„Aue hat auch gut gespielt. Wir hatten am Ende mehr Power. Wir haben nicht die beste Leistung aber eine gute erbracht.“ 

Tomislav Stipic (FC Erzgebirge Aue):

„Wir haben das Spiel diktiert und waren bis zur 92. Minute das klar bessere Team. Ich glaube, dass heute eine Mannschaft einen Plan hatte und diesen auch konsequent durchgespielt hat. Wir haben heute gegen eine Mannschaft mit hoch ausgeprägter individueller Begabung verloren. Glückwunsch zum Sieg und zum Weiterkommen.“ 

Alexander Zorniger (RB Leipzig):

„So unterschiedlich sind die Meinungen. Ich bin der Meinung, dass wir auch schon in den 90 Minuten das bessere Team waren. Der Zeitpunkt zum 1:1 war glücklich, aber nicht der Ausgleich an sich. Es war ein richtiger Pokalfight. Um nichts anderes als den Sieg geht’s.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert