27.09.2014 – SPORT4Final:
Fußball 3. Liga: 12. Spieltag
Dynamo Dresden vs. Chemnitzer FC 1:0 (0:0) vor 29.652 Zuschauern in Dresden
Der Dresdner Fußball-Hexenkessel brodelte: Gänsehautstimmung, Enthusiasmus, Leidenschaft auf den Rängen und dem Rasen. Intensiver Kampf um jeden Ball – ein Fußballfest um Sachsens Derbykrone zwischen Dynamo Dresden und dem Chemnitzer FC. Erinnerungen an die glorreiche Anfield Road in Liverpool wurden wach …
Chemnitzer FC: Philipp Pentke und Stephan Beutel „Wir haben einen groben Fehler gemacht und müssen uns wieder aufrichten.“
Dynamo Dresden: Justin Eilers und Sylvano Comvalius „Ich kannte die Regel auch nicht und das ist einfach mein Fehler.“
Dynamo Dresden: Ralf Minge und Stefan Böger „Einen Schiedsrichtertest würde ich auch nicht bestehen.“

Der Drittliga-Gipfel zwischen den beiden führenden Mannschaften erfüllte leider nur in kämpferischer Hinsicht sowie bei den intensiv-geführten Zweikämpfen die hohen Erwartungen. Gut- oder sogar hochklassig (Stefan Böger) war die Begegnung nicht. Aus Trainersicht hielten sicherlich die taktischen Qualitäten beider Teams die Übungslehrer-Erwartungen. Spielerisch war die „Fast-Null-Nummer“ eben nur „normale Hausmannskost“.
Der Gastgeber hatte sichtbare Chancenvorteile über 90 Minuten. Justin Eilers traf nach 4 Minuten den Pfosten und hätte beinahe die Chemnitzer „Ein-Punkt-Pläne“ schon verworfen. Dynamo spielte optisch überlegen, ohne aber den direkten Weg zum Tor immer zu finden. Die Chemnitzer Gäste hatten gar in Hälfte 1 nur drei erwähnenswerte Torschüsse. Was blieb: Mittelfeld-Ballgeschiebe, Tacklings und Fehlpässe.
Chemnitz schien nach der Pause mehr Druck Richtung Dynamo-Tor entfalten zu wollen. Finks 18-Meter-Volleyschuss (60.) und Poggenbergs Kopfball über das Kirsten-Tor sollten aber bis in die Nachspielzeit die einzigen Möglichkeiten bleiben. Eilers Torschuss (66.) konnte Torhüter Pentke mit Fußabwehr parieren. Obwohl beide Teams ein wenig offensiver und „torhungriger“ wirkten, schien bis in die Schlussphase ein Remis in der Luft zu liegen. Bis Chemnitz‘ Torhüter Pentke einen lang geschlagenen Ball beim Herauslaufen aus dem Tor unterschätzte und Comvalius vor Pentke den Ball aus 15 Metern ins leere Tor köpfte. Diesen „klassischen“ Keeper-Fehler konnte in der 92. Minute der Chemnitzer Endres nicht mehr „reparieren“, als er aus ca. 10 Metern an Kirsten scheiterte.
Dynamo Dresden übernahm durch den knappen, aber verdienten Erfolg von Chemnitz die Tabellenspitze. Gelb-Rot gab es oben drauf für Dresdens Torschützen Comvalius, der nach seinem Treffer das Trikot auszog und auf den Fan-Zaun kletterte. Eben Emotionen und Leidenschaft pur im Dresdner Hexenkessel.
