HC Leipzig: „Es darf keine Krise ausbrechen“

 

 

18.11.2014 – SPORT4Final:

HC Leipzig: Pressefrühstück statt „Krisensitzung“ – Dialog mit Cheftrainer Norman Rentsch und Manager Kay-Sven Hähner

Der HC Leipzig vor dem Bundesliga-Topspiel gegen TuS Metzingen (Mittwoch 18 Uhr) und dem bedeutungsvollen Champions-League-Match bei RK Krim Ljubljana (Freitag 18:45 Uhr).

HC Leipzig: Handball-Einsichten

Erst die unglückliche Bundesliga-Niederlage (29:30) in Leverkusen, nun der folgenschwere Misserfolg (27:30) in heimischer Umgebung gegen Wolgograd: Die „Elefantenrunde“ der Verantwortungsträger des HC Leipzig nach dem Champions-League-Spiel sei kein Krisengespräch sondern „ein Auswertungsgespräch gewesen.“ Denn bei der Wolgograd-Schlappe „verfolgte die Mannschaft den Matchplan nicht bis zum Ende“, meinte Norman Rentsch. In den Auszeiten standen mehr „die Schiedsrichter und Mitspieler im Fokus. Da sind Dinge zur Sprache gekommen, die da nicht hingehören. Wir hatten einen klaren Plan gegen Daria Dmitrieva und Anna Kochetova als die gefährlichen Rückraumschützinnen. Sie kamen oftmals frei vorm Tor zum Wurf und wir haben zu viele Würfe aus dem Nahbereich erhalten. Es darf bei uns keine Krise ausbrechen. Wir wollen unseren Weg nicht verlassen und das ‚neue Gesicht‘ wieder zeigen. Wir sind gegen Wolgograd nicht zusammen gebrochen.“

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HC Leipzig arbeitet in harter Vorbereitungswoche für Titelträume - Cheftrainer Norman Rentsch schaut hier bei der Zeitmessung noch kritisch, war aber mit den Leistungen seiner Spielerinnen sehr zufrieden - Foto: Sebastian Brauner, Sportsnine
HC Leipzig – Cheftrainer Norman Rentsch – Foto: Sebastian Brauner, Sportsnine

Positive wie negative Einzelkritik sowie Einzelgespräche mit den (Führungs)-Spielerinnen führt der HCL-Coach sowohl nach Erfolgs- als auch Misserfolgserlebnissen. Maura Visser und Anne Hubinger dürften auch auf seiner „Kritik-Agenda“ ganz oben stehen. Maura Visser schafft es u. E. nicht immer, auf der Spielmacherposition den Matchplan umzusetzen. „Seit 5 Monaten arbeiten wir mit ihr, dass sie mutiger wird, auch in ‚eins-gegen-eins-Situationen‘.“ Ob die Gespräche der HCL-Verantwortlichen bezüglich ihrer Vertragsverlängerung über diese Spielzeit hinaus erfolgreich sein werden, soll bis zur EM-Pause klar sein. Die „Playmaker“-Position mit der aus SPORT4Final-Sicht stärkeren Karolina Kudlacz zu besetzen oder eine auf europäischem Topniveau spielende „Mittelfrau“ neu zu holen, wäre die nächste spannende Frage beim deutschen Vizemeister.

„Sorgenkind“ Anne Hubinger kommt nach ihrer Verletzung einfach nicht in Tritt. Schon gar nicht an ihre großartige Form bei der Handball-EM 2012 mehr heran. Die halbrechte Rückraumposition ist die stärkste Problemposition der Leipziger Frauen. Norman Rentsch: „Anne muss anfangen, ihren Weg zu gehen und ihren Killerinstinkt auf dem Spielfeld wieder zu entdecken. Potential und Talent allein reichen nicht aus. Härteres Training sei erforderlich, das Selbstbewusstsein und ihre Entwicklung werden wieder kommen.“ Auch Anne Hubingers Vertrag läuft zum Saisonende aus. Die nächsten Wochen werden Klarheit bringen.

Wann Krisen in Ballsportarten, sportlich wie medial, ausbrechen, scheint wissenschaftlich noch nicht untersucht worden zu sein. Klar ist aber, der HC Leipzig steht in dieser Woche nach den zwei besagten Niederlagen vor einer Herkulesaufgabe oder starkem Erfolgsdruck. Vor der Handball-Europameisterschaftspause gegen eine Ligaspitzenmannschaft wie den TuS Metzingen anzutreten – mit den 4 deutschen Nationalspielerinnen Marlene Zapf, Anna Loerper, Julia Behnke, Shenia Minevskaja sowie Torhüterin Jasmina Jankovic, die für die Niederlande spielt.

Auch der slowenische Meister Krim Ljubljana steht mächtig nach der letzten Niederlage gegen Hypo Niederösterreich unter Dampf. Um ganz sicher die Qualifikation für die Hauptrunde zu schaffen, muss mindestens ein Remis gegen den HC Leipzig erzielt werden. Also sind die Punkte aus diesem Match für beide Teams hoch wichtig. Der HC Leipzig steht in dieser Handballwoche vor „Wahrheitsprüfungen“ in Sachen Teamzusammenhalt und neuem „sportlichen Erfolgsgesicht“. 

 

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