Handball-Titelverteidiger Thüringer HC mit Auftaktsieg gegen Leverkusen

Handball: Meister-Trainer Herbert Müller (Thüringer HC) - Foto: Mario Gentzel
Handball: Meister-Trainer Herbert Müller (Thüringer HC) – Foto: Mario Gentzel

Der Thüringer HC startet mit einem 30:23-Sieg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen in die Handball-Saison 2015/16.

Co-Kapitänin Danick Snelder musste bereits in der vierten Minute mit einer Fußverletzung vom Feld. Von diesem Schock konnten sich die THC-Mädels jedoch schnell erholen und zeigten über weite Strecke tollen Tempo-Handball mit einer starken Abwehrarbeit. Beste THC-Werferin war Katrin Engel mit sechs Toren. Für Leverkusen war Kim Naidzinavicius mit acht Treffern am erfolgreichsten.

13.09.2015 – Thüringer HC / SPORT4Final / Frank Zepp:

Den ersten Wurfversuch von THC-Spielerin Eliza Buceschi konnte Vanessa Fehr im Bayer Gehäuse abwehren. Im Gegenzug tat es ihr Dinah Eckerle gleich und hielt ihr Tor sauber. Die schnelle erste Welle des Thüringer HC vollendete Eliza Buceschi diesmal erfolgreich. Kim Naidzinavicius sorgte im Gegenzug für den 1:1 Ausgleich. Bei dieser Angriffsaktion blieb THC-Spielerin Danick Snelder verletzt am Boden liegen. Für sie war das Spiel frühzeitig aufgrund einer Fußverletzung beendet.

Die Führung wechselte in der Anfangsphase mehrmals. Dinah Eckerle zeigte mehrere Glanzparaden. In der 14. Minute ging der Deutsche Handball-Meister erstmals mit zwei Toren in Führung. Kapitänin Kerstin Wohlbold setzte sich sehenswert im 1-gegen-1 durch und erzielte das 8:6. Leverkusen kämpfte verbissen um den Anschluss, doch die Thüringerinnen waren jetzt die dominierende Handball-Mannschaft. Beim 10:7 durch Kreisspielerin Meike Schmelzer nahm Gäste-Trainerin Renate Wolf ihre erste Auszeit (19. Minute). Diese zeigte erst einmal wenig Wirkung. Die Elfen fanden kaum ein Mittel um die THC-Abwehr zu überwinden und taten sich im Abschluss oft schwer. Wenn dies doch einmal gelang, stand dort immer noch eine überragende Dinah Eckerle. Die junge Torhüterin hielt beim Stand von 11:7 einen Strafwurf, der mit Applaus durch die Fans honoriert wurde. Trainer Herbert Müller wechselte kräftig durch. Lotte Prak, Lydia Jakubisova und Anouk van de Wiel kamen in die Partie. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk. Ganze zwölf Minuten blieb der Thüringer HC ohne Gegentreffer. Anna Seidel beendete die Torflaute der Gäste und traf zum 8:12. (27. Minute). In die Kabine ging es, nach einem Treffer von Lydia Jakubisova, beim Stand von 14:9.

Das erste Tor der zweiten Hälfte erzielte Nina Schilk für die Werkselfen. Doch die THC-Mädels hatten die passende Antwort parat. Svenja Huber und Eliza Buceschi erhöhten auf 16:10. Eliza Buceschi wirbelte im Rückraum und zeigte ein gutes Bundesliga-Debüt. Allerdings merkte man ihr die fehlende Spielpraxis in dieser Liga an. In manchen Situationen agierte sie noch unglücklich. Sie erhielt in der 35. Minute eine zwei Minuten Strafe und das ermöglichte Leverkusen in Überzahl auf 12:16 zu verkürzen. Einmal mehr war es Torhüterin Dinah Eckerle die ihre Mannschaft zurück ins Spiel brachte. Sie hielt mehrmals bravourös, bevor sie einen Zuckerpass auf Svenja Huber spielte, die den Tempogegenstoß versenkte. Die zurückgewonnene Sicherheit hielt nur einige Minuten an. Es schlichen sich erneut Unkonzentriertheiten ins Angriffsspiel des Deutschen Meisters. Drei leichte Ballverluste nutzten die Gäste zum Tempogegenstoß und kamen auf 17:20 heran (44. Minute). Trainer Herbert Müller zog die Notbremse und bat seine Mädels zum Gespräch. Das Team-Timeout zeigte Wirkung. Und wie! Den Thüringerinnen gelangen sechs Tore in Folge. Dreimal Katrin Engel aus dem Rückraum, Kerstin Wohlbold im 1-gegen-1, Lydia Jakubisova per Tempogegenstoß und Meike Schmelzer vom Kreis. Das Angriffsspiel lief nun wie aus einem Guss. Kim Naidzinavicius beendete den Lauf des Thüringer HC mit einem Treffer von der Strafwurflinie (26:18 / 51. Minute). Doch mit diesem beeindruckenden Zwischenspurt war die Partie entschieden. Leverkusen konnte dem nichts mehr entgegensetzen. Die Führung wuchs weiter an. In der 56. Minute wurde es zweistellig – Eliza Buceschi traf aus dem Rückraum zum 30:20. In den letzten Minuten konnten die Gäste noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, doch am Ende siegte der THC hochverdient mit 30:23.

Stimmen nach dem Spiel:

Renate Wolf (TSV): Wir wussten, dass es heute keine einfache Aufgabe wird. Wir wollten hier beherzt auftreten, weil wir hatten nichts zu verlieren. Dinah Eckerle im Tor hat uns ganz schnell den Schneid abgekauft. Die Abwehr des THC war ein Bollwerk. Meinen jungen Spielerinnen habe ich gesagt: „Herzlich Willkommen in der Handball-Bundesliga!“ Die hatten relativ schnell zu viel Respekt. Positiv war, dass wir weiterhin gekämpft haben und zwischenzeitlich noch einmal ran gekommen sind.

Herbert Müller (THC): Ich bin total erleichtert. Das der Start geglückt ist. Dinah Eckerle war im Tor überragend. Danicks Ausfall nach drei Minuten war ein großer Schock. Sie ist wahnsinnig wichtig für uns. Meike Schmelzer hat ihre Sache am Kreis aber gut gemacht. Die Handball-Bundesliga wird dieses Jahr eng wie nie. Wir sind glücklich über jeden Punkt den wir mitnehmen können.

Handball-Statistik:

Thüringer HC: Dinah Eckerle, Lucie Satrapova; Natalia Reshetnikova (1), Anouk van der Wiel (2), Eliza Julia Buceshi (5), Meike Schmelzer (5), Danick Snelder, Katrin Engel (6/2), Lotte Prak, Lydia Jakubisova (3), Svenja Huber (5/3), Kerstin Wohlbold (3).

TSV Bayer 04 Leverkusen: Nataliya Gaiovych, Vanessa Fehr; Anna Seidel (3), Johanna Heldmann, Denisa Glankovicova, Pia Adams (1), Jenny Karolius (1), Kim Nadzinavicius (8/6), Ramona Ruthenbeck (1), Kim Berndt (2), Michaela Janouskova (4), Elisa Burkholder, Nina Schilk (3), Jennifer Rode.

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