Bundesliga: Thüringer HC gewinnt „Endspiel“ mit Vorbereitungscharakter gegen Vipers

25.02.2015 – THC / SPORT4Final / Frank Zepp:

Handball-Bundesliga:

Der Thüringer HC besiegte erwartungsgemäß die HSG Bad Wildungen Vipers mit 37:22 (18:11).

Es war ein Spiel, das beide Gegner als Vorbereitungsspiel für das kommende Wochenende sahen und somit war das Resultat eher zweitrangig. Auffallendste Spielerinnen bei den Gastgeberinnen waren Danick Snelder mit zehn Feldtoren und Dinah Eckerle mit Reaktion und beeindruckender Körpersprache. Bei den Vipers erzielte Nicoleta Vasilescu mit 7/3 die meisten Treffer.

Handball-Bundesliga: Thüringer HC
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Katrin Engel sorgte mit einem schönen Treffer aus dem Rückraum für die 1:0 Führung. Durch zwei Treffer von Stockschläder und Vasilescu drehten die Gäste den Spielstand. Doch dann drehte der THC-Angriff auf. In den ersten 15 Minuten gelang fast alles. Huber nutzte ihren Raum auf der Außenposition. Danick Snelder traf nach Belieben. Egal ob vom Kreis, im Tempogegenstoß oder sehenswert aus dem Rückraum. Der Thüringer HC baute die Führung über die Stationen 4:2, 7:4 und 13:7 aus. Äußerst unzufrieden war Trainer Herbert Müller mit der Abwehrarbeit seiner Frauen. Die Deckung blieb auch in dieser ersten Halbzeit das große Problem des Deutschen Meisters. Die THC-Mädels profitierten dabei von den vielen technischen Fehlern der Vipers. Nach dem Bad Wildungen wieder auf 9:13 heran gekommen war, hatte Trainer Herbert Müller Redebedarf und nahm die erste Auszeit. Auch heute probierten die Thüringerinnen viel aus und es wurde munter durchgewechselt. Luzumova, Snopova und Popluharova bekamen einige Einsatzzeiten. Natürlich trug das nicht gerade zur Stabilität des THC-Spiels bei, wird aber ganz wichtig sein für die kommenden Aufgaben. Bis zur Halbzeit konnte sich der Thüringer HC noch einen sieben Tore Vorsprung herausspielen. Snopva netzte mit dem Pausenpfiff zum 18:11 ein.

Nervöser Beginn in der zweiten Hälfte. Beide Teams nutzen ihre ersten Chancen nicht. Dinah Eckerle kam jetzt ins THC-Tor und konnte sich gleich Selbstvertrauen erarbeiten. Nadja Bolze scheiterte allein vor ihrer früheren Teamkameradin und Dinah war im Spiel. In dieser Phase sorgte sie für drei schnelle Angriffe – der Thüringer HC führte mit 22:13. Nadja Bolze scheiterte noch einmal frei vor Eckerle und im Gegenangriff war Iveta Luzumova von zwei Bad Wildungerinnen nicht aufzuhalten – die erste Zehn-Tore-Führung war geschafft. Die Vipers kämpften aber unbeirrt weiter und kamen durch Tore von Annika Busch und Nadja Bolze wieder auf 15:23 heran. In einer spannenden Zwischenphase – Nadja Nadgornaja erhielt eine Zeitstrafe und Herbert Müllers Kommentar brachte ihm die gelbe Karte, zeigten Iveta Luzumova und  Svenja Huber ihre Klasse. Tolles „1-gegen-1“ mit Heber und ein super Tempogegenstoß bauten die Führung weiter aus. Jetzt schien die Kraft der Vipers nachzulassen – Dinah Eckerle parierte fast alles und vorn trafen dann auch Danick Snelder und Petra Popluharova zum 30:16 (47.Min). Vor allem Danick Snelder beeindruckte mit einer Klasse-Abwehrleistung gegen die stärkste Werferin der Gäste, Nicoleta Vasilescu, und mit sehenswert variablen Würfen. Aber auch Dinah Eckerle begeisterte mit ihren reaktionsschnellen Paraden das Publikum – auch einen Strafwurf von Jana Polmer hielt sie völlig unaufgeregt. Beim 34:18 (53.Min) erhielt dann auch noch Marieke Blase ihre Einsatzchance und Petra Popluharova wechselte auf die Regieposition. Es wurde ein deutlicher 37:22 Sieg, der allen Thüringerinnen ausreichend Einsatzminuten brachte, aber angesichts der Belastung in den letzten Wochen auch die notwendigen Ruhephasen. Am Sonntag in Nordhausen wartet eine andere Bewährungsprobe auf das Müller-Team. Mit einem Sieg über Krim Ljubljana will sich die Mannschaft die Chance auf das Viertelfinale der Champions League erhalten.

Stimmen zum Spiel:

Tessa Bemmer (Vipers): „Ein leicht verdienter Sieg für den Thüringer HC. Es war für uns ein schweres Spiel. Heute war es für uns mehr ein Testspiel, wir wollten viel ausprobieren. Samstag haben wir ein ganz wichtiges Spiel.“

Herbert Müller (Thüringer HC): „Es war sehr wichtig, dass heute alle Einsatzzeiten bekommen haben. Wir sind mitten in den englischen Wochen. Wir haben uns selbst in die Situation gebracht, dass jedes Spiel ein Endspiel ist. Wir müssen jedes Spiel gewinnen. Am Sonntag wollen wir unbedingt gewinnen. Sollten wir das schaffen, ist das Viertelfinale so was von in Sicht. Die Tür ist dann nicht nur offen, wir wären mit einem Schritt schon drin. Kommt alle nach Nordhausen.“

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