Interview mit Norman Rentsch: „THC absoluter Favorit – schauen wir mal, ob diese Saison spannender werden kann.“

18.08.2014 – SPORT4Final:

Interview mit Cheftrainer Norman Rentsch vom HC Leipzig – Teil II

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp sprach mit dem Cheftrainer des HC Leipzig, Norman Rentsch, vor Beginn der neuen Handball-Saison.

HC Leipzig in Wittlich vor erster Bestandsaufnahme - Cheftrainer Norman Rentsch trifft mit seinem Team beim traditionellen Turnier in Wittlich auf starke Konkurenz - Foto: Sebastian Brauner, Sportsnine
HC Leipzig in Wittlich vor erster Bestandsaufnahme – Cheftrainer Norman Rentsch trifft mit seinem Team beim traditionellen Turnier in Wittlich auf starke Konkurenz – Foto: Sebastian Brauner, Sportsnine

Was ist Ihre Spielphilosophie? Wie wird der HC Leipzig unter Ihrer Führung spielen?

Norman Rentsch:

„Wir wollen ein hohes Tempo gehen im Angriff wie in der Abwehr. Wir wollen in das Agieren reinkommen, was auch grundsätzlich schon gut funktioniert hat, um auch einfache Tore zu werfen. Durch ansehnlichen und attraktiven Tempohandball das Publikum und die Fans für uns gewinnen.“

Die Torhüterinnen und der Rückraum gewinnen die Spiele, eher nicht die Kreisspielerinnen?

Norman Rentsch:

„Das sehe ich anders.“

Wie sehen Sie es denn?

Norman Rentsch:

„Ich denke, wir haben auch einen guten Kader. Den haben wir so ausgewählt, dass er auf allen Positionen ausgewogen ist. Momentan funktioniert er sehr homogen. Die Mädels sind sehr fleißig im Training und ich denke, deswegen haben wir auch schon den einen oder anderen Schritt gemacht. Auf einzelnen Positionen kann man ein Handballspiel nicht festmachen. Wir haben durch Katja Schülkes Rückkehr im Tor einen hohen qualitativen Zuwachs bekommen. Aber ich denke das Team an sich hat eine große Funktion aufzuweisen und eine hohe Qualität. Und ich denke, die werden wir dieses Jahr nutzen.“

Aber Topturniere oder Pokalendrunden werden vornehmlich in der Deckung gewonnen?

Norman Rentsch:

„Genau. Da bin ich mit Ihnen einer Meinung.“

Haben Sie zwei Deckungsvarianten einstudiert?

Norman Rentsch:

„Ja, wir sind ja noch in der Vorbereitung. Der rein handballerische Teil kommt ja jetzt noch. Wir haben schon einiges probiert. Auch mit einer offensiveren Variante hat es schon gut geklappt im Gegensatz zur herkömmlichen 6:0-Abwehr des HC Leipzig. Von daher versuchen wir, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken. Und das Agieren aus einer offensiveren Abwehrvariante passt zum HC Leipzig gut.“

Also die 3:2-1-Deckung oder die versetzte 5:1-Variante?

Norman Rentsch:

„Wir haben sehr intelligente Spielerinnen, die auch unterschiedliche Systeme schnell verstehen. Umso variabler und unberechenbarer wir sind, so können wir uns auch auf die einzelnen Gegner besser einstellen.“

Stichwort verletzte Spielerinnen und die Problemposition rechter Rückraum. Wer wird hierfür kommen?

Norman Rentsch:

„Das Lazarett wird sich in den nächsten Wochen weiter lichten. Auch Anne Hubinger kommt wieder in den nächsten Wochen dazu. Wir sind dran und in den letzten Gesprächen mit einer Spielerin, um einen Kontrakt einzugehen.

Haben Sie den Thüringer HC schon im Bundesliga-Fokus Ihrer Gedanken verankert, auch wenn man zum jetzigen Zeitpunkt über das neue Kräfteverhältnis noch nichts sagen kann?

Norman Rentsch:

„Unser Credo ist, dass wir uns in der Vorbereitung auf uns konzentrieren und unsere Inhalte durchsetzen. Das läuft ganz gut, wir sind zufrieden. Wir konzentrieren uns nicht auf den Thüringer HC, Metzingen oder andere Mannschaften. Ich denke, wir sollten halt schön bei uns bleiben und unsere Stärken in der Saison in die Waagschale werfen. Und dann schauen wir mal, ob diese Saison spannender werden kann.“

Aber den DHB-Pokal würden Sie sehr gern verteidigen und die Thüringer in der Meisterschaft „ärgern“?

Norman Rentsch:

„Das Ziel von Sportlern ist es, immer zu gewinnen. Der Thüringer HC war in den letzten Jahren sehr dominant und ist der absolute Favorit in der Liga. In dieser Position fühlen wir uns ganz wohl. Unser Ziel ist es, handballerisch und mannschaftlich Schritte nach vorn zu machen. Dafür sind die ersten Anzeichen da und schauen wir mal, was in der Liga kommt.“

Der HC Leipzig hat seit vielen Jahren eine große Aufgabe, was die Entwicklung der Nationalspielerinnen betrifft. Auch diesbezüglich kommt auf Sie eine weitere große Aufgabe Richtung Europameisterschaft 2014 zu?

Norman Rentsch:

„Ich denke, es ist ein Effekt, der parallel passiert. Wenn wir gut spielen und uns gut entwickeln, und das sind nicht nur die Nationalspielerinnen sondern auch die Anschlusskader im erweiterten Blickfeld des Bundestrainers, ist es für uns eine maßgebliche Aufgabe. Wir sind mit dem Bundestrainer im regen Austausch, damit er die aktuellen Stände bekommt.“  

Teil I des Interviews mit Norman Rentsch: „Wir haben uns auch mannschaftlich entwickelt.“

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