RB Leipzig: Dank „Kaiser“ Dominik Sieg im Sachsenderby

05.04.2014 – SPORT4Final:

RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1 (1:1) vor 17.400 Zuschauern in der Red Bull Arena – Es berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp

Man stelle sich vor, RasenBallsport Leipzig verliert in heimischer Umgebung beim hoch überlegen geführten Spiel gegen den Chemnitzer FC zwei Punkte und verkürzt höchst unfreiwillig den „Aufstiegs“-Vorsprung gegenüber Darmstadt auf ein mageres Pünktchen. Wenn dann in den regionalen Medien darüber berichtet wird, dass die Chemnitzer Gäste in diesem Match den RasenBallsportlern gerade mal bis zur „Brusthöhe“ Paroli bieten konnten, dabei aus zwei Chancen ein Tor erzielten, glaubt das höchstens der Leser der Boulevardpresse. Darin könnte aber auch geschrieben stehen, dass die RasenBallsportler eine gute halbe Stunde in spielerischer Bayern-Überlegenheit die Gäste in ihrer eigenen Hälfte fast völlig einschnürten und bei einer Handvoll hundertprozentiger Torchancen nur zu einem Tor gelangten.

RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1 - Dominik Kaiser (RB Leipzig) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1 – Dominik Kaiser (RB Leipzig) – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

Stehen wird in allen Medien, groß wie klein, mit und ohne Kenntnisnahme der RB-Verantwortlichen, dass nach dem Chemnitzer Derby-Erwachen in der zweiten Halbzeit und dem spielerischen Nachlassen der „roten Bullen“, um nicht schon wieder RasenBallsportler zu schreiben, der „Kaiser“ Dominik als spielintelligenter „Kapitäns-Leitwolf ohne Amtsbinde“ nach Hacke von Yussuf Poulsen mit einem straffen Strafraumschuss in die linke Torecke (78. Minute) den Aufstiegsanwärter RB Leipzig (Platz drei in Liga und DFB-Pokalteilnahme in nächster Saison sind perfekt) mit dem Torschrei und drei Punkten erlöste. Warum die RasenBaller nicht mit dem spielerischen Schwung und der Qualität die zweite Hälfte bestritten, wird erst die Fußball-Lehrer-Analyse des Alexander Zorniger ans Tageslicht bringen. Ob dann Boulevard- und Sportjournalismus alles Wesentliche in der analytischen Zorniger-Qualität dem Fanlager richtig rüberbringen können?

RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1- Tom Scheffel (Chemnitz), Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und Jeron Al-Hazaimeh (Chemnitz) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1- Tom Scheffel (Chemnitz), Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und Jeron Al-Hazaimeh (Chemnitz)
Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

Zum Spiel zurück: RasenBallsport legte in Qualitätsstufen wie die Feuerwehr vom Anpfiff an los. Überlegen im Passspiel (dabei „visuell“ mit einem Mann mehr spielend), im Antrittsvermögen vieler „roter Bullen“ (Teigl, Poulsen, Kimmich) und in Vorbereitung hochkarätiger Torchancen wurde bereits mit „Zweitligaqualität“ den Chemnitzer Gästen deren Grenzen aufgezeigt: Poulsen in der dritten Minute – der Chemnitzer Bankert klärte vor der Torlinie; Bullen-Kapitän Frahn scheiterte an Torhüter Pentke (4.); wiederum Poulsen mit Kopfball im Torraum in der sechsten Minute. Leipzig „ICE-Hochgeschwindigkeits-Fußball“ sorgte durch Poulsen, der von Conrad gerade noch gestoppt werden konnte, weiter für Torhunger. Danach entschärfte Torhüter Pentke per Fuß einen Teigl-Pass. Mittelfeldspieler Fandrich erlöste RB-Fans und Spieler mit einem Traumschuss ins linke obere Toreck nach 24 Minuten. Die einzige Chemnitzer Chance konnte Hofrath nach Mauersberger-Flanke und Abstimmungsproblemen in der Leipziger Innenverteidigung zum 1:1-Ausgleich nutzen. Nochmal rettete Pentke vor dem einschussbereiten Poulsen in der 44. Minute. Die RasenBallsportler hätten nach diesen glasklaren Möglichkeiten „gefühlt“ mit einem 3-Tore-Vorsprung und der möglichen Vorentscheidung des Matches in die Pause gehen können.   

RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1 - Alexander Zorniger (RB Leipzig) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1 – Alexander Zorniger (RB Leipzig) – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

In der zweiten Hälfte präsentierten sich die Spieler des Chemnitzer FC mannhafter, sprich kampf- und spielbereiter, und erzeugten scheinbare Ausgeglichenheit auf dem Rasen. Der Schein trog aber, denn nach vorne ging, gemessen an Torchancen, auch nicht viel mehr als in Hälfte eins. Aber die Hausherren hatten auch bis zum Siegtor nur eine echte Chance in der 49. Minute. Poulsen vergab nach 80 Minuten die Möglichkeit zum dritten Torerfolg. Erwähnenswert: Kapitän Frahn wurde im dritten Spiel in Folge in der zweiten Halbzeit von Trainer Zorniger („war platt heute“) ausgewechselt. In Höchstform spielte der Teamleader aber auch nicht, werter Cheftrainer. In der Pressekonferenz waren sich die Fußball-Lehrer Heine und Zorniger einig: RB Leipzig hat völlig verdient gewonnen. Heine sieht die RasenBaller auf dem Aufstiegsweg – wer eigentlich nicht?   

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