SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg

In der DKB Handball Bundesliga der Männer gelang dem SC DHfK Leipzig vor 3.600 Zuschauern in der Arena Leipzig ein besonders wichtiger „Vier-Punkte-Sieg“ für den Klassenerhalt gegen den Tabellenvorletzten Bergischer HC. „Matchplayer“ Philipp Weber. Alen Milosevic mit Vertragsverlängerung bis 2018.

SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg - Foto: Elmar Keil
SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg – Foto: Elmar Keil

Mit nunmehr 14:14 Punkten liegt der Aufsteiger SC DHfK Leipzig aktuell auf dem elften Platz mit 10 Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Aus diesem „Match auf Augenhöhe“ sind erkenntnisreiche Lehren zu ziehen. 

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Frank Zepp im Palau St. Jordi in Barcelona

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22.11.2015 – SPORT4Final / Frank Zepp: 

1. Nach ausgeglichener „Kampfpartie“ bis zur 49. Minute bei 23:25 für den Bergischen HC sorgten in der Crunchtime die mentale Teamstärke des SC DHfK Leipzig und der „Fan-Druck von den Rängen“ für die Spielwende zu Gunsten der Gastgeber. Zwei DHfK-Treffer in Unterzahl zum 25:25-Ausgleich durch Kapitän Lukas Binder (ungenügende Torwurfeffizienz) und Aivis Jurdzs brachten die Gastgeber auf die psychologische Siegerstraße. Durch einen 6:0-Lauf bis zum 29:25 (58.) entschied der SC DHfK Leipzig die Begegnung gegen kampf- und spielstarke Gäste.

2. Die „Glanz-und-Gloria-Spiele“ auf hohem Niveau (Siege gegen Hamburg, Magdeburg) kann der SC DHfK Leipzig derzeit nicht abliefern. Aber nach der spielerisch katastrophalen Göppingen-Schlappe und der Niederlagen-Gefahr bei 23:25 „erinnerten“ sich die Mannen aus der Messestadt an ihre kämpferischen und mentalen Sieg-Tugenden. Gegen ein im Abstiegskampf seit einigen Jahren bewährtes BHC-Team schaffte der SC DHfK Leipzig einen möglicherweise heute noch nicht abschätzbaren „mentalen Erkenntnisgewinn“ für den Klassenerhalt.

Philipp Weber - SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg - Foto: Elmar Keil
Philipp Weber und Alexander Hermann – SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg – Foto: Elmar Keil

3. Wenn den Leipzigern mal die Spielmacher (Pöter und Janke) ausgehen, wird der nächste Regisseur aus dem Hut gezaubert: Seine spielerischen und spieltaktischen Fähigkeiten sind schon lange bekannt und heute zeigte er wieder alte Klasse. Christian Prokop über den „Matchplayer“ Philipp Weber (7 Tore): „Ich bin heute das erste Mal richtig zufrieden mit ihm. Er hat das Spiel an sich gezogen und seine Dynamik hat uns sehr gut getan.“ Nur Alexander Oelze vom Bergischen HC erzielte mehr Tore (8).

4. Der „Turm in der Schlacht“ auf Kreismitte mit gutem Erstliga-Niveau, Alen Milosevic, verlängerte seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis zum Jahr 2018. Abwehr- und Angriffspartner Benjamin Meschke (4 Tore!) bekam auch positive Kritik vom Cheftrainer: „Man sieht, dass er noch nicht zu 100 Prozent in unser Abwehrsystem integriert ist. Aber im Angriff kann er mit einer Hand aus der zweiten Etage die Bälle holen.“

Benjamin Meschke - SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg - Foto: Elmar Keil
Benjamin Meschke – SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC mit mentalem Crunchtime-Sieg – Foto: Elmar Keil

5. Der international erfahrene isländische Torhüter Björgvin Gustavsson (163 Länderspiele und zuletzt beim SC Magdeburg spielend) stahl mit 14 gehaltenen Bällen, darunter vielen freien, dem DHfK-Torhüter-Duo Milos Putera und Felix Storbeck (insgesamt 10 Bälle) die Show. Mehrfache Wechsel auf der Keeper-Position zeigten die Unzufriedenheit des DHfK-Trainers. Auch im Abwehr-Innenblock traten zuweilen Löcher und Probleme auf. Eine Baustelle für die DHfK-Zukunft?

6. In diesem Kampfspiel die Nerven und Ruhe zu behalten, war aus Schiedsrichtersicht sehr schwer. In manchen schwierigen Situationen bewiesen die Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic ihr gutes Händchen. Ein Extralob für eine fast tadellose Leistung.

7. BHC-Coach Sebastian Hinze war in der Pressekonferenz sichtlich unzufrieden: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Hälfte setzen wir uns etwas ab, machen in Überzahl zwei technische Fehler und verlieren dann den Kopf.“ Aus neutraler Sicht agierte der Bergische HC als völlig gleichwertiger Gegner. Viktor Szilagyi vom Bergischen HC: „Von der Qualität habe ich uns heute ein wenig besser gesehen. Aber die kämpferischen und mentalen Stärken der Gastgeber, zusammen mit den Fans, haben dann für den Umschwung gesorgt. Leipzig spielt aber auch bisher eine sehr gute Saison.“

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