Christian Prokop (SC DHfK Leipzig) bei SPORT4FINAL: „Ziel Klassenerhalt. Leipzigs phänomenaler Sport“

SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp sprach im dritten Teil des Interviews mit Cheftrainer Christian Prokop vom SC DHfK Leipzig über die Themenkomplexe Ausblick auf die neue Saison, Handball-Ressourcen, Sportstadt Leipzig, den DHB-Pokal-Erfolg der Frauen des HC Leipzig und seine vielleicht spätere „Karriere“ als möglicher Trainer einer Frauen-Mannschaft?

Christian Prokop (SC DHfK Leipzig) bei SPORT4FINAL: „Ziel Klassenerhalt und Leipzigs phänomenaler Sport“ - Foto: Karsten Mann
Christian Prokop (SC DHfK Leipzig) bei SPORT4FINAL: „Ziel Klassenerhalt und Leipzigs phänomenaler Sport“ – Foto: Karsten Mann

Teil 1: Der Erfolgstrainer und die Saison-Einschätzung

Teil 2: Die „DHfK-Spieler der Saison“ und „Handball-Knackpunkte“

Teil 3: Saison-Ausblick 2016/2017 und „Sport in Leipzig phänomenal“

04.06.2016 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:Christian Prokop

Zum Saison-Ausblick: Wird das in der kommenden Spielzeit wieder ein Kampf für den Klassenerhalt oder rücken Sie den Europapokal-Plätzen ein Stückchen näher?

Christian Prokop: „Nein, da kann man eine klare Absage erteilen, auch wenn das Viele nicht hören wollen. Wir haben einmal einen riesen Umbruch in der Mannschaft. Zum anderen muss man sagen, dass wir dieses Jahr diese Siege verdient erreicht haben, aber wir haben auch in vielen Spielen das nötige Quäntchen Glück gehabt. Was man sich erarbeitet, was einem auch manchmal zufällt. Es kommen viele Dinge zusammen, dass wir solche Siege gegen Magdeburg etc. auch erringen dürfen. Da kann man nicht von einer Normalität ausgehen oder von einer Konstanz, dass man es immer wieder schafft. Das Ziel wird ganz klar sein, nochmals diesen Klassenerhalt zu schaffen. Das wird mit Sicherheit mit 22 bis 24 Punkten realistisch und eine Hausnummer werden. Eine Hausnummer, weil ich auch mit Erlangen, Minden und teilweise Coburg starke und stärkere Aufsteiger als in diesem Jahr sehe.“

Wenn Sie den internationalen Handball betrachten, was würden oder müssen Sie in Ihr Training oder in Ihr Spielsystem übernehmen?

Christian Prokop: „Ich glaube, dass die größten Ressourcen in der individuellen Professionalisierung liegen. Sprich, wir haben aktuell noch weniger mit dem zusätzlichen Personal- oder Athletiktrainer gearbeitet. Das macht bspw. ein Bastian Roschek für sich, der dort immense Entwicklungsschübe im letzten Jahr genommen hat. Es ist nicht jeder Spieler gleich, aber wenn man es diesbezüglich schafft, den einen oder anderen Spieler dafür empfänglich zu machen, glaube ich, sind da die größten Wachstumschancen, was die Mannschaftsstärke angeht. Das taktische System wird leicht weiter entwickelt werden, aber es werden keine riesen Neuerungen erwartet.“

Der Leipziger Handball ist sehr aufstrebend – nicht nur der beim SC DHfK Leipzig. Wie haben Sie den Pokalerfolg der Frauen vom HC Leipzig empfunden?

Christian Prokop: „Als weiteres grandioses Ereignis dieser Leipziger Sportgeschichte in diesem Jahr – manchmal muss man sich kneifen. Ich glaube, dass alle Vertreter und Menschen dieser Stadt, vom Oberbürgermeister angefangen, stolz sind und was ‚seine“ Stadt hier im Sport erreicht hat, das ist schon phänomenal. Ich weiß nicht, ob das so wiederkehren wird. RB Leipzig steigt auf. Wir spielen eine konstant gute Saison und schaffen unser Ziel. Dann der DHB-Pokal-Sieg der HCL-Mädels, Lok steigt auf. Wir haben noch David Storl und Cindy Roleder, also unglaublich viel Potential in der Stadt. Da habe ich schon die Icefighters und Uniriesen vergessen. Es ist Wahnsinn, was Leipzig an Vielfalt bietet und Wahnsinn von Fans, dass sie das alles honorieren. Es ist auch finanziell eine Herausforderung. Den HCL-Pokalsieg habe ich am Livestream verfolgt. Ich war an diesem Wochenende nicht in Leipzig. Aber ich habe mir beide Spiele fast komplett angesehen. Es war vor allen Dingen eine ganz starke Leistung gegen den Thüringer HC. Aber Dortmund muss man auch ein Kompliment machen, wie die im Finale gekämpft haben.“

Ich blicke mal voraus: Sie werden in den nächsten zwanzig Jahren ein sehr erfolgreicher Trainer im Männerbereich. Sie werden Titel gewinnen, vielleicht mit dem SC DHfK oder auch international erfolgreich spielen. Michael Biegler macht es als erfolgreicher Männer-Trainer vor und hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft übernommen. Könnten Sie sich zum Abschluss Ihrer erfolgreichen Trainerkarriere vorstellen, auch ein Frauen-Team zu übernehmen?

Christian Prokop: „Nein (lacht). Diesmal nur eine kurze Antwort.“

Vielen Dank für das ausführliche und sehr interessante Interview, Herr Prokop, und weiterhin viel Erfolg, einen angenehmen Urlaub sowie einen guten Start in die neue Handball-Saison.

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