SC DHfK Leipzig: Geschäftsführer Karsten Günther bei SPORT4FINAL: „Weiter heran knuspern“

SC DHfK Leipzig: Geschäftsführer Karsten Günther bei SPORT4FINAL: „Weiter heran knuspern“ - Foto: SPORT4FINAL
SC DHfK Leipzig: Geschäftsführer Karsten Günther bei SPORT4FINAL: „Weiter heran knuspern“ – Foto: SPORT4FINAL

Das DHB-Pokal Final Four in Hamburg vor wenigen Tagen war für den Handball-Bundesligisten SC DHfK Leipzig der vorläufige Höhepunkt einer rasanten Entwicklung in den beiden letzten Spieljahren in der Beletage des deutschen Männer-Handballs.

Vergangenes Jahr ein elfter Platz als Aufsteiger ins Oberhaus und DHfK-Cheftrainer Christian Prokop wurde als „Trainer der Saison“ geehrt. In dieser Spielzeit folgten die nächsten Entwicklungsschritte des Teams, in den Individualleistungen vieler Spieler und bei CCCP Chefcoach Christian Prokop mit seiner Berufung zum „bad boys“-Bundestrainer. Das Final Four in Hamburg stellte bislang das sportliche und emotionale Highlight des 1966er Europapokalsiegers der Landesmeister dar.

Viele Ansatzpunkte also für ein SPORT4FINAL-Interview mit dem Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig, Karsten Günther, zu aktuellen Fragen des Vereins.

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14.04.2017 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

SPORT4FINAL-Chefredakteur Frank Zepp
SPORT4FINAL-Chefredakteur Frank Zepp

Herr Günther, mit welchen Spieler-Neuverpflichtungen ist für die kommende Saison noch zu rechnen?

Karsten Günther: „Mit keiner mehr. Der Kader steht. Da passiert nichts mehr. Wir sind zufrieden mit den Spielern, die wir haben und denen, die dazu stoßen. Die Mannschaft ist komplett.“

Auch wenn es ins europäische Geschäft gehen würde … ?

Karsten Günther: „Daran denken wir jetzt aktuell nicht. Wir sind auf jeder Position doppelt bis dreifach besetzt. Von daher müssen wir jetzt nichts mehr tun.“

Wann fällt bei der Trainer-Position die Entscheidung?

Karsten Günther: „So bald feststeht, wer es macht und die Tinte trocken ist, werden wir das kommunizieren. Aber soweit sind wir aktuell noch nicht.“

Gibt es ein Argument, was gegen Michael Biegler sprechen würde?

Karsten Günther: „Ich will mich nicht auf Einzel-Personen einschießen. Wir sind noch nicht soweit und wollen uns auch nicht treiben lassen. Es muss am Ende alles Hand und Fuß haben.“

An der Philosophie des Vereins, mit jungen Sportlern zu arbeiten und diese weiter zu entwickeln, wollen Sie festhalten?

Karsten Günther: „Definitiv. Das haben wir uns über zehn Jahre aufgebaut und entsprechende Strukturen geschaffen. Das was uns stark macht, also immer wieder die Identifikation in der Mannschaft durch Integration von Eigengewächsen stärken, das wollen wir weiter verfolgen und ausbauen.“

Soll der Etat auch weiter ausgebaut und erhöht werden?

Karsten Günther: „Ja. Das ist unsere Verpflichtung auch für die Jungs, die sich bei uns gut entwickeln, um denen entsprechende Perspektiven zu bieten, dass sie in Leipzig bleiben können. Da muss die wirtschaftliche mit der sportlichen Entwicklung Schritt halten.“

Wie sehr brennen Sie darauf, gerade jetzt nach dem DHB-Pokal Final Four in Hamburg bei den letzten vier Heimspielen in dieser Saison einen der „Großen“ schlagen zu können?

Karsten Günther: „Das wäre eine tolle Bestätigung der Arbeit Aller auf und rings um das Feld. Das wäre für die Fans ein absolutes Highlight. Das ist unser gemeinsames Ziel. Aber für mich ist auch der VfL Gummersbach ein absolut Großer. Den müssen wir erst mal schlagen. Das haben wir letztes Jahr nicht geschafft. Das wäre super, wenn wir dies am Ostermontag hinbekommen.“

Also ist der einstellige Tabellenplatz das Saison-Ziel?

Karsten Günther: „Das wollen wir schon möglichst schaffen. Wir haben gesagt: Wir wollen die Leistung aus dem letzten Jahr toppen. Letztes Jahren waren wir Elfter. Also, alles was besser ist, wäre super.“

Mit Platz sechs wären Sie aber auch nicht unzufrieden?

Karsten Günther: „Nein (lacht). Aber wir wollen danach noch nicht krallen. Wir sind alle realistisch und überzogene Erwartungshaltungen bringen nichts. Es ist wichtig, von Spiel zu Spiel zu denken und immer das nächste Spiel als das Wichtigste nehmen. Wenn wir dann möglichst viele Spiele gewinnen, gucken wir, wo wir am Ende stehen.“

Was fehlt noch beim SC DHfK Leipzig sportlich und wirtschaftlich, um zu einem Spitzenteam in der Bundesliga zu werden?

Karsten Günther: „Das kann ich im Einzelnen nicht aufschlüsseln, weil ich nicht in die aktuellen Spitzenteams hinein blicken kann. Fakt ist: Ich bin mit unserer Mannschaft total glücklich, die wir haben. Es sind Erfahrungswerte, die uns einfach noch fehlen. Die können wir uns nur in jedem Spiel und jedem Training erarbeiten. Wir müssen gucken, dass wir an kleinen Stellschrauben besser werden und vielleicht auch schneller besser werden als die Konkurrenz. Und dann werden wir uns weiter heran knuspern.“

Vielen Dank für das Interview, Herr Günther, und weiterhin viel Erfolg.

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