WM-Einsichten: Teamcheck – Zerlegt Deutschlands „brasilianische“ Spielweise Brasiliens Titeltraum?

07.07.2014 – SPORT4Final:

FIFA WM 2014 Fußball in Brasilien: WM-Einsichten – Teamcheck

Ein Kommentar von SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp

Deutscher Männer-Fußball weist seit 2002 eine erfolgreiche Weltmeisterschafts-Bilanz auf: Finalist 2002, Halbfinale 2006, 2010 und 2014. Hinzu kommen beim zweitwichtigsten Turnier, der Europameisterschaft, ein Finale 2008 und ein Halbfinale 2012. Mathematisch wahrscheinlich wäre da mal wieder ein Titel. Auch ergebnismäßig seit 1996 mit dem Gewinn der Europameisterschaft.

WM-Einsichten: Besiegt Deutschlands „brasilianische“ Spielweise Brasiliens WM-Träume und eigenes Halbfinal-Trauma? Der Teamcheck - Foto: Thomas Mueller of Germany in action during the 2014 FIFA World Cup Brazil Round of 16 match between Germany and Algeria at Estadio Beira-Rio on June 30, 2014 in Porto Alegre, Brazil. (Photo by Jamie Squire/Getty Images for Sony)
WM-Einsichten: Besiegt Deutschlands „brasilianische“ Spielweise Brasiliens WM-Träume und eigenes Halbfinal-Trauma? Der Teamcheck – Foto: Thomas Mueller of Germany in action during the 2014 FIFA World Cup Brazil Round of 16 match between Germany and Algeria at Estadio Beira-Rio on June 30, 2014 in Porto Alegre, Brazil. (Photo by Jamie Squire/Getty Images for Sony)

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Was viel wichtiger ist: In acht Joachim-Löw-Trainerjahren hat sich eine Mannschaft entwickelt, in denen die Nationalspieler nicht nur in ihren Vereinen internationale Erfolge, siehe Champions League, sammeln konnten sondern im Reifeprozess des verinnerlichten Spielgedankens nun die WM-Titel-Früchte einsammeln könnten. Nicht mathematisch und statistisch. Einfach aus der Qualität der Einzelspieler, der Teamstärke und des in den letzten Jahren stetig gewachsenen Selbstbewusstseins heraus!

WM-Einsichten: Besiegt Deutschlands „brasilianische“ Spielweise Brasiliens WM-Träume und eigenes Halbfinal-Trauma? Der Teamcheck - Foto: Neymar of Brazil and Mario Yepes of Colombia compete for the ball during the 2014 FIFA World Cup Brazil Quarter Final match between Brazil and Colombia at Castelao on July 4, 2014 in Fortaleza, Brazil. (Photo by Laurence Griffiths/Getty Images for Sony)
WM-Einsichten: Besiegt Deutschlands „brasilianische“ Spielweise Brasiliens WM-Träume und eigenes Halbfinal-Trauma? Der Teamcheck – Foto: Neymar of Brazil and Mario Yepes of Colombia compete for the ball during the 2014 FIFA World Cup Brazil Quarter Final match between Brazil and Colombia at Castelao on July 4, 2014 in Fortaleza, Brazil. (Photo by Laurence Griffiths/Getty Images for Sony)

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In diesem Zusammenhang werfe ich nach Beobachtung der Fußball-WM 2014 die These in die Diskussion, dass die deutsche Mannschaft mit ihrer „brasilianischen Spielweise“ derzeit brasilianischer als der Lehrmeister und fünffache Rekordweltmeister agiert. Das  deutsche Spiel ist seit Jahrzehnten strukturiert, mit physischer Stärke und Turniertugenden ausgestattet und oftmals auch mit hervorragenden Einzelspielern und Torhütern gesät. Seit Südafrika 2010 kommen besondere spielintellektuelle Fähigkeiten, eine wohltuende Ballbesitzstrategie sowie sichere Pass- und Laufwege dazu. Die Variabilität des deutschen Spiels hat zugenommen und die Berechenbarkeit durch den Gegner abgenommen. Kampfgeist und Siegeswillen standen nur selten zur Disposition und in der Kritik. Die deutsche Spielweise ist nicht „brasilianisch-magisch“ wie zu Peles oder Ronaldos Zeiten der Selecao, aber rational, konstruktiv und wohl durchdacht in den zur Verfügung stehenden Spielsystemen.      

In den beschriebenen Punkten liegen mehrheitlich die Vorteile auf deutscher Seite gegenüber den brasilianischen Gastgebern. Brasilien lebt momentan von der Kampfkraft, der Aggressivität in den Zweikämpfen und genialen Momenten von Einzelspielern in der Abwehr und im Mittelfeld, aber ohne Stürmer. Ein „Gesamt-Team-Kunstwerk“ früherer brasilianischer Fußballjahrzehnte ist derzeit nicht erkennbar. Trotzdem werden die Spieler des Rekordweltmeisters im WM-Halbfinale bis zum Umfallen kämpfen und mit Unterstützung des heimischen Fans im Stadion die letzten Kraft- und Spielreserven für den WM-Traum im eigenen Land mobilisieren. Und darin liegt die große Gefahr für das deutsche Favoriten-Team: Nach Neymars Verletzung werden alle eingesetzten Spieler eine „Schippe“ Kampf und vielleicht auch Spielwitz drauflegen und sich von den Fans tragen lassen. Da wird Deutschland gute Nerven, Spielkultur und Systemordnung benötigen. Trotz alledem: Vorteil und Finale für Deutschland. 

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