HC Leipzig:Karolina Kudlacz „Es war keine Krisensitzung“

06.01.2015 – SPORT4Final:

HC Leipzig: Die Tage nach der Pokal-Pleite gegen Oldenburg – Eine Bestandsaufnahme beim Pressefrühstück.

„Erst 45 Minuten Mannschaftssitzung und dann Krafttraining am Montagmorgen“, so begann nach Trainer Norman Rentsch die „Arbeitswoche“ der Spielerinnen des HC Leipzig. Am Sonntag war Relaxen und Abschalten angesagt. Den Thüringer HC oder die Männer-Nationalmannschaft im WM-Rest gegen Island habe Norman Rentsch nicht gesehen. „Aber es sei ein großer Erfahrungsschatz für die jungen Spielerinnen gewesen. Er selbst hätte in der zweiten Hälfte früher die Abwehr umstellen sollen.“ 

Kapitänin Karolina Kudlacz stand die Pokal-Niederlage mental „auch noch im Gesicht geschrieben“: „Wir haben alle gesagt, was uns am Herzen liegt. Es war keine Krisensitzung.“ Zu den Ursachen ergänzte Norman Rentsch: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr dominant gespielt und dies mit der Leidenschaft in der Kabine gelassen. Daraus konnte der Gegner Kapital schlagen.“

HC Leipzig mittendrin in der Champions League – FTC Budapest in „Protestschleife” - Karolina Kudlacz (14) Foto: Sebastian Brauner
HC Leipzig mittendrin in der Champions League mit Karolina Kudlacz gegen FTC Budapest – Foto: Sebastian Brauner

Karolina Kudlacz, die mit der polnischen Nationalmannschaft ein ähnlich verlaufenes  Spiel bei der Handball-WM 2013 in Serbien im Bronzemedaillenmatch gegen Dänemark auch schon erlebte, vertiefte den „psychologischen Gedanken“: „Zwei, drei Fehler in der zweiten Hälfte nacheinander, dann wurde es eine Kopfsache, kam Unsicherheit rein und man sah es am Ergebnis. Wir haben nicht so viele erfahrene Spielerinnen. Das ist der Sport.“ 

Der in den letzten Wochen (oder gar Jahren?) mit viel Selbstbewusstsein ausgestattete Manager Kay-Sven Hähner (neue Sponsoren im Dezember und die Verpflichtung von Shenia Minevskaja) gab die neuen Saisonziele aus: „Wir wollen in der nächsten Saison einen internationalen Startplatz. Insofern ist Platz 1 oder 2 in der Meisterschaft unser Ziel. International wollen wir noch in dieser Spielzeit das Viertelfinale der Champions League erreichen.“ Trotzdem bleibt als Fazit von Karolina Kudlacz stehen: „Es ist einfach schade für Norman und das junge Team, weil das Final4 im letzten Jahr so ein tolles Event war.“ 

Anmerkung der SPORT4Final-Redaktion:

Der HC Leipzig hat ein Torhüterproblem. Nicht auf der Eins mit Katja Schülke sondern dahinter. Deutlich wurde in den beiden letzten Spielen gegen Blomberg-Lippe und Oldenburg: Kann  Katja Schülke den Level der ersten Spielhälfte nicht halten und steht die Abwehr nicht mehr sicher, dann fehlt dem deutschen Rekordmeister zum „ganz großen Ding“ auf nationaler und internationaler Ebene die gute Leistungskonstanz einer zweiten Keeperin. Zweimal Weltklasse im Tor geht laut Manager Hähner nicht, sei auch international nicht anzutreffen, aber Spitzenklasse und gute Ligaleistung im mittleren Bereich sind aus unserer Sicht erforderlich. Wenn Katja Schülke nur zwei Bälle in der zweiten Hälfte gegen Oldenburg hält …

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