WM-Einsichten: Joachim Löws Systemfrage – Südafrika-Vorbild oder Bayern-Nachbild?

01.07.2014 – SPORT4Final:

WM-EINSICHTEN zur Fußball FIFA WM 2014 in Brasilien: 

Von Sportredakteur Frank Zepp

Im Sport hat ein Bundestrainer immer Recht, wenn er Erfolg hat. Auch Joachim Löws „Rechtsurteil“ fällt mit der Abschlussplatzierung bei der Fußball-WM in Brasilien. Führt er als wirklicher Klasse-Trainer die seit 2006 sich entwickelnde „goldene Generation“ endlich zum großen Titel oder bleibt er im Titelsinne erfolglos? Hilfreich bei der „Titel-Mission“ könnte die Beantwortung der Frage nach dem erfolgreichen deutschen Spielsystem sein. 

Fußball FIFA WM 2014 - WM-Einsichten: Joachim Löws Systemfrage – Südafrika-Vorbild oder Bayern-Nachbild - Bastian Schweinsteiger of Germany in action during the 2014 FIFA World Cup Brazil Round of 16 match between Germany and Algeria at Estadio Beira-Rio on June 30, 2014 in Porto Alegre, Brazil. (Photo by Matthias Hangst/Getty Images for Sony)
Fußball FIFA WM 2014 – WM-Einsichten: Joachim Löws Systemfrage – Südafrika-Vorbild oder Bayern-Nachbild – Bastian Schweinsteiger of Germany in action during the 2014 FIFA World Cup Brazil Round of 16 match between Germany and Algeria at Estadio Beira-Rio on June 30, 2014 in Porto Alegre, Brazil. (Photo by Matthias Hangst/Getty Images for Sony)

Nach dem Vorbild von Südafrika 2010 mit der 4-2-3-1-Formation, die sowohl auf der Doppelsechs mit Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira defensiv extrem stark als auch offensiv nach vorn super variabel mit einem Spielmacher Mesut Özil wirkte. Warum hält der Bundestrainer am Bayern orientierten 4-3-2-1 (4-3-3) Systemformat (7 Münchener waren in der Algerien-Startformation) fest? Ist die deutsche Nationalmannschaft nicht in der Lage, zwei Systeme (fast) in Vollendung zu präsentieren? Oder ist Joachim Löw ein Bundestrainer mit klaren, kaum veränderbaren Spielauffassungen? Fehlen vielleicht die Weltklasse-Alternativen im Defensivbereich in der „Innenverteidiger-Viererkette“ oder im zentralen Mittelfeld? Sind Khedira oder Schweinsteiger nach ihren Verletzungen nicht mehr hundertprozentig fit geworden und in weltmeisterliche Form für das WM-Turnier gekommen?

Deutschland mit Sieghunger, ohne „Schönspielerei“, mit Zittersieg gegen Algerien weiter auf WM-Titelkurs

Deutschland im Halbfinale gegen Brasilien ? WM-Analyse und Turnier-Prognose. Vom Achtelfinale ins WM-Finale.

WM-Einsichten: Deutschlands „Marathonlauf“ zum Weltmeistertitel ohne Spielmacher?     

Fußball FIFA WM 2014 - WM-Einsichten: Joachim Löws Systemfrage – Südafrika-Vorbild oder Bayern-Nachbild - Toni Kroos of Germany in action during the 2014 FIFA World Cup Brazil Round of 16 match between Germany and Algeria at Estadio Beira-Rio on June 30, 2014 in Porto Alegre, Brazil. (Photo by Martin Rose/Getty Images for Sony)
Fußball FIFA WM 2014 – WM-Einsichten: Joachim Löws Systemfrage – Südafrika-Vorbild oder Bayern-Nachbild – Toni Kroos of Germany in action during the 2014 FIFA World Cup Brazil Round of 16 match between Germany and Algeria at Estadio Beira-Rio on June 30, 2014 in Porto Alegre, Brazil. (Photo by Martin Rose/Getty Images for Sony)

Der „Offenbarungseid-Erfolg“ im Achtelfinale gegen Algerien ist im Kasten. Dank Algerien wissen nun alle deutschen Fußballtrainer und Fans, wo im deutschen Team-Fußball noch Sand im Getriebe ist. Vielleicht liegt ja auch ein „Kieshaufen“ Arbeit vor dem Viertelfinale am Freitag gegen Frankreich. Was überhaupt nicht geht und nicht weltmeisterschaftsreif war: Algerien schaffte durch aggressives Gegenpressing und hohe Laufbereitschaft in der ersten Hälfte das deutsche „Gesamt-Spiel-Kunstwerk“ völlig zum Erlahmen zu bringen. Ohne deutsche Gegenrezepte und Strukturveränderungen von der Trainerbank! Nur mit Manuel Neuer wurde hinten die „Null“ gehalten. Nach vorn ging fast nichts und die Hilflosigkeit brach sich Bahnen. Das kann man nicht nur mit einem „schlechten Tag“ erklären!

Vielleicht aber mit der Systemfrage: Nach der Mustafi-Verletzung mit „Schweini“ und Khedira im defensiven Mittelfeld, Kapitän Lahm auf seiner rechten Außenbahn in der Viererkette und Andre Schürrle oftmals in Mittelstürmerposition lief es besser. Der torgefährliche Mittelfeldmann Thomas Müller servierte, köpfte (vergab leider zweimal die deutsche Führung und die WM-Torschützenspitze) und Deutschland gewann im Südafrika-System die enge Partie noch völlig verdient.

Löws WM-Einsichten? Stellt sich diese Systemfrage am Freitag im „Nachbarschafts-Duell“ gegen Frankreich wieder? Hoffentlich nicht, denn Leistung plus richtiges System und deutscher Ergebnis-Fußball anno 2014 können Joachim Löws Team noch weit bringen. Über Frankreich und Brasilien ins WM-Finale?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert