DHB-Pokal: Füchse Berlin besiegen DHfK Leipzig und ziehen ins Achtelfinale ein

DHB-Pokal: Fredrik Petersen und Paul Drux - Füchse Berlin mit neuen Trikots für Saison 2015/2016 - Foto: Füchse Berlin
DHB-Pokal: Fredrik Petersen und Paul Drux – Foto: Füchse Berlin

In einem packenden Pokalfinale haben die Füchse Berlin vor 1.219 Zuschauern in der Arena Leipzig gegen den SC DHfK Leipzig mit 26:24 (13:13) gewonnen.

In der zweiten Halbzeit sahen die Füchse beim Stand von 23:17 (46.) bereits wie der sichere Sieger aus. Doch aufgrund einer Energieleistung kam Leipzig wieder durch einen starken Felix Storbeck (24 Paraden) ins Spiel, dessen Vorderleute den Spielstand kurz vor dem Ende egalisierten. Am Ende fehlten lediglich Nuancen, Berlins Neuzugang Bjarki Elisson führte mit zwei Siebenmetern die Entscheidung herbei. Somit stehen die Füchse Berlin im Achtelfinale des DHB-Pokals. Bester Torschütze der Berliner war Petar Nenadic mit acht Treffern.

16.08.2015 – Füchse Berlin / SPORT4Final / Frank Zepp:

In einer von der Spannung lebenden Partie konnte sich keine der beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit nennenswert absetzen. Leipzig begann mit einer 5:1-Abwehr mit Bastian Roscheck an der Spitze, die Füchse starteten mit einer 6:0-Defensive. Petar Nenadic brachte die Füchse in Front, doch im Gegenzug glich Philipp Pöter per Siebenmeter aus. In der Folge legten die Füchse immer wieder vor, Leipzig egalisierte den Spielstand.

Leipzig verpasste allerdings eine mögliche Führung aufgrund von einigen Fehlpässen in der Anfangsphase. Berlin wirkte in dieser Hinsicht souverän, das Anspiel auf Jesper Nielsen am Kreis ging durch die Schnittstelle, sodass der Schwede dadurch ohne Bedrängnis zum 6:4 verwandeln konnte (12.). Leipzigs Trainer Christian Prokop nahm daraufhin die erste Auszeit. Zumindest stellte Philipp Pöter kurz darauf den direkten Anschluss wieder her. Allerdings musste seine Mannschaft die erste Zeitstrafe in Person von Christoph Steinert hinnehmen. 

Maximilian Janke agierte jetzt als zusätzlicher Feldspieler, um den Nachteil mit Risiko auszugleichen. Die taktische Variation funktionierte. Wieder kam Philipp Pöter an den Ball, diesmal von halbrechts und glich erneut aus. Aus Sicht der Füchse blieb ein Erfolgserlebnis in der Überzahl aus, vor allem weil Felix Storbeck nun auch gegen Linksaußen Frederik Petersen parierte. Dies ermöglichte die erste Führung für den SC DHfK, Lukas Binder wurde frei am Kreis angespielt und ließ Petr Stochl keine Abwehrmöglichkeit.

Fabian Wiede beendete mit einem Rückraumkracher in den linken Winkel die mehr als fünfminütige Torflaute der Berliner. Im direkten Gegenzug jubelten allerdings wieder die Leipziger durch Aivis Jurdzs, der sich aus dem Zentrum den schnellen Wurf nahm. Leipzigs Schlussmann Storbeck hielt weiterhin die Führung der Leipziger fest. Auf der Gegenseite wurde Willy Weyhrauch auf die Strafbank verwiesen, weshalb Lukas Binder wieder frei auf der Außenbahn zum Wurf kam, jedoch Pech mit dem Lattenkreuz hatte. Weil die Füchse allerdings immer noch mit einer geringen Chancenverwertung zu kämpfen hatten, traf Lucas Krzikalla mit dem nächsten Überzahltor für den SC DHfK zur ersten Zwei-Tore-Führung (21.).

Nun nahm Füchse-Trainer Erlingur Richardsson die Auszeit. Drago Vukovic kam zurück auf das Parkett und bezwang den gut aufgelegten Felix Storbeck. Berlin deckte aggressiver, wodurch Leipzig nach längerer Zeit wieder ein Fehlpass unterlief. Der spanische Kreisläufer Ignacio Plaza war nun ebenfalls im Spiel bei den Füchsen und dankte seine Einwechslung umgehend mit einem Tor. Dennoch behielten die Leipziger zunächst die Oberhand, Berlin hielt die Begegnung zumeist mit dem Ausgleich offen, weshalb es auch mit einem 13:13 in die Pause ging.

Drago Vukovic brachte nach dem Seitenwechsel die Füchse in Führung, Leipzig verschlief hingegen die ersten Minuten. Willy Weyhrauch nutzte den Gegenstoß zum 15:13 aus, während Petr Stochl schnell in der Ecke war und die Führung behauptete. Obendrein konnten die Leipziger kein Kapital aus einer Überzahl rausschlagen und dezimierten sich daraufhin selbst. Berlin nutzte nun selbst den Vorteil, Leipzig blieb zu hektisch, der Ball glitt des Öfteren durch die Finger. Als Drago Vuckovic für die Berliner auf 17:13 erhöhte, zückte Leipzigs Trainer Prokop bereits die grüne Karte. Doch auch nach der Unterbrechung folgte der nächste Fehlwurf seiner Mannschaft, die Füchse behaupteten somit ihre komfortable Führung.

Alen Milosevic erlöste die Leipziger Zuschauer in der 39. Minute mit dem ersten Treffer in der zweiten Halbzeit. Allerdings lief der Bundesliga-Aufsteiger weiterhin dem Rückstand hinterher, eine Wende blieb aus. Spätestens beim 23:17 von Petar Nenadic (46.) hatten die Leipziger eine große Hürde zu überwinden, um noch einmal in Schlagdistanz zu kommen. Doch die Hausherren gaben sich keineswegs geschlagen – im Gegenteil. Steinert setzte sich mit Einzelaktion durch, Aivis Jurdzs tankte sich danach durch die Rückraummitte und verkürzte auf 23:19.

Berlins Trainer Richardsson sah sich erneut zur Auszeit gezwungen. Silvio Heinevetter wurde für Petr Stochl eingewechselt und parierte nach direkt gegen den freistehenden Lucas Krzikalla. In der Defensive musste der SC DHfK wieder einen Rückschlag hinnehmen. Aivis Jurdzs wurde nach einem Gesichtstreffer gegen Nenadic für zwei Minuten vom Parkett genommen. Berlins Kapitän Petersen agierte am schnellsten nach Wiederanpfiff und riss die Lücke auf der linken Seite auf, um auf 24:19 zu erhöhen (50.). 

In der Schlussphase wurde das Spiel zunehmend aggressiver in den Zweikämpfen. Berlin verwarf plötzlich wieder beste Chancen, Felix Storbeck überragte für Leipzig mit mehr als 20 Paraden. Philipp Pöter sorgte daraufhin in der Offensive mit seinem achten Tor für das 24:21. Die Füchse wirkten gehemmt in dieser Phase und fingen sich dreimal in Folge den Gegenstoß auf der linken Seite ein. Marvin Sommer war immer wieder der schnelle Mann auf der Außenposition und glich zum 24:24 aus (57.).

Leipzigs Zuschauer verwandelten die Arena in ein Tollhaus und standen wie eine Mauer hinter ihrer Mannschaft. Ein gellendes Pfeifkonzert galt dem nächsten Siebenmeter der Füchse, welcher von Bjarki Elisson ausgeführt wurde. Der Isländer behielt die Nerven und brachte den Füchsen das 25:24. Leipzig wollte postwendend den erneuten Ausgleich, doch diesmal war Heinevetter in die rechte Ecke abgetaucht, um zwei Minuten vor Schluss alle Vorteile auf Seiten der Füchse zu halten. Die vorzeitige Entscheidung verpasste Nenadic, der mit seinem Wurf aus dem Zentrum am rechten Pfosten hängen blieb.

Trotzdem war für die Füchse Nationaltorhüter Heinevetter mit der nächsten Parade der Retter in der Not. Berlin war eine Minute vor Schluss im Ballbesitz mit allen Möglichkeiten. Eine Offensivfalle wurde vom SC DHfK versucht zu stellen, doch die Füchse kamen mit Vuckovic am Kreis durch, der nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Bjarki Elisson verwandelte den letzten Siebenmeter zehn Sekunden vor dem Ende, sorgte für die Entscheidung und den 26:24-Endstand. „Das war o.k., aber mehr nicht“, fasste Füchse-Kapitän Fredrik Petersen das Spiel zusammen. „Aber wir sind im Achtelfinale, deshalb machen wir einen Haken dahinter. Am Samstag gegen Melsungen müssen wir aber ein anderes Spiel machen.“

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