Lydia Jakubisova, „Nemo“: Herbert Müller „Inbegriff des THC-Gens”

Lydia Jakubisova - Thüringer HC - Handball Bundesliga und EHF European League Saison 2021-2022 - Copyright: Thüringer HC
Lydia Jakubisova – Thüringer HC – Handball Bundesliga und EHF European League Saison 2021-2022 – Copyright: Thüringer HC

Für eine Spielerin des Thüringer HC wird das Sonntagspiel gegen Molde Elite ein ganz Besonderes. Lydia Jakubisova, „Nemo“, wie sie liebevoll von ihren Mannschaftskameradinnen genannt wird, feiert heute ihren 40. Geburtstag.

Eine Würdigung von Hans-Joachim Steinbach.

14.10.2021 – PM THC / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Lydia Jakubisova, „Nemo“, ist 40 Jahre jung, mehr als 25 Jahre Leistungssportlerin im Handball, in der deutschen Bundesliga seit 2007. Über die Stationen Rhein-Main Bienen, DJK/MJC Trier und den VfL Oldenburg kam die Slowakin im Juli 2011, vor nunmehr 10 Jahren, zum Thüringer HC. Keine andere Spielerin hielt dem Thüringer Klub so lange die Treue.

300 Spiele für den Thüringer HC

Am Sonntag spielt sie gegen Molde Elite in der 2. Qualifikationsrunde der EHF European League als erste THC-Spielerin überhaupt zum 300. Male in einem Pflichtspiel für den Thüringer HC. Und das nach zwei langen Verletzungspausen durch Kreuzbandrisse, einen ersten Kreuzbandriss hatte sie schon in Oldenburg. Die slowakische Nationalspielerin (126 Länderspiele – 414 Tore), die selbst mit 38 noch einmal in die Nationalmannschaft zurück gerufen wurde, ist längst eine Bad Langensalzaerin geworden, hat dort ihr Haus gebaut, einen Arbeitsplatz gefunden, hat sich zur Trainerin qualifiziert, trainierte schon länger die D-Jugend des THC und jetzt die A-Jugend und THC-Zweite in der 3. Bundesliga. Ihre inzwischen 15-jährige Tochter Liliana spielt in der B-Jugend des THC-Nachwuchses.

11 Titel für Nemo

Lydia Jakubisova hat beim Thüringer HC mit fast einhundert anderen Spielerinnen in einer Mannschaft gestanden, u. a. solche markanten Handballerinnen wie Danick Snelder, Nadja Mansson (Nadgornaja), Anja Althaus, Alexandrina Barbosa, Katrin Engel und Kerstin Wohlbold. Letztere beiden hat sie nunmehr in der Rang- und Reihenfolge mit den meisten Spielen für den THC überholt. Es gibt auf lange Sicht keine Nachfolgerin, die an eine solche Karriere, die mit sechs deutschen Meistertiteln, zwei Pokalsiegen und drei Supercup-Siegen gekrönt ist, heranreichen würde.

Beate Scheffknecht, die gerade eine Schwangerschaftspause einlegt, hat 162 Pflichtspiele. Im aktuellen THC-Aufgebot hat Josefine Huber mit 136 Einsätzen den zweiten Rang hinter ihr. Die Mannschaftskapitänin Josefine Huber sagte über Lydia Jakubisova: „Nemo ist so ein toller Mensch, wir alle lieben sie und sind unglaublich froh, so eine ehrgeizige, intelligente und erfahrene Spielerin in unserer Mannschaft zu haben. Jede von uns bewundert sie, und jede von uns kann noch sehr viel von ihr lernen. Sie ist einfach was ganz Besonderes.“

1.000-Tore-Marke

Von ihren 300 Einsätzen war Lydia 188 Mal in der Bundesliga, 26 Mal im DHB-Pokal und 86 Mal in den europäischen Wettbewerben dabei. Die nächste Schallmauer peilt Nemo bereits an. Mit 975/10 Toren für den THC wird sie demnächst als dritte Spielerin aller Zeiten die 1.000-Tore-Marke erreichen. Mit 965 Feldtoren ist sie schon lange die beste Werferin aus dem Feld heraus, denn die Rekord-Torschützinnen Iveta Koresova (1.345/480) und Katrin Engel (1.251/464) haben ihre Rekordmarke mit vielen Strafwurftoren erreicht.

Nemo ist das „THC-Gen“

Nemo ist heute das prägende Gesicht des Thüringer HC auf der Platte und für ihre Mannschaftskameradinnen ein Vorbild an Fleiß, Einsatzbereitschaft, Kampfkraft, Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit. Nemo ist das „THC-Gen“ überhaupt!

Ihr Trainer Herbert Müller, mit dem sie wie mit dessen Lebensgefährtin Petra Popluharova auch familiär sehr befreundet ist, kommt bei ihrem Namen sofort ins Schwärmen. „Nemo ist eine Handball-Ikone, eine Spielerin, die immer ein absolutes Vorbild für alle Sportler war und ist. Für mich war es ein Traum, als Trainer so eine tolle Frau trainieren zu dürfen und als Mensch eine Ehre, mit ihr über so viele Jahre verbunden zu sein”, sagte ehrfurchtsvoll Herbert Müller, um sogleich fortzufahren: „Ich habe noch nie so eine Spielerin erlebt, die in jedem Training bei allen sportlichen Einheiten, in jedem Spiel, so wie Nemo immer 100 Prozent anpeilt, ehrgeizig mit Leidenschaft kämpft, nicht verlieren will, einfach immer mehr als alles gibt. Es macht mir immensen Spaß, mit Nemo zusammen zu arbeiten. Lydia Jakubisova ist definitiv der Inbegriff des so genannten „THC-Gens”. Ich ziehe vor ihr dankbar meinen Hut. Mit ihren 40 Jahren ist sie noch immer jung geblieben und ihr Siegeswille ist ungebrochen. Schön, dass Nemo als Trainerin ihre Eigenschaften nun auch an die Jugend weitervermittelt und in unserem aktuellen Team noch immer zu den Leistungsträgerinnen zählt.”

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