Herbert Müller: „Wir wollen, und wir können den Pokal gewinnen.“

Herbert Müller - Thüringer HC - Handball DHB Pokal - Foto: Hans-Joachim Steinbach
Herbert Müller – Thüringer HC – Handball DHB Pokal – Foto: Hans-Joachim Steinbach

Handball DHB Pokal Final4: Thüringer HC Cheftrainer Herbert Müller „Wir wollen, und wir können den Pokal gewinnen. Und wir haben ihn vielleicht auch verdient.“

23.05.2019 – PM THC / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball DHB Pokal Final4: Nach der so ungemein knapp verpassten Meisterschaft gibt es zum Saisonabschluss noch einmal mit dem Kampf um den DHB Pokal, im OLYMP FINAL4 in der Stuttgarter Porsche-Arena, für den Thüringer HC eine Chance für den Gewinn eines großen Titels. Diese will die Mannschaft hoch motiviert nutzen und zirka 300 Fans begleiten als die schon sprichwörtliche „Rote Wand“ die THC-Mannschaft bei diesem Saisonabschluss.

Rückblick:

Herbert Müller strahlte bei dieser letzten Pressekonferenz der Saison und betonte, dass er glücklich sei, wie die Mannschaft trotz minimaler Titelchance noch einmal vor dem heimischen Publikum aufgetreten war. Mit dem 25. Sieg in 26 Spielen hatte man über lange Zeit Druck auf den Tabellenführer ausgeübt. „In den letzten Wochen hatten die THC-Frauen noch einmal einen Schritt gemacht und schönen und erfolgreichen Handball gezeigt“, sagte Herbert Müller und hält es schon für ein wenig paradox, wenn man mit nur zwei Minuspunkten am Ende nur Zweiter ist.

Die SG BBM Bietigheim war mit der besseren Tordifferenz eben einen Kick besser, und der THC-Cheftrainer gratulierte neidlos. „Sport ist so schnell wie vergänglich und so will er weder mit Wehmut noch mit Trauer zurück blicken. Ein wenig wurmen ihn schon diese fünf bis sechs Wochen Ende Dezember und im Januar mit nur sieben bis acht einsatzfähigen Spielerinnen. Ohne Iveta Luzumova und Alicia Stolle, wo man nochmal die junge Mutti Kerstin Wohlbold reaktivieren und Nina Müller nach verpflichten musste, um wenigstens eine volle Mannschaft auf die Platte zu bekommen.

Genau in diese Phase fiel dann auch das alles entscheidende Auswärtsspiel gegen die SG BBM Bietigheim, das am Ende unglücklich verloren ging. Darüber hinweg tröstet ein wenig der sehr schöne und emotionale Saisonabschluss in Nordhausen, wo mit den Fans gefeiert und zahlreiche Spielerinnen gebührend verabschiedet wurden, u.a. die langjährige Torhüterin Jana Krause. Sie hat in ihrer so erfolgreichen Bundesliga-Karriere, die sie beim HC Leipzig als Jugendliche begann, über Nürnberg und den Buxtehuder SV 2013 zum Thüringer HC führte, auch noch nie den Pokal gewonnen. Genau 2013 hatte der THC den zweiten und bisher letzten Pokal-Triumph gefeiert. Seitdem war man zwar weitere drei Mal im FINAL4, scheiterte aber immer, zwei Mal sogar erst nach 7-Meter-Werfen im Halbfinale. Jana Krause hat so, wie fast die gesamte THC-Mannschaft – bis auf Kerstin Wohlbold und Lydia Jakubisova – noch nicht den DHB-Pokal gewonnen. Das sollte für das OLYMP FINAL4 zusätzlicher Ansporn sein. Herbert Müller wünscht es sich jedenfalls sehr, besonders auch für Jana Krause.

Zum Spiel:

Es geht in zwei Spielen zum Saisonabschluss noch einmal um einen Titel, den man gern mitnehmen möchte, meinte der THC-Trainer. In 120 Minuten, wenn es kein 7-Meter Werfen gibt, kann man noch einmal einen großen Titel gewinnen. Auf dieses Ziel schwört Herbert Müller seine Frauen geradezu ein. Optimistisch stimmt ihn der Leistungszuwachs zum Saisonende. Unter dem Druck, immer gewinnen zu müssen, ist die Mannschaft gereift, kämpferischer und selbstbewusster geworden. Ein Event, in dem die drei besten Frauen-Handball-Teams Deutschlands gegeneinander antreten und als krasser Außenseiter der Bundesliga-Absteiger SV Union Halle-Neustadt.

Nach Herbert Müller sind die Chancen unter den großen Drei etwa gleich verteilt. Vielleicht hat Bietigheim einen kleinen Vorteil, weil sie das leichtere Halbfinale spielen können. Im anderen Halbfinale erwartet er eine ganz andere Vorstellung der „Tussies“ als zuletzt im Bundesligaspiel gegen den Thüringer HC. Auch TuS Metzingen möchte diese sportliche Titelchance nutzen. Es wird so sicherlich ein enges, kämpferisches Spiel, legte sich Herbert Müller fest. Er kennt die Stärken des Halbfinal-Gegners, die wurfstarke Monika Kobylinska, Julia Behnke am Kreis oder Isabell Roch im Tor, die schon im letzten Spiel stark gegen den THC gehalten hat. Dennoch meinte der Trainer zuversichtlich: „Wir fühlen uns gut, die Mannschaft hat nochmal einen entscheidenden Schritt gemacht. Wir wollen, und wir können den Pokal gewinnen, und wir haben ihn vielleicht sogar ein wenig verdient. Das letzte ist eben so ein Gefühl, aber dafür allein gibt es keine Titel.“

Verdient hat sich Iveta Luzumova aber sportlich die Krone der „Königin der Saison“ Diese hohe Auszeichnung als „Spielerin der Saison 2018/19“ wird ihr beim FINAL4 schon zum zweiten Male in Folge verliehen. Zurecht gewählt von den Trainern und Mannschaftsführerinnen aller 14 Bundesligavereine. Sie hat dazu noch die meisten Tore in der Liga geworfen und die beste Quote bei den Strafwürfen. Mehr geht eigentlich nicht. Aber Pokalsiegerin war sie auch noch nicht.

Zum Kader:

Bis auf kleinere Blessuren und Wehwehchen am Ende einer kräftezehrenden Saison sind alle Spielerinnen an Deck. Kerstin Wohlbold wird zusätzlich zum Team stoßen, ihre lange und so erfolgreiche Karriere so bei einem großen Event beenden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert