Der HC Leipzig unterlag in der zweiten Runde des DHB-Pokals beim Buxtehuder SV mit 25:28 (9:16) Toren. In einer von großen Leistungsschwankungen geprägten Begegnung sicherte sich der Gastgeber dank einer herausragenden Abwehrarbeit über 45 Minuten mit einer in Weltklasse-Manier agierenden Torfrau Julia Gronemann (22 Paraden, 47 Prozent) den verdienten Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals.
Der HC Leistung als Pokal-Titelverteidiger bot bis zum 14:24 in der 45. Minute eine desaströse Angriffsleistung ohne Pokal- und Team-Mentalität, die nicht allein nur auf die Abwehrstärke des Buxtehuder SV zurück zu führen war.
01.10.2016 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
HC Leipzig-Coach Norman Rentsch sprach von einer verdienten Niederlage seines Teams. „In der ersten Halbzeit haben wir so schlecht wie noch nie im Angriff gespielt und erst ab der 45. Minute an eine Wende im Spiel geglaubt. Das war bis dahin ‚Angsthasen-Handball‘. Wer mit 10 Toren hinten liegt, der hat es nicht verdient, zu gewinnen.“
In Teilen völlig konträr die Meinung vom Cheftrainer des Buxtehuder SV, Dirk Leun, nach dem Match: „Der HC Leipzig hat nicht schlecht gespielt. Wir haben über vierzig Minuten eine hervorragende Abwehr mit Torhüterleistung gezeigt. Das lasse ich mir nicht von irgendjemanden weg reden. Wir haben einen super Handball gespielt, hatten auch glückliche Situationen mit Abprallern und hinten raus ist uns ein wenig die Kraft ausgegangen.“
Das ist die Gretchenfrage: War der Buxtehuder SV so stark und dadurch der HC Leipzig im Angriff so schwach oder gab es eine Wechselwirkung? Die SPORT4FINAL-Redaktion sieht ursächlich eine Wechselwirkung. Dabei spiegelte die Körpersprache der Leipzigerinnen keine Sieg- oder Kampfmentalität wieder. Anne Hubinger, mit 12 Toren im Bundesliga-Match noch sehr treffsicher, war genauso wie Shenia Minevskaja nur ein Schatten des vergangenen Mittwochs. Welche HCL-Spielerin überhaupt an diesem Pokalabend Normalform hatte, ist vom Betrachter schwer zu beantworten.
Der Buxtehuder SV zeigte gegenüber dem Ligaspiel eine weitere Steigerung und warf vor allem vor der Pause dank der stabilen Deckung mit vielen Gegenstoß-Toren eine sichere 16:9-Führung heraus. In der Schlussviertelstunde begannen beim Gastgeber die Kräfte nachzulassen und die technischen Fehler zu zunehmen. Ein leicht verbesserter Leipziger Angriff und eine zumindest wahrnehmbare Torhüterleistung (8 Bälle in 2. Halbzeit) von Katja Kramarczyk machten es beim 25:22 (53.) und 27:24 (58.) noch einmal spannend. Aber Buxtehude zog letztendlich völlig verdient ins Pokal-Achtelfinale ein und muss nun bei Borussia Dortmund antreten.