SC Magdeburg vs. THW Kiel – Magdeburger Sensations-Sieg ?

Benchmark THW Kiel: In der Betrachtung der letzten beiden Heimspiele gegen Veszprém (Champions League) und Füchse Berlin (Bundesliga) mit der Demonstration eines hochklassigen, mannschaftlich-geschlossenen Spitzenhandballs stellt SportGeist fest, dass der deutsche Marktführer derzeitig das Maß aller Dinge darstellt. 

 

Mit äußerst variablem Angriffsspiel und guter Interpretation zweier Abwehrsysteme (6:0 und 3:2:1) sowie einer großen Zahl absoluter Weltklassespieler, die die Philosophie des langjährigen Erfolgstrainers Alfred Gislason erfolgreich umsetzen, verkörpert der deutsche Rekordmeister die Benchmark im Männer-Handball.     [private]

Die Leistungslücken der Gegner und die Kieler Überlegenheit, ja eigentlich „Unbezwingbarkeit“?: Ist der „Hochgeschwindigkeits-Handball“ das wesentliche Erfolgsrezept? Welche Erkenntnisse in der Analyse der Handball-Weltmeisterschaft 2013 können uns in Beantwortung der aufgestellten Fragestellung voran bringen? Auch Alfred Gislason, dem Sportgeist kurz am Halbfinaltag im Palau Sant Jordi begegnete, wird wichtige WM-Schlussfolgerungen gezogen haben. SportGeist möchte thesenartig eine Antwort auf die Frage versuchen, wie der Kieler Überlegenheit oder „Unbesiegbarkeit“ zu begegnen wäre:

1. Mit einer „spanischen Wand“, einem flexibel und schnell praktiziertem Kombinations-Abwehrsystem zweier Teilsysteme (6:0 und 3:2:1) kann einem temporeichen Positionsangriff die Spielintelligenz „geraubt“ werden. Mit überdurchschnittlicher Torhüterleistung, geschickten „Steels“ durch die „Deckungshalben“ sowie daraus resultierenden, überfallartigen Tempogegenstößen (incl. zweiter/dritter Welle) sind Tore „einfach“ erzielbar sowie psychologische Vorteile erzwingbar.

2. Im eigenen Angriffsverhalten sollten entweder auch Tempohandball oder systematischer, einstudierter „Spielzugs-Handball“ bis zur sicher heraus gespielten Torwurf- oder Abschlussaktion praktiziert werden. Bei beiden Varianten darf aber gegen die hoch gewachsenen Kieler Abwehrspieler mit dem Weltklasse-Keeper Omeyer folgendes nicht passieren: Abspielfehler, technische Offensiv-Fouls sowie technische Fehler in zweistelliger Größenordnung über die gesamte Spielzeit. Diese „Einladungen“ beschleunigen den gegnerischen Tempohandball und sorgen neben Gegentoren zusehends für Abwehrinstabilitäten.

3. Ein weiteres Kieler „Erfolgs-Momentum der Fast-Unbesiegbarkeit“ liegt m.E. im mentalen Bereich. Die Kieler Erfolge resultieren nicht nur aus spielerischer Überlegenheit und Dominanz angesichts hoher Individualfähigkeiten sondern auch aus einer über Jahre gewachsenen Siegermentalität. Dieser gedankliche Erfolgsfaktor setzt oft zusätzliche Kräfte frei und lässt den Glauben an einen möglichen Sieg nicht erschüttern.

Die wahrscheinlich, in dieser Zusammensetzung, erfolgreichste Kieler Mannschaft aller Zeiten ist durchaus bezwingbar. Dies haben in dieser Bundesligasaison schon Flensburg-Handewitt und Melsungen sogar in Kiel unter Beweis gestellt. Ob der SC Magdeburg gerade gegen den Titelverteidiger über sich hinaus wächst und den ersten Bundesliga-Sieg 2013 einfahren kann, wird sich am Sonntag zeigen. Als Außenseiter psychologisch nichts zu verlieren und mit einem euphorischen Publikum im Rücken, könnte auch der SC Magdeburg für eine sportliche Sensation sorgen …  

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