DHfK Leipzig unterliegt Flensburg-Handewitt und kann Magdeburg-Leistung nicht abrufen

DHfK Leipzig unterliegt Flensburg-Handewitt und kann Magdeburg-Leistung nicht abrufen - Foto: Elmar Keil
DHfK Leipzig unterliegt Flensburg-Handewitt und kann Magdeburg-Leistung nicht abrufen – Foto: Elmar Keil

Wenn der 2014 mit höchsten IHF-Ehren dekorierte Welttrainer der SG Flensburg-Handewitt, Ljubomir Vranjes, den Leipziger DHfK-Männern konzediert, dass sie „den Klassenerhalt einfach schaffen und sich nicht unter den letzten Drei der Bundesligatabelle“ aufhalten werden, sagt dies schon Vieles über die geleistete Arbeit beim SC DHfK Leipzig in den letzten Jahren aus.

Aber klar ist auch: Bei der 25:31-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt vor 4.900 Zuschauern konnte der Aufsteiger über die kompletten 60 Minuten keine durchgängig starke Leistung abrufen und auch nicht an die spielerischen Glanzlichter gegen den SC Magdeburg oder den HSV Handball anknüpfen.

Handball-WM 2013 in Spanien: SPORT4Final - Redakteur Frank Zepp im Palau Sant Jordi in Barcelona am 27. Januar 2013 - Foto: SPORT4Final
Frank Zepp im Palau St. Jordi in Barcelona

SPORT4Final Live und Exklusiv: Handball-WM der Frauen im Dezember 2015 aus Dänemark

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet ausführlich von den Spielen der deutschen Handball-Nationalmannschaft aus Kolding.

 

 

08.10.2015 – SPORT4Final / Frank Zepp:

Aus der Arena Leipzig berichtet Frank Zepp.

Der SC DHfK Leipzig dominierte die erste Halbzeit mit Tempo und Spielwitz und hätte mit einer „gefühlten Führung“ in die Pause gehen können (müssen). Aber schon in dieser besten DHfK-Phase wurden die Probleme deutlich: Bei einem 9:2-Paraden-Torhütervorteil (Milos Putera) vergab der Gastgeber die mögliche Halbzeitführung durch den 7:3-Nachteil an technischen Fehlern und drei klaren Fehlwürfen. Flensburg-Handewitt kam zu insgesamt 5 Toren aus erster sowie zweiter Welle und hatte auf der halbrechten Shooter-Position mit Johan Jakobsson (4 Treffer in 20 Minuten) die zweitstärkste „Waffe“ nach dem Gegenstoß.

Als im zweiten Abschnitt eben wieder von halbrechts der ehemalige deutsche Nationalspieler Holger Glandorf (10 Tore, davon 8 in zweiter Hälfte) zum „Matchwinner“ für die Gäste avancierte, konnte Leipzig durch nachlassende Abwehr- und Torhüterqualität ab dem 19:20 (43.) das Match nicht mehr offen gestalten. Rasmus Lauge und Thomas Mogensen zeigten ihre überragenden Regiequalitäten neben Glandorf im Angriff, Torhüter Mattias Andersson hielt 6 wichtige Bälle in den letzten 19 Minuten (Leipzig nur noch 3 Paraden in ganzer 2. Halbzeit) und Philipp Pöter „glitt“ der DHfK-Spielfaden im Positionsangriff bei schwächerer eigener Wurfquote aus den Händen. Leipzigs Leistungskurve fiel und Flensburg legte angesichts der hohen individuellen Qualität zu, ohne selbst überragend das Spiel zu diktieren oder zum Kantersieg zu kommen. Leipzigs linke Abwehrseite erwies sich als Schwachpunkt oder Glandorf wurde zu spät in „Körperkontakt“ beim Wurfversuch und bei nachlassenden Kräften genommen.

DHfK Leipzig-Trainer Christian Prokop war insgesamt zufrieden. Eine normal-gute DHfK-Leistung bei aller kämpferischen Überzeugung reicht eben nicht gegen ein europäisches Spitzenteam. „Es hätte heute eine Spitzenleistung gebraucht“, so Christian Prokop. Aber die Grundlagen für eine Nicht-Abstiegsleistung in dieser Bundesliga-Saison sind allemal gelegt.

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Trainerstimmen:

Ljubomir Vranjes (SG Flensburg-Handewitt): „Ich denke das Ergebnis geht in Ordnung. Viele gute Mannschaften haben hier bereits verloren, darum hatte ich meiner Mannschaft auch gesagt, dass wir hier 100 Prozent abrufen müssen, um die Punkte mitzunehmen. Die erste Halbzeit war nicht optimal. Wir hatten nur zwei Paraden, Leipzig hingegen neun, das war der große Unterschied. Trotzdem führen wir zur Pause mit einem Tor. Zum Glück geht ein Spiel 60 Minuten. Wir haben heute gezeigt, dass wir über die komplette Spielzeit schwer zu bespielen sind. Die Leipziger Fans haben die Mannschaft von Beginn an enorm gepuscht, alle waren heiß und extrem leidenschaftlich. Nach allem, was ich bisher über diese Mannschaft gesehen habe, denke ich, dass Leipzig den Klassenerhalt schaffen wird.“

Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Meine Gefühlslage ist gemischt. Wir wollten heute dem großen Favoriten keinen roten Teppich auslegen und aggressiv spielen. In der ersten Halbzeit ist es uns gut gelungen, unseren Plan zu verfolgen, und wir haben Flensburg nicht wegziehen lassen. Unsere Deckung stand gut und Milos hat im Tor eine starke Leistung gezeigt. Auch mit dem Angriff war ich weitgehend zufrieden, wir haben gute Wurfentscheidungen getroffen, doch leider zu viele technische Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Niveau nicht halten. Kompliment an Flensburg für ihr konsequentes Spiel. Es hätte heute eine Spitzenleistung gebraucht, um etwas Zählbares mitzunehmen. Insgesamt bin ich mit dem Spiel dennoch zufrieden.“

Statistik:

SC DHfK Leipzig gegen SG Flensburg-Handewitt 25:31 (13:14)

Stationen: 3:1, 4:3, 7:5, 8:8, 9:11, 13:13, 14:16, 16:19, 19:20, 20:24, 21:28, 23:29, 25:31

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Putera; Naumann, Steinert 3, Jurdsz 2, Krzikalla 4, Pöter 3, Oehlrich 1, Binder 3, Janke 2, Sommer, Roscheck, Weber 4/1, Milosevic 3

SG Flensburg-Handewitt: Anderson, Møller, Karlsson, Eggert 4/3, Glandorf 10, Mogensen 4, Svan 2, Hampus Wanne, Djordjic, Nicolaisen, Jakobsson 4, Heinl, Zachariassen, Toft Hansen 1, Gottfridsson 1, Lauge Schmidt 5, Radivojevic

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