Nico Schlotterbeck „Ich kann viele Dinge nicht verstehen.“

Nico Schlotterbeck im Sport1 Interview zur Fußball WM 2022 in Katar - Copyright: Imago (über SPORT1)
Nico Schlotterbeck im Sport1 Interview zur Fußball WM 2022 in Katar – Copyright: Imago (über SPORT1)

Fußball WM 2022 Katar – FIFA Fußball Weltmeisterschaft:

Fußball WM 2022 Katar: Nico Schlotterbeck im exklusiven SPORT1 Interview über die FIFA und die Fußball WM in Katar.

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22.11.2022PM Sport1 / SPORT4FINAL / Frank Zepp: 

Fußball WM 2022 Katar – FIFA Fußball Weltmeisterschaft – One Love:

DFB-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck sprach im exklusiven SPORT1 Interview über seine erste WM-Teilnahme, irritierende Aussagen von FIFA-Boss Gianni Infantino, einen Rüffler von Bundestrainer Hansi Flick und seine Ziele. Auszüge des Interviews im Folgenden:

SPORT1: In Deutschland ist es kalt, hier in Katar dagegen richtig warm. Sie kommen zudem aus einer vollgepackten Hinrunde. Sind Sie überhaupt schon in WM-Stimmung?

Nico Schlotterbeck: „So langsam realisiert man, dass WM ist. Die Eröffnungsfeier und das Auftaktspiel haben wir gemeinsam in der Mannschaft verfolgt. Schon auf dem Weg hierher vom Flughafen zu unserem Team Base Camp haben wir die ganzen Fahnen gesehen. Es kribbelt langsam. Das richtige WM-Feeling wird aber erst mit dem ersten Spiel voll da sein.“

SPORT1: Welche WM war die erste, die Sie als Kind so richtig wahrgenommen haben?

Schlotterbeck: „Ganz klar 2006, die Heim-WM. Das war etwas Besonderes. Ich war in meinem Heimatort beim Public Viewing und habe jedes Spiel mit der Familie gesehen. Das waren die ersten Berührungspunkte für mich mit einer WM. Es war ein Turnier, das allen im Land Spaß gemacht hat. Ich hatte die schwarz-rot-gelben Streifen auf der Wange, ein Trikot an und habe voll mitgefiebert.“

SPORT1: Heute tragen Sie das Trikot als Nationalspieler bei einer WM. Welche Bedeutung hat das für Sie?

Schlotterbeck: „Eine Weltmeisterschaft ist das größte Event, mehr kannst du als Fußballer nicht erreichen. Es wird ein Kindheitstraum wahr. Ich habe so viel dafür geopfert, um hier zu sein. Natürlich hatte ich auch Glück. Das Gefühl, dass alle Augen auf dich gerichtet sind und du ein ganzes Land hinter dich bringen kannst, das ist unbeschreiblich.“

SPORT1: Sie haben in ihren sechs Länderspiel-Einsätzen drei Elfmeter verschuldet. Hatten Sie auch deshalb Sorge?

Schlotterbeck: „Ja, klar. Auch ich habe überlegt und mich immer wieder reflektiert. Meine Leistungen im Verein finde ich sehr gut, bei der Nationalmannschaft war das aber bislang ausbaufähig. Die Länderspiele waren noch nicht auf dem Niveau, das ich selbst von mir erwarte und auch der Bundestrainer.“

SPORT1: Haben Sie wegen der Elfmeter einen Rüffel von Flick erhalten?

Schlotterbeck: „Wir haben eine Players Lounge, in der wir viele Gespräche mit dem Trainer führen und die Spiele analysieren. Hansi hat viel mit mir gesprochen in diesen Tagen und Stellschrauben angesprochen, an denen wir drehen wollen. Dazu gehören sicher auch die Elfmeter.“

SPORT1: Sie schwanken mitunter zwischen Genie und Wahnsinn – finden Sie diese Aussage passend?

Schlotterbeck: (überlegt) „Das Problem bei uns Innenverteidigern ist: Wenn du ein Gegentor kassierst, hängst du immer irgendwie mit drin. Und wenn das der Fall ist, dann war es auch nicht gut von mir. Es ist ein schmaler Grat, auf dem du als Verteidiger agieren musst. Man hat immer mal Spiele drin, die nicht so gut sind. Niemand ist fehlerfrei in seinem Job. Ich versuche die Fehler aber auf ein Minimum zu reduzieren. Nach schlechten Spielen reflektiere ich mich schon sehr, davon können Sie ausgehen.“

SPORT1: In einem Interview mit uns haben Sie vor rund einem Jahr mal Niklas Süle als ihr Vorbild genannt. Welche Spieler haben Sie früher noch begeistert?

