FC Chelsea Stürmer Tammy Abraham über Rassismus in sozialen Netzwerken

Tammy Abraham - Copyright: CNN World Sport
Tammy Abraham – Copyright: CNN World Sport

Für ein Exklusiv-Interview setzte sich FC Chelsea Stürmer Tammy Abraham mit Darren Lewis von CNN World Sport zusammen, um seine Erfahrungen mit Rassismus in den sozialen Netzwerken zu teilen.

Tammy Abraham wurde zur Zielscheibe, als er im Superpokal-Finale während des Spiels gegen Liverpool einen Elfmeter verschoss. Kurz nach dem Spiel erfuhr er von den rassistischen Attacken in den sozialen Netzwerken gegen ihn, die bei seiner Mutter Tränen auslösten.

17.09.2019 – PM CNN / TIME Sport News / Frank Zepp:

Tammy Abraham: „Ich habe nach dem verschossenen Elfmeter viele Emotionen erlebt. Ich hatte in der vergangenen Saison meine Erfahrungen mit Elfmetern, darunter auch wichtige. Und ich denke, jeder verschießt mal einen Elfmeter, aber nach diesem Elfmeter war ich sicherlich am Boden zerstört. Ich erfuhr eine Menge Missbrauch im Nachgang. Frank Lampard hatte seine Arme stets um meine Schulter gelegt und hob mich wieder hoch. Die Jungs auch. Das rechne ich ihnen hoch an – sie haben mich immer unterstützt und aufgebaut und das ist genau das, was ich brauchte.“

Quelle: CNN World Sport

CNN World Sport: „Wo haben Sie erstmals davon gehört?“
Tammy Abraham: „Ich glaube es war in der Umkleidekabine direkt nach dem Spiel.“

CNN World Sport: „Also haben Sie dort auf Ihr Handy geschaut?“
Tammy Abraham: „Genau. Ich war mir der Situation bewusst und wollte mich nicht vor ihr scheuen. Ich sah jedoch auch einige unterstützende Botschaften, wie etwa „Kopf hoch!‘“.

CNN World Sport: „Wie haben Sie sich dabei gefühlt – und Ihre Familie? Haben Sie es ihr gesagt?“
Tammy Abraham: „Ich erinnere mich noch, als ich mit meiner Mutter gesprochen habe. Sie war emotional und hatte Tränen in den Augen. Sie meinte nur: ‚Warum er? Warum er?‘ Es ist mit Sicherheit nicht schön, solche Dinge zu hören und insbesondere zu sehen, wie dein eigener Sohn angegriffen wird. Ich bin immer eine starke Persönlichkeit gewesen, es trifft mich also nicht so hart. Aber für Menschen, die nicht über eine solche Persönlichkeit verfügen, könnte es anders sein.“

CNN World Sport: „Prinz William ist ein großer Unterstützer von Ihnen. Er hat letzte Woche sogar über Ihren Fall gesprochen. Er sagte: ‚Ich habe genug.‘ Er war gerade dabei, über seine eigene Wohltätigkeitsorganisation zu sprechen als er sagte: ‚Ich will wegen der Sache, die mit Tammy passiert ist, im Kampf gegen den Rassismus aktiv werden ‘. Es muss doch schön sein, so etwas zu hören?
Tammy Abraham: „Ja. Es ist das erste Mal, dass ich davon höre. Die gute Nachricht: Es geht mir gut [lacht]. Aber es ist toll, diese Unterstützung zu haben – besonders von jemandem, der eine solch bedeutende Persönlichkeit wie er ist. Wenn er da draußen etwas erzählt, dann hören ihm viele Menschen zu […].“

CNN World Sport: „Braucht der Fußball Führungspersönlichkeiten wie Sie, damit Spieler, die nicht über ein solches Profil verfügen, spüren können, dass sie unterstützt werden?“
Tammy Abraham: „Ja, definitiv. Das erste Mal, als ich sah, wie jemand das Wort ergriff, war wahrscheinlich im Fall von Raheem Sterling. Weil ich ihm auf Instagram folge und mir die damalige Situation nicht bewusst war. Ich sah seinen Instagram-Post und so viele Fußballspieler kommentierten und teilten diesen Post mit: ‚Bleib stark!“. Und angesichts der Millionen von Anhängern bin ich sicher, dass es auch Millionen von Kindern gesehen haben. Es muss gestoppt werden. Denn wir wollen Kinder aufwachsen lassen, die auch im Fußball engagiert sind, und wir wollen solche Dinge nicht mehr hören. Wir wollen dem einfach nur ein Ende setzen“.

CNN World Sport: „Sind Sie überrascht, dass Twitter als Social-Media-Unternehmen über einen Verhaltenskodex verfügt, jedoch immer noch Worte – wie in Ihrem Fall – auf der Plattform duldet und nicht als beleidigend einstuft?
Tammy Abraham: „Wenn du in der Lage bist, einzelne Wörter zu blocken, warum kannst du dann nicht gleich alles Negative blocken? Es gibt jedem wirklich nur eine Ausrede, online zu gehen und sich im Bett hinter den Laptops oder Handys zu verstecken und zu sagen, was man will. Einige Leute rechnen vielleicht nicht damit, dass wir es sehen, aber wir sehen es sehr wohl. Es betrifft also einige Menschen. Twitter muss verstehen, dass es sich in den sozialen Netzwerken um Mobbing handelt. Wir sind Menschen. Wir sehen es. Es hat Auswirkungen auf uns.“

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2 Comments

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