Thüringer HC rettet Punkt 6 Sekunden vor Schluss in Buxtehude

11.09.2013 – PM:

In einem temporeichen Spiel mit einer dramatischen Schlussphase trennen sich der Buxtehuder SV und der Thüringer HC 27:27 (15:13). Beste Werferinnen der Partie waren Lone Fischer (11/5) und Randy Bülau (8) für den BSV, Nadja Nadgornaja (9) für den THC. Antje Lenz im Tor der Buxtehuderinnen zeigte eine souveräne Spielleistung.

Nach dem 1:0 durch Kerstin Wohlbold erwischte der Gastgeber einen Start nach Maß. Es waren die ersten zehn Minuten von Lone Fischer, die bis zum 7:4 (10.Min) schon vier Treffer erzielen konnte. Der Thüringer HC fand nicht ins Spiel und bekam vor allem den BSV-Angriff nicht in den Griff. Über die Stationen 10:7 (15.Min) und 12:8 (21.Min) bauten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Der Angriff der Gäste kam nur durch Einzelaktionen zum Erfolg, man scheiterte ein ums andere Mal an der starken Torhüterin Antje Lenz. Zehn Minuten vor der Pause kam für Jana Krause Maike März ins THC-Tor. Das psychologische Duell hatte die Keeperin gegen ihre ehemaligen Mitspielerinnen verloren – vor allem gegen die Würfe von Randy Bülau fand sie keine Einstellung. Der THC kämpfte sich dann auf 12:11 heran – leistete sich aber beim Stand von 13:11 einen Fehlpass, den Lone Fischer ohne Probleme zum 14:11 nutzte. Der alte Abstand blieb erhalten. Die Partie wurde jetzt hitzig geführt und THC-Trainer Herbert Müller war mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter nicht einverstanden. Dass er das auch lautstark bekundete, brachte ihm in der 30.Minute eine Zeitstrafe ein und es ging mit 15:13 für den BSV in die Halbzeitpause.

Herbert Müller - Foto: Thüringer HC
Herbert Müller – Foto: Thüringer HC

In die zweite Hälfte starteten die Gastgeberinnen wieder furios. Nach fünf gespielten Minuten hatten sie das Ergebnis auf 20:14 geschraubt, was die Zuschauer in der Halle, unter ihnen auch Nationaltrainer Heine Jensen, dann doch ins Staunen brachte. Heute spielte hier ein BSV-Team wie aus einem Guss, das den hochgehandelten Favoriten bis dahin entzauberte. Die Abwehr der Thüringerinnen zeigte immer wieder große Lücken – fand in keiner Phase zur gewohnten Leistung. Ganz anders der Buxtehuder SV. Mit hoher Laufbereitschaft wurde ein regelrechtes Bollwerk errichtet, hinter dem eine souverän agierende Antje Lenz stand. Und das führte zu einer klaren Überlegenheit der Norddeutschen und zu ungewohnten Unsicherheiten in den THC-Aktionen. In der 45. Minute nach zwei THC-Treffern betrug der Rückstand nur noch vier Treffer, doch schon im nächsten Angriff hämmerte Randy Bülau den nächsten Schlagwurf durch die Abwehr und ins THC-Tor.

In den verbleibenden zehn Minuten konnte nur noch ein kleines Wunder helfen. Und es keimte noch einmal Hoffnung, als Danick Snelder auf 22:25 verkürzte. Aber kurz danach musste die Niederländerin für ein allzu forsches Eingreifen in der Abwehr gegen Gubernatis eine Zeitstrafe quittieren. Und jetzt zeigten die Gastgeberinnen erstmalig Nerven. In der Überzahl fanden sie jetzt wieder gegen Jana Krause keine Mittel, der THC verkürzte weiter auf 23:25. Vier Minuten vor Ende der Partie dann wieder eine Siebenmeteraktion und Lone Fischer behielt zum fünften Mal von der Strafwurflinie die Nerven – das 26:23 schien die Partie entschieden zu haben.

Zwei Minuten noch zu spielen. Lenz pariert einen Fernwurf von Nadgornaja, der Abpraller kommt zu Danick Snelder, die den Ball zum 25:26 versenkt. Ulrika Ägren bringt mit ihrem nächsten Treffer den BSV wieder mit zwei Toren nach vorn. 27:25 aus BSV-Sicht und noch 1:30 Min zu spielen. Und dann passiert das Unglaubliche: Durch Treffer von Nadgornaja und Snelder gleicht der THC sechs Sekunden vor Schluss aus. Dem BSV versagen hier die Nerven – ein Ballverlust und ein Zeitspiel in der Schlussphase machen dieses Unentschieden noch möglich. Kerstin Wohlbold erhält zwei Sekunden vor dem Ende noch die rote Karte – mit letzter Konsequenz verhindert Sie den Anwurf nach dem letzten THC-Treffer – wie ein echter Kapitän eben.

Stimmen nach dem Spiel:

Dirk Leun (BSV): Ich denke, wir haben ein ganz tolles Handballspiel gesehen. Meine Mannschaft hat eine phänomenale Leistung geboten, davor kann ich nur den Hut ziehen. Wir haben ganz viele herausragende handballerische Sachen gesehen. Ich bin sehr stolz auf die Leistung, die wir hier gezeigt haben.

Herbert Müller (THC): Es war wie immer in Buxtehude eine spannende Partie. Wir haben von Anfang an in der Abwehr zu passiv gespielt. Man hat aber auch gesehen, dass wir kämpfen können bis zum Schluss. ich gratuliere beiden Mannschaften zu ihrem Punktgewinn, wenn er auch für uns unterm Strich etwas glücklich war.

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