Handball: Ende einer Ära. Naidzinavicius, Behnke nicht für Deutschland

Handball WM - Deutschland - Kim Naidzinavicius - Foto: Sascha Klahn / DHB
Handball WM – Deutschland – Kim Naidzinavicius – Foto: Sascha Klahn / DHB

Handball Nationalmannschaft Frauen: Die Führungs- und Unterschieds-Spielerinnen der letzten Jahre im DHB-Dress, Kapitänin Kim Naidzinavicius und Kreisläuferin Julia Behnke, werden (wahrscheinlich) nicht mehr für Deutschland auf der Platte stehen.

Dies teilte der DHB auf seiner Webseite am 15. Februar 2021 unter der Überschrift „Langfristiges Ziel WM 2025: Frauen-Nationalmannschaft schaut nach vorn“ mit.

Kim Naidzinavicius und Julia Behnke prägten die erfolgreiche Ära des Neubeginns der deutschen Nationalmannschaft unter Bundestrainer Henk Groener nach der Stagnationsperiode unter den Vorgängern Jakob Vestergaard und Michael Biegler von 2015 bis 2017.

16.02.2021 – DHB.de / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball Nationalmannschaft Frauen: Weiter hieß es in der DHB-Mitteilung:

Die Europameisterschaft 2020 in Dänemark ist analysiert, der Blick der Frauen-Nationalmannschaft geht ab sofort nach vorn: Daher treibt Bundestrainer Henk Groener gemeinsam mit seinem Trainerteam um Co-Trainer Alexander Koke und Torwart-Trainerin Debbie Klijn die Planungen voran.

Kurzfristiges Ziel der DHB-Auswahl ist die Qualifikation für die WM 2021 in Spanien (2. bis 19. Dezember). Entscheidende Etappen sind zwei Play-offs im April. Langfristig gilt der Fokus der sportlichen Leitung der Entwicklung der Nationalmannschaft für die Heim-Weltmeisterschaft 2025, die der Deutsche Handballbund gemeinsam mit den Niederlanden austragen wird.

Im Nachgang der Europameisterschaft hat Bundestrainer Henk Groener mit den Spielerinnen des EM-Kaders die Endrunde individuell analysiert und über den weiteren Weg der DHB-Auswahl mit Blick auf die künftigen Ziele gesprochen. In den Gesprächen mit Kim Naidzinavicius und Julia Behnke waren sich Spielerinnen und Bundestrainer einig, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Damit stehen Naidzinavicius und Behnke der Frauen-Nationalmannschaft bis auf Weiteres nicht mehr zur Verfügung.

Kim Naidzinavicius bestritt insgesamt 118 Länderspiele und feierte ihr Länderspieldebüt im Mai 2012. Seit September 2018 war sie Kapitänin der Nationalmannschaft. Julia Behnke war seit ihrem DHB-Debüt im November 2013 fester Bestandteil am deutschen Kreis und absolvierte 85 Länderspiele für Deutschland.

Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes: „Im Namen des Deutschen Handballbundes möchte ich mich bei beiden Spielerinnen für ihr jahrelanges Engagement in der Nationalmannschaft bedanken und wünsche ihnen für die weiteren Vereinskarrieren alles Gute. Kim Naidzinavicius wird über die aktive Zeit auf der Platte hinaus dem DHB als Mitglied unseres Clubs 100 verbunden bleiben.““

Die SPORT4FINAL-Redaktion wird über die Gründe nicht spekulieren. Kim Naidzinavicius, auch Kapitänin der SG BBM Bietigheim, äußerte sich auf Instagram wie folgt dazu: „Leider musste ich in den letzten Jahren erkennen, dass ich mich mit der eingeschlagenen Philosophie und Strategie nicht zu 100 Prozent identifizieren kann und die angestrebten Ziele und Wege nicht mit meinen überein stimmen. Daher habe ich diese, für mich ehrliche und konsequente, Entscheidung treffen müssen.“

Aus heutiger Sicht könnten die Aussagen von DHB-Präsident Andreas Michelmann auf der Abschluss-Pressekonferenz bei der Handball EHF EURO 2020 am 16. Dezember vergangenen Jahres in Kolding im neuen Licht erscheinen: „Wir haben den besten Trainer, den ich mir vorstellen kann, und ich bin teilweise etwas erstaunt, wie sich Trainerkollegen über andere äußern. Wir haben einen exzellenten Trainer, was menschliches Format und fachliches Können betrifft. Der Frauen-Handball wurde die letzten 20 Jahre stiefmütterlich behandelt. Teilweise sind wir auf dem Sprung, wie 2018 und 2019 die Siege gegen Norwegen und die Niederlande zeigen. Wir haben nicht ansatzweise die strukturelle Stabilität, wie sie Norwegen oder die Niederlande haben. Wir als DHB müssen die Strukturen so ändern, dass wir langfristig erfolgreich sind. Unser Ziel ist die Heim-WM 2025. Bis dorthin haben wir einige Baustellen. Die Bundestrainer-Stelle gehört aber ausdrücklich nicht dazu.“

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