Schlotterbeck: „Wir haben vorhin von der WM 2006 gesprochen, da war Fabio Cannavaro sehr gut. Jerome Boateng und Mats Hummels waren in all den Jahren, in denen ich die Nationalmannschaft als Fan verfolgt habe, auch sehr stark. Von Virgil van Dijk schaue ich mir zudem etwas ab. Am Ende will ich aber mein Spiel durchziehen. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal ein Vorbild für andere junge Fußballer sein kann.“

SPORT1: Am Mittwoch geht die WM für Sie mit dem Spiel gegen Japan los. Stellen Sie sich auf den Abwehr-Innenblock Antonio Rüdiger/Niklas Süle ein?

Schlotterbeck: „Ich will einen Mehrwert für die Mannschaft bringen – ob von der Bank oder von Beginn an. Ich will der Mannschaft so viel geben, dass wir uns im Training immer zu Höchstleistung antreiben. In meiner Position als Neuling ist es nicht angebracht, Startelf-Ansprüche zu stellen. Am Ende muss der Trainer das entscheiden.“

SPORT1: Mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Leroy Sane, Jamal Musiala, Serge Gnabry und Thomas Müller könnte gegen Japan ein starker Bayern-Block auflaufen. Wie wichtig wäre dieser Block für die Mannschaft?

Schlotterbeck: „Die Bayern sind gut drauf – aus Vereinssicht leider. Aus DFB-Sicht freut es mich aber natürlich sehr, dass die Jungs zuletzt so gut performt haben. Das hilft uns. Diese Blöcke gab es immer schon in der Nationalmannschaft und es ist sicherlich von Vorteil, wenn viele Spieler eingespielt sind. Der Trainer wird die bestmögliche Mannschaft auf den Platz schicken, damit wir erfolgreich sind.“

SPORT1: Was erwarten Sie von den Japanern?

Schlotterbeck: „Mit Endo, Doan, Kamada und Co. haben sie echt gute Spieler, die wir alle aus der Bundesliga kennen. Sie kennen uns und wir kennen sie. Wir wissen also, was uns erwartet. Sie sind sehr laufstark und gut mit dem Ball. Wir wollen aber vor allem unser Spiel durchziehen.“

SPORT1: Kriegen Sie im Teamhotel mit, wenn FIFA-Präsident Gianni Infantino eine Pressekonferenz gibt, die fast überall Kopfschütteln auslöst?

Schlotterbeck: „Ich habe ein bisschen darüber gelesen, das reicht dann auch. Denn die Aussagen waren irritierend. Ich habe ja schon mal gesagt, dass ich mir ein anderes Land für eine WM gewünscht hätte und ich viele Dinge nicht verstehen kann. Aber dafür können wir Spieler nichts. Ich habe trotzdem Bock darauf, mich mit den besten Fußballern zu messen.“

SPORT1: Sie sind turniererfahren. Im vergangenen Jahr wurden Sie mit der U21-Nationalmannschaft Europameister. Aus dieser Zeit kennen Sie noch David Raum, Karim Adeyemi und Armel Bella-Kotchap. Sind das ihre besten Freunde hier beim DFB?

Schlotterbeck: „Ich habe meine Dortmunder Jungs hier, neben denen auch noch Günni (Christian Günter vom SC Freiburg; Anm. d. R.). Es sind noch viele weitere coole Jungs dabei, zum Beispiel Kai Havertz.“

SPORT1: Ihr BVB-Kollege Youssoufa Moukoko wurde am Sonntag 18. Seine Vertragsverlängerung steht noch aus. Auf der Pressekonferenz hat Manuel Neuer ihm zugeflüstert: „Komm zu den Bayern!“ Haben Sie als Dortmunder schon interveniert?

Schlotterbeck: „Manu hat das natürlich als Gag gemeint. Er weiß sicher auch, dass Youssoufa nach Dortmund gehört. Mouki hat eine tolle Hinrunde gespielt und viele Scorerpunkte gesammelt. Er ist sehr fleißig und hat sich diese Nominierung verdient. Dazu ist er auch noch während der WM 18 geworden, das ist schon cool. Aber er ist nicht einfach so hier. Ich bin sicher, dass er uns einen Mehrwert bringen kann.“

SPORT1: Neben Moukoko ist mit Niclas Füllkrug ein zweiter Mittelstürmer dabei. Wie sehr verändert sich dadurch das Spiel der Mannschaft?

Schlotterbeck: „Wir haben am dritten Spieltag in der Bundesliga gegen ihn gespielt, da war er schon echt gut. Jetzt war er noch besser. Im Training ist er sehr agil, sehr aktiv und er hat eine gewisse Wucht. Es freut mich auch für ihn, dass er dabei ist.“

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